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Thema: Unsere Familiensituation spitzt sich zu...

Unsere Familiensituation spitzt sich zu...
Sverige
28.07.2014 07:20:10
Hallo,

meine Mama soll am Donnerstag entlassen werden und die Bestrahlung ambulant fortgeführt werden.
Heute kommt die Pflegekraft, die meinen Vater unterstützen soll.

Seit dem Wochenende eskaliert die Situation jedoch.
Ich hatte meinen Vater noch angerufen. Da er im Moment ja auch immer unterwegs ist, besteht er darauf dass wir ihm auf den AB sprechen und er meldet sich dann. Anderweitig geht er auch wenn er zu Hause ist fast nie ans Telefon. Ich habe dann im Hinblick auf die Entlassung nochmals Hilfe angeboten. Er hat diese dann auf unserem AB abgelehnt mit der Begründung, er habe bisher alles alleine geschafft und werde den Rest mit Hilfe der Pflegekraft auch allein schaffen.
Dasselbe hat er bei meiner Schwester gesagt und dann einfach aufgelegt. Er findet es unmöglich dass niemand von uns bei ihm vorbeikommt, wenn er nicht fragt.
Diese Verhalten ist sehr kränkend, da ich in den ersten Wochen an jedem meiner freien Tage seine Wohnung geputzt habe, wir alle gemeinsam die Räume für die Pflegekraft ausgeräumt haben, mein Mann alles entsorgt hat, wir einen Fernseher besorgt haben, den nur so kommentiert hat "noch grösser geht es nicht" ( bei einem Geschenk sollte man sich nicht beschweren).
Ich habe eine Gärtnerin besorgt und bezahlt die den gesamten Garten auf Vordermann gebracht hat...
Meine Schwester ist trotz Umzugsstress bei ihm gewesen um ihm beim Aufbau der Möbel zu helfen.

Nichts was wir gemacht haben war gut genug, als die erste Pflegerin dann bei ihm war hat er sich gar nicht mehr gemeldet. Im Krankenhaus bekamen wir dann nur noch verletztende und sarkastische Bemerkungen.....

Meine andere Schwester kümmert sich um Oma, fährt einmal die Woche zu ihr um einzukaufen, sauberzumachen und sonntags holen wir sie gemeinsam ab um mit ihr Mama zu besuchen...

Wir mögen gar nicht daran denken, wie es wird wenn Mama am Donnerstag nach Hause kommt.
Es ist für uns gut vorstellbar, dass er dann versuchen wird Macht auszuüben, wenn wir sie besuchen wollen.
Wir haben im auch schon gesagt, dass wir uns jeden Tag abwechseln werden, sie zu besuchen und an meinem freien Tag gerne komme, damit er auch einmal Freiräume für sich hat um Termin wahrzunehmen.....

Dieses Verhalten ist einfach unverständlich, da doch alles eigentlich schon schlimm genug sein sollte. Unser aller Ablauf besteht doch im Moment nur aus Arbeit und dem Krankenhaus....

Die Stationsärztin befürwortet ja nicht, dass Mama nach Hause kommt, weil sie der Meinung ist, dass mein Vater psychisch zu angeschlagen ist.
Wenn man sein Verhalten so sieht, muss ich ihr leider recht geben.

Aber es ist schwer für uns, dagegen anzukommen.

Entschuldigt, aber das musste alles mal raus.....
LG
Sverige
Sverige
gramyo
28.07.2014 10:07:21
Liebe Sverige,

das ist mehr als eine unerfreuliche Situation.
Vielleicht solltet ihr noch einmal (mit "ihr" meine ich deine Schwestern) mit der Stationsärztin reden, die wiederum mit deinem Vater redet?!? Ob es Erfolg bringt, wage ich nach deiner Beschreibung auch zu bezweifeln.

Vielleicht wäre es doch besser, da ja auch die Stationsärztin meint,deine Mutter noch einige Zeit in der Klinik zu lassen?

Was sagt der behandelnde Psychologe von deinem Vater zu der Situation?

An eurer Stelle würde ich nicht alles organisieren und übernehmen.Dann wird euer Vater erst einmal merken, was ihr alles gemacht habt.

Ihr braucht nicht auf alles einzugehen. Eurer Vater hat soviel Macht über euch, wie ihr sie ihm gebt !!!

Ihr seid nicht mehr kleine Kinder , die von ihm abhängig sind, sondern erwachsene, selbständige und starke Frauen, die ihren Weg gehen!!!

Ihr müsst ihn nicht fragen und bitten, ob ihr zu Besuch kommen dürft .Geht einfach eure Mutter besuchen.Ich kann mir nicht vorstellen, dass er euch den Besuch zu eurer Mutter verweigert !

Wenn das eintreten sollte, müßte man wirklich einmal über rechtliche Schritte nachdenken, da du ja schreibst und ja auch die Stationsärztin meint, das seine Psyche überfordert ist mit der Krankheit eurer Mutter umzugehen.

Eine Möglichkeit ist ausserdem, aber das erfordert eine große Stärke und Kraft von euch, ihn und eure Mutter so 2 Wochen mal völlig alleine mit der Pflegekraft zu lassen.

Ihr müßtet das aber vorher eurer Mutter mitteilen, da ihr sie ja noch im Krankenhaus seht.Zuallererst würde ich an eurer Stelle unbedingt das Gespräch mit der Stationsärztin führen und mit dem Psychoonkologen des Krankenhaus.

Ich schicke euch gedanklich sehr viel Kraft und Stärke.
Herzlichst eure Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben...für immer und dennoch auch im Hier und Jetzt ...
.
gramyo
djunge
30.07.2014 08:39:08
Habt Euch alle lieb und gebt jeden Tag die Chance der schönste zu sein.
So lange wie Ihr noch könnt.
djunge
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