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Thema: Alternative Heilmethoden / Stoppen des Glioblastoms

Alternative Heilmethoden / Stoppen des Glioblastoms
SeeStern
20.07.2014 18:01:18
Hallo ihr lieben,

Ich bin neu hier in diesem Forum und wollte mich mal umhören,
ob es die Möglichkeit gibt,ein Glioblastom WHO Grad 4 zu bekämpfen oder zu stoppen? Vor kurzem erhielten wir die Diagnose und konnten es kaum glauben.Mein Mann wurde an der linken Schläfenseite operiert und befindet sich momentan noch in der Chemotherapie.
Ich habe gelesen, dass in Heidelberg und auch in den USA verschiedene
Virentherapien (Parvo, Masern und Newcastle) gibt und bisher positive Reaktionen festgestellt wurden.

Diese werden entweder direkt in die Blutbahn oder an die Tumorstelle ins Gehirn gespritzt und sollen den Tumor bekämpfen bzw letztendlich abtöten.

Hat jemand mit dieser Therapieform schon Erfahrungen gemacht oder im Bekanntenkreis davon etwas gehört? Oder weitere Tipps /Ratschläge die uns helfen könnten?

Wir möchten von der Chemotherapie und den vielen Medikamenten wegkommen und auf andere Methoden setzen.
Zurzeit geht es ihm verhältnismäßig gut und er ist sehr positiv eingestellt und gibt die Hofffnung ( so wie wir auch ) nicht auf ! :-)

Ich danke im Vorraus für jede Antwort


Liebe Grüße SeeStern
SeeStern
Tomjog
21.07.2014 10:39:19
Liebe SeeStern,

erst einmal möchte ich Dich herzlich Willkommen heißen im Forum !

Die Standardtherapie bei einem Glioblastom ist immer noch eine Operation mit nachfolgender Chemotherapie und/oder Bestrahlung.
An mehreren Kliniken und Firmen laufen zur Zeit Studien im Bereich
Immuntherapie und Epigenetik. Einige Studien geben berechtigte Hoffnung das eine wirksame Therapie entwickelt werden kann.

Zum Bereich Komplementärmedizin kann ich leider nicht so viel sagen, da gibt es hier im Forum bestimmt einige die Dir Tipps geben könnten.

Was Ihr vielleicht selbst tun könnt ist für eine ausgewogenen Ernährung mit viel Gemüse und Obst zur sorgen - falls Ihr das noch nicht macht. Heidelberg empfiehlt u.a. Gemüsesorten die Sulforaphan enthalten (z.B. Brokkoli oder Brokkolettisprossen und andere Kreuzblütler). Sulforaphan soll die Tumorstammzellen direkt angreifen, das ist vor allem sinnvoll während einer Chemotherapie. Gut ist auch sich regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen. Ich persönlich halte die Psyche für einen sehr wichtigen und oft unterschätzen Faktor für den Verlauf einer Erkrankung.

Wünsche Euch alles erdenklich Gute !

Liebe Grüße

Tom
Tomjog
alma
21.07.2014 12:26:20
Hallo SeeStern,

gib mal "Parvoviren" oder "Newcastle" in die Suchzeile rechts oben (eine Seite vor) ein. Es ist hier schon öfter etwas dazu geschrieben worden.
Eine alternativmedizinische Behandlung zu Hirntumoren ist noch nicht gefunden worden. Damit ist gemeint, dass es keine Therapie gibt, die die schulmedizinische Standardbehandlung ersetzen und das mit wissenschaftlichen Studien belegen kann. Es gibt hier einige Teilnehmer, die ihren eigenen Weg gegangen sind, aber der Behandlungsstandard ist bei Glioblastom eben Chemo und Bestrahlung.
Komplementäre Medizin ist nur ergänzend. Da finden sich etliche Mittel, über die hier immer wieder geredet wird. Auch bestehen inzwischen in einigen Kliniken Abteilungen für Komplementärmedizin, in denen man sich beraten lassen kann.
Auch die naturheilkundliche Onkologie oder onkologische Naturheilkunde empfiehlt meines Wissens nur ergänzende Therapeutika, keine ersetzenden. (Ich war selbst Patientin in einer solchen Abteilung.)

LG, Alma.
alma
SeeStern
21.07.2014 18:00:21
Hallo ihr lieben,

vielen lieben Dank für eure schnelle Antwort und Unterstützung ! :-)
dass ist genau das, was wir jetzt am meisten benötigen.

Zum Thema Ernährung: Wir ernähren uns sehr ausgewogen , bauen einiges an Gemüse ( auch Brokkoli) Kräutern, essbaren Blüten und Obst selber im Garten an und schränken den Fleisch,-Zucker und Süßigkeitenkonsum stark ein.( auch wenn das oft nicht so leicht fällt ^^)
Wir waren schon immer sportlich, sind viel draußen, unternehmen etwas, gehen spazieren, schwimmen und ins Fitnessstudio.

Was ich ganz vergessen habe zu erwähnen ist, dass er wohl nicht die besten Gene in der Familie hat. Wir haben nachrecherchiert und herausgefunden, dass die Schwester seines Vaters bereits mit 30 Jahren an einem Hirntumor gestorben ist und sein Cousin ( 42 Jahre) hat den Glioblastom auf beiden Seiten im Gehirn. Bei ihm sieht die Sache wohl schwieriger aus. Die Chemo hat er bereits hinter sich und man muss abwarten, wie sich bei ihm alles entwickelt.
Mein Mann hat zusätzlich noch eine Venenthrombose im Bein, die mit Medikamenten u. Strümpfen behandelt wird.

Mit Naturheilkunde befasse ich mich zurzeit auch sehr, habe extra verschiedene Bücher bestellt, die ich mir in Ruhe durchlesen werde. :-)
Da oft nach kurzer Zeit ein Rezidiv nach der Erst- Op des Tumors nachkommt, haben wir uns mit der Viren-Methode befasst. Die Viren sollen sozusagen das restliche "Gewebe" auffressen und vernichten bzw das Wachstum stoppen. Ich bin mir sicher, dass es irgend eine Möglichkeit gibt diesen Mist zu heilen. Ich stell mir das wie die Natur vor- es ist doch ein ewiger Kreislauf, das eine Lebewesen frisst das andere (Nahrungskette).Vielleicht ist das auch totaler Schwachsinn, aber man macht sich nun mal so seine Gedanken dazu ;-)

Worauf ich eigentlich hinaus wollte: Machen die vielen Chemos/ Bestrahlungen und Medikamente es auf Dauer nicht viel schlimmer?
Ich möchte einfach ,dass er so wenig wie möglich leiden muss.
( Zurzeit hat er viele "löchrige" Stellen im Haar, sie fallen aus)

Über weitere Methoden / Tipps bin ich sehr dankbar und nehme sie gerne an. Wir möchten echt alles versuchen, was nur möglich ist.

Mit lieben Grüßen
SeeStern
SeeStern
alma
21.07.2014 18:37:48
Vergiss die Sache mit der familiären Belastung. Das wird von der Forschung bezweifelt. Auf der Suche nach der Ursache dieser Krankheit tappt man immer noch im Dunkeln. Was man sich da als Laie zusammenreimt, ist nicht mehr als Spekulation.
Der Tumor hat eine bestimmte Biologie, dazu zählen auch Gendefekte. Das muss nicht immer negativ sein. In manchen Fällen heißt es sogar, dass die Krebszellen für Chemo und Radio empfindlicher sind.
Von dieser Biologie hängt es ab, wie sich die Krankheit entwickelt. Sehr präzise kann man das aber auch noch nicht sagen, da viele dieser Bestandteile noch nicht erkannt oder genau verstanden worden sind.
Was wir machen können, ist das, was ihr schon macht. Gesund leben (v.a. für die Lebensqualität) und uns so weit wie möglich über Hirntumore informieren, damit wir wählen können, auf welche Therapien wir uns einlassen. Dazu ein gutes Netzwerk an Ärzten, Therapeuten und Beratungsstellen.

LG, Alma.
alma
Lilyfee
22.07.2014 10:35:01
Hallo Seestern.

Wegen der Virentherapie ... es gibt schon Ärzte die das anbieten, es gibt immer Umwege solche Viren aus den USA zu "bestellen" bzw. herzustellen.

Alles Liebe, lilyfee
Lilyfee
supii
26.07.2014 11:29:06
Hallo Seestern,

Almas Tipps finde ich sehr gut, zusätzlich gibt es noch einige komplementärmedizinische Möglichkeiten, Boswelia Weihrauch, Selen, etc. - am besten einen Komplementärmediziner in der Nähe- und eine Zweitmeinung der Schulmediziner aufsuchen.

Alles Liebe
Supii
supii
SeeStern
16.08.2014 10:46:34
Hallo ihr lieben,

Ich danke euch sehr für die vielen guten Ratschläge und aufmunternten Worte,das tut momentan echt gut.
Vor ein paar Tagen hatte mein Mann einen Krampfanfall, er röchelte stark und konnte weder sprechen noch sonst etwas.Ich rief den Krankenwagen und Notarzt und dieser brachte ihn dann ins Krankenhaus.
Es wurde ein 2 .MRT-Bild gemacht und dann kam der Schock:
Ein Rezidiv nach nur 8 Wochen der ersten Operation ! Dieses mal ist er um das doppelte gewachsen (7-8cm ).Was bedeutet, dass die Chemotherapie u.Themodal ,Medikamente nichts bzw nur kaum was gebracht haben.
Jetzt stehen wir vor der Wahl, es zu operieren ( es wäre die 2.Op) oder es sein zu lassen, um ihm das Leid zu ersparen.
Die Ärzte meinten, es könnten Folgeschäden entstehen z.B. dass er gar nicht mehr sprechen kann usw. da sie nun mehr vom Tumorgewebe entnehmen müssen.

Wir wissen einfach nicht wie es weitergehen soll bzw welche Methode jetzt noch am besten ist..wie lang es noch geht ? auf was für uns einstellen müssen? Ob es überhaupt noch Heilung gibt ? Ich finde es unbegreiflich dass das Rezidiv bzw der Tumor nach so kurzer Zeit ( 8 Wochen) so stark gewachsen ist. ( Anfangsstadium eher klein : 3,5 - 4cm )

Ich wäre so dankbar über weitere Antworten
Bitte helft mir

LG SeeStern
SeeStern
alma
16.08.2014 11:55:30
Hallo See Stern,

ein Rezidiv ist für manche schlimmer als die Erstdiagnose, weil sich dann zeigt, dass sich die Krankheit nicht so einfach beseitigen lässt.
Was ist denn mit Bestrahlung und einer anderen Chemo? Wurde darüber gesprochen?
Wenn du es deinem Mann zumuten kannst, ist es auch möglich, dass ihr euch eine Zweitmeinung in einer Uniklinik holt. Vielleicht schätzt man da die OP-Risiken anders ein.
Hirntumoren gelten in der Schulmedizin als unheilbar, auch die niedrig gradigen. Die therapeutischen Bemühungen zielen darauf ab, den Fortgang der Krankheit hinauszuzögern. Also OP, Strahl und Chemo. Dann gibt es noch Avastin (hemmt das Wachstum von Blutgefäßen, das der Tumor zur Selbstversorgung fördert). Es ist aber von den Kassen nicht zugelassen und muss erst beantragt werden. Und es wirkt leider auch nur eine gewisse Zeit.

LG, Alma.
alma
supii
17.08.2014 21:54:22
Lieber SeeStern,
das tut mir sehr leid für euch,
mein Mann hatte im März, 2 Monate nach der Rezidiv-OP im Januar, wieder ein Rezidiv, wurde wieder operiert - hat dann mit Bestrahlung und Chemo begonnen, macht jetzt eine hochdosierte Chemo mit allerlei komplementären Behandlungen.
Ich würde mir auf jeden Fall noch eine Zweitmeinung einholen zwecks OP.
Dr. Geletneky in Heidelberg führte die Virentherapiestudien durch.

Mein Mann kam damals nur nicht für die Studie in Frage, da es damals noch kein Glio war (inzwischen leider schon) Operiert wurde mein Mann mehrmals an der Uniklinik in Regensburg - Prof. Brawansky und Dr. Karl Schebesch.
Avastin ist nicht zugelassen.
Ich wünsch euch ganz viel Kraft
Alles Liebe
Supii
supii
SeeStern
18.08.2014 11:43:27
Liebe supii ,
vielen Dank für deine Antwort,
ich wünsche euch alles liebe und Gute weiterhin und das es deinem
Mann und auch dir in Zukunft besser geht, mit dieser schrecklichen Diagnose zu leben. Leider rennt uns die Zeit, wir müssen schnellstens handeln und suchen zurzeit eine Zweitmeinung ( andere Klinik).
Wir haben schon in sämtlichen Kliniken angerufen, aber keine bietet eine
aktuelle Viren-Studie oder vergleichbares an.

In Regensburg war ich auf der Homepage, fand aber leider keine Telefonnummer. Hättest du uns vllt noch eine Telefonnummer ?

Die Chemotherapie/ Strahlen und Themodal haben bei ihm nicht gewirkt.
Das Glioblastom hat sich innerhalb von 8 Wochen sogar verdoppelt.
Leider drückt es ihm immer mehr auf das Sprachzentrum und langsam wissen wir echt nicht mehr weiter..alles scheint so hoffnungslos ..
Diese Krankheit raubt einen noch den letzten Nerv ..

Vielen Dank im Vorraus und alles liebe &gute an euch !
SeeStern
SeeStern
supii
18.08.2014 22:19:27
Lieber SeeStern
Die beiden Ärzte sind unter der Neurochirurgie im Uniklinikum Regensburg zu finden. Link ist "Team" und "Ärztliche Mitarbeiter"

Ich drück euch die Daumen!

Ja, es raubt einem den letzten Nerv
pass auch gut auf dich auf
Ich denk an euch
Supii
supii
Fifty2106
20.08.2014 17:20:51
Von alternativen Heilmethoden rate ich grundsätzlich ab. Es sind in der Regel Versuche ohne vorangegangene klinische Tests.
Wenn, dann ist Komplementärmedizin angezeigt. Bedeutet, Zusätzlich zur Schulmedizin.
Aber Achtung, auch das kann in's Auge gehen, ist es nicht mit den Onkologen abgesprochen.

Sei vorsichtig!

Grüsse
Fifty
Fifty2106
supii
01.09.2014 15:11:17
Hallo SeeStern

Habt ihr etwas herausgefunden? Eine weitere Option ist vielleicht eine Stereotaxi mit 125 Jod Implantaten. Erkundigt euch mal.
München und Köln sind hierfür wohl die Adressen.

Alles Gute!
Supii
supii
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