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Thema: Wesensveränderung

Wesensveränderung
Maddison
23.04.2014 19:04:55
Hallo, ich habe letztes Jahr einen tollen Mann kennengelernt. Wir haben ihn Teil unserer Familie werden lassen. Er hat uns im Gegensatz dazu nicht in sein Leben gelassen. Es gab viele Auf und Abs. Dann zog er sich zurück für 1,5 Monate. Dann war er 'wieder da und erreichbar'. Nach einigen Wochen war er wieder weg. Diesmal für zwei Monate. Ich war davon ausgegangen , dass er kalte Füße hat und doch nicht mit uns zusammen sein will und forderte meine paar Sachen zurück, die ich bei ihm hatte. Plötzlich wollte er reden. Es kam zum Treffen. Er fing gleich an und teilte mir mit, dass er einen Tumor im Kopf hat. Das war ein Schock aber ich sagte, es gäbe ihm kein Recht, so mit Menschen umzugehen. Ich habe eine sehr schlimme Zeit mitleiden Kindern durchgemacht, immer wenn er mal wieder sich zurückzog und uns ignorierte, wörtlich. Ich stand kurz vorm burn out und dann diese Nachricht. Was mir aber schon während der ganzen Monate aufzufallen schien, war eine Art Vermutung, die ich hatte, von einer 'gespaltenen Persönlichkeit. Ich vermutete Shizophrenie oder so etwas. Meine Freunde haben mich immer und immer wieder aufgefangen, und nun nach dieser Nachricht scheint sein ganzes Verhalten einen Sinn zu ergeben. Das entschuldigt es nicht, was er uns angetan hat: psychische Zusammenbrüche einer Alleinerziehenden Mutter sind kein Spaß. Aber es ergibt einen Sinn, alles irgendwie. Warum ich Euch frage und um Rat bitte?! Ich kann damit nicht umgehen. Nun hatte ich zwei Monate zeit um abzuschließen mit uns. Dann gibt er mir meine Sachen und teilt mir das mit seiner Krankheit mit. Er hat keinen besten Freund, keine engen Freunde, er lebt für seine Arbeit von Montags bis Sonntags. Niemand ist wirklich für ihn da. Und doch war ich ihm trotz seiner Abwesenheit so nah und spürte, dass was nicht stimmt. Ich wäre gern für ihn da. Es gibt einen Grund, warum er es mir gesagt hat. Es wissen sonst wohl nur drei Leute aus seinem Umfeld. Ich habe große Angst. Er ist momentan mal wieder nicht erreichbar und mehrere 100 km entfernt, wie immer unter der Woche, zum arbeiten. Er hat sich erneut zurückgezogen und mich mit dieser Information alleingelassen. Warum? Wie soll ich das verarbeiten? Was kann ich tun? Es zerreißt mich :( ich hoffe, ihr wisst Trost. LG M.
Maddison
deja
23.04.2014 19:32:36
Hallo liebe maddison ,
Du Hast wohl recht das er so nicht mit dir/euch umgehen kann!ich denke wenn er das alles alleine bewältigt hat ist er es nuxht gewohnt Hilfe zu bekommen er hat wahrscheinlich Angst dich damit zu belasten,und dieses hin und her ist aber für dich und vorallem für die Kids nicht toll;( er muss sich schon entscheiden.ihr könnt das zusammen schaffen jedoch musst ihr euch damit befassen,das Du mehr Infos Hast, welche Art welcher Grad damit Du überhaupt verstehen kannst was los ist!und er (auxh wenns schwer ist)sollte sich dir öffnen.ich weiß das ist alles nicht einfach!!!
deja
Iwana
23.04.2014 19:39:22
Hallo Maddison
Ich finde das ganze kurios, Vorallem ist der Bereich Hirntumor sehr weit gefasst. Er müsste, wenn es ihm mit dir ernst ist, dich besser aufklären und sich zumindest etwas Zeit nehmen. Einen Satz und dann untertauchen, da frage ich mich schon was denn da los ist? liegt ihm nichts an der Beziehung? Ist er Momentan in Behandlung? Dazu müsste er dir doch Auskunft geben können?
Gruss Iwana
Iwana
keats
23.04.2014 19:52:11
Hallo Maddison,
ich finde, dass man einem Menschen in einer Extremsituation etwas auch nachsehen sollte. Du schreibst, seine Situation gäbe ihm kein Recht, jemand doof zu behandeln. Mir scheint, es geht nicht darum, ob er ein Recht darauf hat, sondern eher darum zu klären, warum er vielleicht nicht anders könnte.
Alles Gute, Renate
keats
tinchen
23.04.2014 20:15:06
Liebe Maddison,

auch ich bin der Meinung - irgendetwas stimmt am Verhalten deines Freundes absolut nicht. Und es ist unfair, dich und die Kinder so zu belasten, ohne sich konkret zu äußern.

Es bleibt dir nur die Möglichkeit, nochmals Kontakt zu ihm aufzunehmen und wirklich ernsthaft über das Thema Hirntumor zu sprechen.
Er muss bei einem Neurologen bzw. in einer Klinik (zum CT bzw. MRT) gewesen sein. Und entsprechende (schriftliche) Befunde erhalten haben, ebenso Unterlagen über seine weiteren Behandlungen. Die Diagnose "Hirntumor" erhält niemand so nebenbei vom Hausarzt!!!

Wenn er an einer ernsthaften Beziehung mit dir interessiert ist, wird er sich dazu äußern. Schweigen belastet Dich - und ihn selbstverständlich auch.

Sollte dein Freund weiterhin absolut nicht über seine Erkrankung sprechen, hat eure Verbindung kaum eine Chance.

Oder hat er nur einen Verdacht auf diese Krankheit?

Es kann so viele Gründe für sein Verhalten geben - Du musst unbedingt in Erfahrung bringen, was der Wahrheit entspricht . Wenn dein Freund absolut nicht darüber reden KANN - Rücksprache mit seinen behandelnden Ärzten.

Pass gut auf dich auf,
Gruß tinchen
tinchen
alma
23.04.2014 20:22:36
Es liest sich so, als ob du nicht viel über diesen Mann weißt. Wenn du dich nicht von ihm zurückziehen willst, versuche in Erfahrung zu bringen, was wirklich mit ihm los ist. Um welche Art von Hirntumor handelt es sich? Ist er in Behandlung? Wo? Ist er bereit, dir Befunde zu zeigen? Warum zieht er sich immer wieder zurück?
Die Überschrift ist "Wesensveränderung". Kann man diese Veränderung genauer fassen? Hängt sein unverbindliches Verhalten damit zusammen oder war er schon vorher so? Was ist denn aus seiner Sicht verändert?
Ich finde, du bist zu schnell dabei, ihm eine Psychodiagnose zu verpassen: Schizophrenie, Persönlichkeitsspaltung. Kennst du diese Erkrankungsbilder? Und: wenn er deine Hilfe braucht, sollte er dir das deutlich sagen, statt dir lauter Rätsel aufzugeben.

Gruß, Alma.
alma
Derek
23.04.2014 20:59:44
Hallo alma,
ich kann nur sagen, daß Du das sehr gut formuliert hast. Besser hätte ich es nicht tun können. Weitere Worte erübrigen sich.
Gruß-Derek
Derek
Maddison
23.04.2014 21:47:03
Hallo, es ist unverzeihlich, mich mit dieser Information im Stich zu lassen und unerreichbar zu sein. Das alles kenne ich schon von ihm: verabreden, sitzen lassen und dann nicht erreichbar sein. Aber mit DIESER Information zerreißt es mich innerlich. Ich muss mit ihm reden. Aber es ist unmöglich. Alles andere lässt sich doch bewältigen, wenn man zusammenhält. Das ist es, was mich zu Euch geführt hat: die Suche nach Verständnis und die Frage: kann sein Verhalten am Tumor liegen? Wenn der Tumor nicht entfernt wird, wird es so bleiben oder kann man was dagegen tun? Ich weiß nicht, ob eine Beziehung so überhaupt zumutbar für die Kinder und mich sein kann, trotz Liebe und Verständnis. Das ärztliche und Namen von Diagnosen spielt für mich keine Rolle, ich habe Euch gesucht um mit dem seelischen und psychischen klarzukommen irgendwie... LG M. und danke dass Ihr so schnell geantwortet habt
Maddison
Harry Bo
23.04.2014 22:22:20
Hallo Maddiaon,

die Fragen nach der Diagnose, der Tumorart und der Behandlung sind aber wichtig, um die Lage einschätzen zu können.

Das Verhalten kann man nur beurteilen, wenn man mehr weiß. Ist es der Tumor und seine direkten Auswirkung auf das Wesen schuld, sind es die Medikamente, ist es der phychische Faktor der Prognose?
Das muss man wissen.

Wenn die Diagnose nicht so toll aussieht, will er dich vor dem weiteren Verlauf schützen, indem er dich davon fern hält. Ist es aber sein Wesen, seine Psyche, jetzt angeschlagen oder schon immer so, dann wird er immer seinen Weg gehen.
Ihr kennt euch noch nicht all zu lange, auch wenn man merkt das Liebe dir sagt, du würdest den Weg mit ihm gehen.

Bei einer schlimmen Diagnose ist es aber wichtig, das beide Seiten diesen Weg gemeinsam gehen und dazu gehören viele Gespräche und Offenheit und Ehrlichkeit.
Wenn das keine Basis ist, dann sind schon andere hier daran gescheitert. Es wird nicht klappen und sehr viel Kraft kosten und zwar einseitig von Dir.
Entweder findet ihr jetzt ganz bald diese Basis die Diagnose gemeinsam anzugehen oder Du solltest die Trennung akzeptieren.
Du kannst ihm nicht helfen, wenn er nicht möchte. Du kannst ihm sagen, das du dazu bereit wärest, aber dann muss der nächste Schritt von ihm kommen!

Wenn nichts kommt worauf du dich verlassen kannst, dann darfst Du dich nicht aufopfern, sondern Dich selbst und du bist alleinerziehende Mutter und hast Verantwortung gegenüber deinen Kindern.
Das meine ich ernst! Du musst deine Kraft für dich und die Kinder haben.
Dieser Mann gefährdet die Familie und falls er sich nicht öffnet und diesen Weg gemeinsam gehen möchte oder kann, dann darfst Du wegen Deiner Familie nicht alle Kräfte riskieren.
Er wird vielleicht in der Psychiatrie enden oder an seinem Tumor sterben, dann ist bei dir auch alles zerbrochen und nicht wieder herzustellen.
Wenn das Risiko dahin nicht durch Liebe, Offenheit und Gemeinsamkeit deutlich herabgesetzt wird, dann hat ein weiterer Kontakt keinen Sinn und bedeutet nur Gefahr.
Finde so schnell wie möglich heraus was wirklich dahinter steckt, denn Du brauchst für deine Entscheidung Wissen und Geweissheit.
Was weisst du über sein bisheriges Leben, seine Partnerschaften, seine Freunde? Du spielst mit dem Feuer ohne offene Ehrlichkeit in Sichtweite.
Dein schlechtes Gewissen, jemanden in so einer Situation nicht im Stich lassen zu dürfen, könnte dir zum Verhängnis werden, wenn es sich als absolut einseitig herausstellt.

Ich will dich nicht erschrecken oder verschrecken, nur an deine Verantwortung appellieren jetzt einen Entschluss zu fassen den man auch verantworten kann.

LG Harry
Harry Bo
Maddison
24.04.2014 14:37:43
Danke Harry,
Das hat mir sehr geholfen. Ich habe ihm nochmal geschrieben. Ich versuche auch, ihn täglich anzurufen, nur einmal, ohne zu nerven. Aber ich denke, jetzt wo er meine Nachricht von heute bekommen hat, werde ich abwarten und es auch müssen, sonst gehe ich tatsächlich kaputt.
VG M.
Maddison
Dr.z
24.04.2014 17:20:54
Hallo Maddison,

Menschen in einer "Krise" oder "Ausnahmesituation" neu kennenzulernen ist nie gut. Erst in einer stabilen Partnerschaft, Beziehung kann man auch Tiefs meistern und bestehen. Er hat -so wie ich es gelesen hab- immer Distanz zu dir wollen, sich dir nie richtig geöffnet, oder viel von sich erzählt.
Mir geht es mit meinem Mann ähnlich, nur wir kennen uns viele Jahre und haben gemeinsame Kinder. Jetzt wo er krank ist, und auch seine Psyche sehr leidet, ist es für mich und die Kinder unerträglich. Seine Krankheit ist kaum zu ertragen. Er will alleine sein, wir wollen ihm Kraft und Halt geben.
Er will nichts von uns wissen. Wir verstehen das auf einmal nicht mehr. Ich kann meinen Kindern es nicht oft genug erklären. Seine Verhaltensänderungen, emotionalen Schwankungen, Tiefs und persönlichen Kränkungen sind schwer zu ertragen.
Eine Beziehung soll für beide ,aber vor allem für dich als Alleinerziehende Mutter bereichernd, entspannend und erfüllend sein.
Schreib doch, wenn du willst melde dich bei mir, ich wünsch die Kraft und bitte lass uns reden, wenn du es willst- so würd ich das machen. Und wenn nichts kommt, konzentriere dich auf andere wichtige Dinge. Sich kaputt machen lassen, bringt nichts.
Lg
Dr.z
keats
25.04.2014 12:59:15
Liebe Maddison,

wie Harry geschrieben hat, könnte dein Freund vielleicht in der Psychiatrie enden oder an seinem Tumor sterben. Das ist möglich, aber es muss nicht so kommen. Ich kann mir aber vorstellen, wieviel Angst es ihm macht, das ja selbst zu wissen. Aus seiner Sicht ist es sicherlich eine Gratwanderung: wie viel Nähe kann ich zulassen und geben. Ich frage mich zum Beispiel durchaus, wie ich es einem künftigen Partner beibringen wûrde, dass ich einen Gehirntumor habe. Jemanden kennenlernen, wenn man so was hat, ist gar nicht so einfach. Auf diese Bedenken sagte einer meiner Freundin: So ein Quatsch. Wenn man liebt, liebt man. Ich glaube, dass das eben auch stimmt! Man kann nicht alles absichern, man kann nicht ohne Risiko lieben. Die Liebe erfordert MUT !

Alles Gute, Renate
keats
Maddison
25.04.2014 15:35:14
Hallo Renate,
ganz genau.
Ich bin wohl zu emotional.
Bei unserem Treffen am letzten Sonntag, war ich tierisch sauer. Habe ihm zuerst nicht geglaubt, weil ich ja der Meinung war, das die ganze Zeit irgendwie alles gelogen ist, weil er so oft uns hat sitzen lassen. Ich kann mir natürlich kaum vorstellen, wie es ist, eine solche Diagnose zu bekommen. Aber ich muss auch wissen, dass, wenn er in seiner Lage jemanden kennenlernt und es wahrhaftig zulässt, dass dieser jemand, in dem Falle ich, sich dann in ihn verliebt und es zulässt, dass der jemand das Gefühl bekommt, durch gemeinsame Träumereien und Gespräche, Urlaubspläne, Verabredungen und die Worte "Ich liebe Dich" sowohl zu sagen als auch von seinem Gegenüber zu hören, dann sollte er darüber nachdenken, was es für mich und meine Kinder bedeutet, wie er sich verhält. Letzten Sonntag sagte ich ihm, er solle doch dahin gehen, wo er in der Woche sowieso ist um zu arbeiten und sich dort eine suchen mit der er zusammen ist, weil er dort wohl bleiben möchte zum arbeiten und ich eine Wochenendbeziehung auf keinen Fall durchhalte. Er sagte: "Ich will aber keine andere." ... ich sah ihn an und schwieg. Später schrieb ich ihm und fragte ihn, ob das sein Ernst wäre, dass er keine andere will und er antwortete mit Ja, wir wären die Seinigen. Dann hatte ich vorgeschlagen, dass wir uns nochmal treffen, seither habe ich von ihm keine weitere Nachricht oder Reaktion bekommen. ich habe ihn diese Woche mehrfach angerufen, geschrieben und gebeten, sich zu melden, weil ich mit ihm reden muss.
Ich weiß, dass hier klingt nach "Beziehungsproplemen" und das wäre wirklich das falsche Forum für sowas. Aber genau darum geht es. Die Psyche und die Seele, wie kommen wir damit klar? Kommen wir damit klar mit der Diagnose? Können wir ein gemeinsames Leben haben? Doch wohl nur, wenn er bereit ist, sich mir zu öffnen und so normal wie möglich mit uns zu leben. Natürlich will ich auch, dass er für uns da ist. Ist es nicht Sinn der Sache, daraus nicht was außergewöhnliches zu machen, sondern einfach das Leben zu genießen, solange es auch nur dauert? Ich weiß ja auch nicht, wie lange ich lebe oder meine Kinder .... Schnipp und es ist aus, warum auch immer .... Ich habe mich ernsthaft verliebt und mir ist es egal, ob er einen Tumor hat oder nicht. Von seinem Krebs in der Haut hatte er mir erzählt, aber auch, dass es rausgeschnitten wurde.
Ich weiß, es ist seine Art, um Hilfe zu rufen, aber er schafft es nicht - leider - sie anzunehmen und auf mich zuzugehen. Die Angst ist wohl zu groß - vor was auch immer. Nur ich stecke da schon ganz tief drin - mich raushalten kann er da nicht mehr oder vor etwas beschützen. Dafür ist es zu spät.
Ich weiß nicht, ob ich das psychisch weiterhin schaffe, auf ihn zu warten. ich bin täglich traurig und denke viel zu viel darüber nach, mehr als zuvor. Das ist eine schlimme Folter, auch wenn ich nicht diejenige mit der Krankheit bin. Aber auch zuviel Sorge macht krank. Deshalb muss ich, wie Harald und auch einige andere mir so lieb raten, Abstand versuchen zu gewinnen - schon wieder - und hoffen, dass es ihm gut geht. Mehr kann ich nicht tun. Mehr lässt er nicht zu.
LG M.
Maddison
Malati
27.04.2014 19:48:44
Liebe M.
ich möchte mich Harrys Worten größtenteils anschliessen.

Ich bin seit 8Jahren mit meinen Mann zusammen-5Jahre verheiratet. Ich habe 2 Kinder aus 1.Ehe (12+15).
Seit 2010 hat mein Mann Krebs. Lungenkrebs nicht kleinzellig. Erfolgreiche OP 1 Lungenflügel entfernt.2011 Chemo. Dieser Krebs hat 2012 das erste Mal in den Kopf metastasiert. Es folgten 3Hirn-OPs.1Ganzhirn 1Teihirnbestrahlung.
Bei Deinem Partner sind es auch Metastasen.

Letzte Hirn OP war bei ihm im April 2013.
Ständig Rehas,dann die Verrentung mit 49 Jahren.Jetzt ist er 51.
Wir kämpfen täglich mit den Wesensveränderungen. Mein Mann war im vergangenen Jahr 3x in der Psychiatrie.
Er ist zwar mit Psychopharmaka eingestellt,aber aggressiv, unruhig, ungeduldig, nur fordernd, empathiefrei, streitsüchtig.

Ich und meine Kinder sind mittlerweile selbst in psychologischer Behandlung, um zu retten,was noch zu retten ist.

Ich erkenne meinen Mann nicht mehr.Das Leben ist unerträglich geworden.

Verkenne bitte nicht die Verantwortung gegenüber Deinen Kindern.

Wenn du Dich für ihn entscheidest muss Dir klar sein,dass es ein schwerer Weg wird und Ihr habt kaum eine Basis,da Ihr Euch wenig kennt.

Auch unsere Ehe und gemeinsame Zeit ist erst kurz.Wir hatten schöne erste 3-4Jahre und es wird nie wiederkommen.Ich kann mich mittlerweile nicht mehr an der Vergangenheit hochziehen,weil die aktuellen Probleme einfach durch die Psycho Erkrankung zu gross sind.

Hier wechseln sich seit einem Jahr Depressionen und Aggressivität ab.

Ich will Dir nichts raten,das steht mir nicht zu-aber überleg Dir genau, was Du möchtest.

Für meine Kinder und mich gibt es nur noch den Weg der Trennung, da der psychische Druck zu groß geworden ist-auch wenn es mir die letzten Monate das Herz zerreisst.
Es ist noch schwerer aufgeben zu müssen
und ihn krank zurücklassen zu müssen.

Ich habe noch viel vor mir und weiss gar nicht,wo ich anfangen soll.


Treffe die richtige Entscheidung und wäge ab.
Ich wünsche Dir das Beste dafür

Umarme Dich.Viel Kraft



Liebe Grüße


Malati

Tanze als würde Dich niemand sehen.
Liebe als wäre Dein Herz nie gebrochen.
Singe als würde Dich niemand hören
und LEBE als gäbe es kein Morgen !
Malati
Maddison
28.04.2014 19:29:29
Ich werde jeden Tag eine Kerze für ihn anzünden. Fürs Leben. Für die Liebe. Für die Steine im Glas ....
Maddison
Malati
28.04.2014 21:32:00
Liebe M.

Ich deute deine Antwort als eine Entscheidung gegen ihn für
deine Kinder und Dich.

Mach Dir keine Vorwürfe- er hatte die Wahl- und liess es nicht anders zu.
Alles Liebe für dich

Liebe Grüße


Malati

Tanze als würde Dich niemand sehen.
Liebe als wäre Dein Herz nie gebrochen.
Singe als würde Dich niemand hören
und LEBE als gäbe es kein Morgen !
Malati
Maddison
28.04.2014 22:09:54
Liebe Malati,

er hatte die Wahl und er hat sich entschieden ohne Worte.

Meine Wahl ist die Liebe und ihre Magie und ihre Kraft, alles möglich zu machen. Das wird immer so bleiben...

Ich werde ihn in Ruhe lassen und wünsche ihm das Beste.
Maddison
Nine1986
28.04.2014 22:53:32
Hallo Maddison,

erst mal tut es mir Leid, was du und die Kids durchmachen müsst. Das sollte keiner.

Wenn ich erhlich sein darf, ich frage mich, warum er mit allem hinterm Berg hält. Ich binde es auch nicht jedem auf die Nase, aber auch ich habe jemanden kennen gelernt. Ich habe auch diese "Wesensveränderung" wenn man das so nennen kann. Es gibt gute und schlechte Tage und dementsprechend wechseln die Launen und die Emotionen. Ziehe mich auch schlagartig zurück und bin für manche ne Zeit lang nicht zu erreichen. Ich würde es nicht unbedingt Wesensveränderung nennen. Ihm habe ich das auch nicht direkt erzählt und erklärt. Als ich merkte, dass er mir wichtig geworden ist und sich was entwickelt hat, habe ich´s ihm gesagt und ausführlich erklärt. Der jenige hat einfach ein Recht darauf zu wissen, warum wieso weshalb man so ist. Sonst kann man keine Basis für irgendwas erstellen.
Nur ist finde sein Verhalten sehr merkwürdig. Ohne ihm was böses unterstellen zu wollen, aber für mich stellt sich die Frage, ob er wirklich krank ist und einen Gehirntumor hat. Sein Verhalten ist für mich nicht logisch. Oder aber, er meint es vielleicht doch nicht so ernst.
So ein Verhalten solltest du dir und vor allem den Kids nicht geben. Gerade du als Mama musst für deine Kids stark sein.
Ich kann dich gut verstehen, aber denk an dich und deine Kids. Du hast alles getan, was in deiner Macht stand, und wenn er es nicht zu schätzen weiß, muss er gucken, wie er klar kommt.

Sorry, wenn sich das böse anhört, aber bei sowas kann ich nicht anders. Also, bitte nicht böse aufnehmen ;-)

Drück dir die Daumen, dass für euch alles gut wird. :-)
Nine1986
Maddison
29.04.2014 21:50:34
Liebe Nine,

auch an Dich herzlichen Dank für Deine Worte.

Ich bin mir auch nicht sicher, weil ich ja keine Antworten bekomme, bzw. noch nicht einmal die Gelegenheit meine unzähligen Fragen zu stellen.

Ich lasse ihn gehen. Es ist ok. Ich weiß nicht im geringsten, weshalb er sich so verhält und am Grübeln ginge ich zugrunde. Es hat mich schon so alles mitgenommen und dabei bin ich nicht mal die mit der Diagnose.

Ich müsste mir für meinen Beitrag bei meinem Einstieg hier ja gleich eine Überschrift einfallen lassen. "Wesensveränderungen" war einfach das, was mir dazu am naheliegendsten war und in dem Moment auch meine größte Frage - "Hat sein Verhalten nur was mit der Diagnose zu tun?"

Eines steht fest für alle, die sich tatsächlich sowas ausdenken sollten, um ein mögliches unangebrachtes Verhalten aus ihrer Vergangenheit oder der Gegenwart zu erklären: diese Personen sind leider dann tatsächlich krank und zwar sehr und unheilbar...

Ich bin aber der Meinung, das er, so wie ich ihn kennengelernt habe, immer ehrlich zu mir war, eben nur nicht vollständig offen. Immer hatte ich das Gefühl, dass ihn etwas bedrückt. Habe auch oft danach gefragt. Aber er war noch nicht soweit.

Heute habe ich ihm eine letzte Nachricht geschickt. Dass ich ihn gehen lasse und ihm alles gute Wünsche. Dass ich es ohne ihn nicht verstehen werde aber es für mich akzeptiere. So in der Art.

Das alles hier bei Euch zu lassen, meine Gedanken und Gefühle angekommen zu wissen, hat mir Kraft gegeben. Auch Eure lieben und ehrlichen Worte. Meine engen Freunde sind auch immer für mich da. Ich bin gesegnet, was das angeht, und ich bin nicht einmal gläubig im Kirchensinne.

Aber ich glaube daran, dass etwas in uns ist, was uns einzigartig macht und es wert ist, geliebt zu werden.

Alles Liebe und Gute für Euch :) es ist schön, dass es Euch gibt.

Bleibt genauso wie Ihr seid. GLG M.
Maddison
Maddison
29.04.2014 22:01:08
Hab ganz vergessen. Ich möchte Euch noch meinen Lieblingsautor empfehlen: Sergio Bambaren

Ich hatte von meinem Freund mal ein Buch von ihm gelesen und es hat mich sehr berührt, ganz tief drin. Eine wunderbare Art, das Wichtige aus dem Leben zu beschreiben und doch das Einfachste der Welt.

Er haucht neues Leben ein und hat mich viel nachdenken und auch mal anders betrachten lassen, aber in einer Weise, die mir richtig gut gefallen hat. Es tut gut, das zu lesen. Immer und immer wieder.

Das mein ich so. GLG M.
Maddison
keats
30.04.2014 12:15:31
Liebe Maddison,

es tut mir sehr leid für dich, dass es so unschön zu Ende ging fûr euch beide. Das ist sicherlich sehr schwer für dich. Ich wünsche dir alles Gute.

Was die Kommentare mancher Teilnehmer betrifft, bin ich überrascht mit welcher Kälte manche hier urteilen. Niemand von uns kennt deinen Freund, ich möchte daher nicht urteilen, was ihn zu seinem Verhalten veranlasst.

Renate
keats
Maddison
30.04.2014 14:19:11
Zu Ende ist es erst, wenn wir Flügel haben....

:-*
Maddison
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