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Thema: Mistel als Therapie?

Mistel als Therapie?
supii
25.07.2014 00:35:04
Hallo, bin neu hier. Mein Mann hat inzwischen ein Glioblastom - kämpfen seit 2008 - angefangen hat es mit einem Oligodendrogliom WHOII
Im Januar und März erfolgten OP 3 und 4 - seit März heißt es leider Glioblastom. Dazu ist er seit der letzten OP halbseitengelähmt , lernt langsam wieder das Laufen. Während der Reha erfolgte Bestrahlung mit Temodal, zusätzlich haben wie schon seit dem ersten Rezidiv (2012) Ernährung umgestellt und alternative Behandlungsformen mit ins Boot genommen (Hyperthermie, Thymustherapie...) Seit einem Monat hat er zusätzlich Mistel begonnen, am Montag soll Chemo wieder starten. Jetzt haben uns einige Mediziner verunsichert, dass Mistel bei Hirntumoren nicht gut sei. Meinem Mann geht es aber seit der Mistel wesentlich besser - was ist da dran? Die Mistelt begleitet Dr. Wilkens, ein erfahrener Arzt!
Wer hat Erfahrung mit Mistelbehandlung?
supii
alma
25.07.2014 07:52:00
Hallo Supii,

es gibt da eine Studie (in wessen Auftrag, habe ich vergessen). Ein oder mehrere Probanden bekamen Hirnmetastasen, ausgehend von einem malignen Melanom. Aber man hatte sie (Schlamperei!) nicht vorher auf Hirnmetastasen untersucht. Dadurch ist die Studie natürlich nicht mehr viel wert und daher kommt vielleicht das Gerücht.
In der brainstorm (Hirntumorhilfe) gibt es einen Artikel von einem Dr. Kleeberg (Onkologe in HH) darüber, dass man Mistel bei Hirntumoren nicht nehmen soll. Das bezieht sich aber auf Ödeme. Frag mal beim Beratungstelefon nach.
Die onkologische Naturheilkunde der Charité gibt die Mistel auch bei Hirntumoren nach wie vor unverdrossen, außer wenn Ödeme da sind.
Wie sie wirkt, ist nicht erforscht. Es ist eine reine Erfahrungsmedizin und die Studienlage dazu insgesamt dürftig. Also steht Aussage gegen Aussage.

Herzliche Grüße, Alma.
alma
supii
25.07.2014 20:42:28
Hallo Alma,

vielen Dank für deine schnelle Antwort!
Herzliche Grüße, supii
supii
Weihnacht.
27.07.2014 23:15:55
Hallo Supii,

Ich habe ein niedriggradiges Gliom und behandle es mit Mistel, bereits seit über einem Jahr.

Der Wirtsbaum der Mistel, die bei Hirntumoren eingesetzt werden, ist die Pinie (dt. Kiefer). (Bei Prostatakrebs nimmt man beispielsweise die Mistel des Wirtsbaums Eiche, bei Brustkrebs die Mistel des Apfelbaums usw.)

Die Bedenken gegen Mistelbehandlung bei Hirntumoren sind denjenigen Ärzten, die es weiterhin empfehlen, durchaus bekannt: Es heisst, dass die Bhandlung mit Mistel zu einem Ödem im Gehirn führen kann. (Genaugenommen ist dies jedoch auch ohne Mistel der Fall.) Dies wird durch die Beigabe von Boswellia serrata Pulver unterbunden. (Auch rein schulmedizinisch behandelte Patienten suchen inzwischen nach dem richtigen Weihrauchpulver - siehe diverse Threads hier im Forum...)

Die Mistel wirkt bei mir ausgezeichnet auf das Immunsystem. Ich fühle mich recht stark und fit. Es steigert somit die Lebensqualität.

Im Gegensatz zur Standardmedizin, die mit Stahl, Strahl, Chemie (wie es so "nett" heisst) bei akuten Erkrankungen sicher nicht zu überbieten ist, ist die Mistelbehandlung, die auf die anthroposophische Medizin zurückgeht, auf die Behandlung von chronischen Erkrankungen ausgerichtet.

Es stehen sich somit zwei unterschiedliche medizinische Systeme und mit ihnen deren Glaubenssysteme gegenüber. Das Thema "Studie" (von Alma angesprochen) ist immer das Gegenargument gegen die Misteltherapie - und nicht nur gegen diese sondern gegen die Naturmedizin insgesamt.

Pflanzen kann man halt nicht patentieren lassen; die Produkte sind im Vergleich mit Präparaten der Schulmedizin leichter zugänglich und vor allem deutlich billiger usw.

Ziel der Mistelbehandlung ist es übrigens, den Tumor zum Wachstumsstopp zu bringen.

Ich hoffe für mich selbst sehr ...
Lg W.

P.S. Alma: Auch die Schulmedizin ist eine "reine Erfahrungsmedizin". ;-)
Weihnacht.
Lilyfee
28.07.2014 12:34:31
Hallo.

Also ich glaube sehr an alternativen Therapien ... Viele Leute stellen das zur Frage ... wobei ich mich auch zB frage ... hilft eine Chemo (hatte selbst eine) bei einem Hirntumor? Vielleicht ja, laut Statistik (wobei daran glaube ich Null!!) bringt die Chemo ein paar Lebensmonate mehr (mit Nebenwirkungen)

Leider oder vielleicht auch Gott sei Dank!? gibt es bei den alternativ Med. keine Statistiken und wäre es so, wären sie sowieso nicht anerkannt. :-)

Auch mein "alternativ" Arzt (mit einem Arzt in einer Klinik kann man über solche Themen nicht sprechen, da gibt's gleich ne Standpauke) empfiehlt mir Hyperthermie, Sauerstoffbehandlung, Weihrauch, Enzyme etc.
Er hält aber auch nichts von Mitsteltherapie bei einem Hirntumor, auch wegen der Ödem Bildung. Er verschrieb mir Tropfen, Urtinktur Mistel.

Ich weiß nicht ob es Zufall war, aber früher landete ich 2 Mal in der Notaufnahme (jeweils habe ich einen Misteltherapie gehabt (damals noch bei einem anderen Arzt)) ... mit einem großen Epileptischen Anfall.

LG lilyfee
Lilyfee
Fifty2106
28.07.2014 14:27:06
Hallo, Supii

Meine Frau liegt im Kantonsspital St. Gallen, mit einem Glioblastom.
In der Onkologie haben sie dort zwei anthroposophisch ausgerichtete Ärzte, die kommen jetzt zum Einsatz.

Meine erste Frau starb an Darmkrebs. Wir konnten dank Iscador (Mistel) eine ausgezeichnete Lebensqualität, leider aber keine Heilung erreichen.
Das war vor 22 Jahren.
Inzwischen dürfte auch diese Therapieform weiter entwickelt worden sein.

Lass allerdings die Ärzte entscheiden. Vielleicht hast Du ja auch anthroposophis weitergebildete Ärzte in Deiner Nähe.
Die Schulmediziner neigen sehr dazu, bei dieser Therapie den Teufel an die Wand zu malen.

LG Fifty
Fifty2106
Weihnacht.
29.07.2014 16:29:26
Lieber Fifty,

In der Schweiz erlebe ich eine sehr viel grössere Aufgeschlossenheit gegenüber nicht-schulmedizinischem Vorgehen - nach dem Motto "Hauptsache es funktioniert!".

In Deutschland ist es immer noch eine "Glaubenssache" ...
Dies wird sich aber sicher auch irgendwann ändern.

Lg
W.
Weihnacht.
Prof. H. Strik
31.07.2014 11:09:56
Ich kenne eine einzige Studie zur Misteltherapie bei Gliomen. Im direkten Vergleich wird eine bessere Lebensqualität beschrieben, kein längeres Überleben. Negative Auswirkungen werden nicht berichtet. Auch wenn die Studie methodische Schwächen hat: zumindest haben die Kollegen den direkten Vergleich gewagt und veröffentlicht.
Prof. H. Strik
Fifty2106
11.10.2014 08:14:31
Guten Morgen, supii
Ich habe ja von meinen Erfahrungen mit der Misteltherapie hier bereits berichtet, auch, dass meine jetzige Frau an einem Glioblastom leidet.
Nächste Woche will man beginnen Avastin zu infusieren.
Ich habe mich über Avastin schlau gemacht und bin erschrocken und zwar so, dass wir den bereits gesetzten Termin absagten mit der Begründung, wir wollen eine Zweitmeinung hören.

Gestern fuhren wir nach Arlesheim bei Basel, in die Lukas-Klinik, eine Klinik der Anthroposophen. Dort konsultierten wir den leitenden Onkologen. Er riet uns dazu, diese "Chemotherapie" zu machen, gab uns allerdings begleitend dazu das ISCADOR, das wir 3 x pro Woche subcutan spritzen werden. Und gegen die Oedeme, die der Tumor verursacht, bekam meine Frau Weihrauch, das sie 3 x Täglich einnehmen soll.
Weihrauch ist ja ein uraltes Heilmittel, das einerseits gegen Entzündungen wirkt und andererseits Oedeme abbaut.

Ich habe im Kantonsspital St. Gallen von Anfang an verlangt, dass anthroposophische Ärzte, die es dort hat, beigezogen werden. Man hat auch mir weis machen wollen, Iscador sei bei einem Hirntomor kontraproduktiv.

Ich stelle immer wieder fest, dass die Schulmediziner die anthroposophische Medizin belächeln und zur Seite schieben. Vermutlich, weil an diesen Naturheilmitteln nicht viel zu verdienen ist, währenddesse Pharmazeutikas einen Gewinn bis zu 50% (!) abwerfen.

Ich hoffe für Dich, dass Ihr den für Euch besten weg gefunden habt und wünsche viel Gesundheit, aber auch Glück.

LG
Peter
Fifty2106
Weihnacht.
11.10.2014 13:36:17
Hallo zusammen,

Es gibt (anthroposophische) Ärzte, die sehr vorsichtig mit Iscador bei Hirntumoren umgehen. Einige verordnen es gar nicht (siehe offensichtlich St. Gallen), andere trauen sich ein wenig mehr:

Meine Ärztin in Arlesheim war zunächst mutig und verordnete mir Iscador zum Spritzen - erst die Einstiegsdosis, im Laufe von 1,5 Jahren in zunehmend höherer Dosis.

Achtung, jetzt kommt's: Ziemlich plötzlich änderte sie irgendwann ihre Meinung und verordnete mir Iscador nun nur noch als 1mg-Ampulle zum zweiwöchentlichen Spritzen. Dazwischen verordnete sie mir Iscador in 10mg, 20mg und 30mg Ampullen ORAL - interessant, gell?!

Vermutlich hat es einen oder mehrere Fälle gegeben mit unerwünschten (Ödeme) oder sogar riskanten Nebenwirkungen, die sie nun auch in Arlesheim vorsichtiger mit Iscador Injektionen umgehen lassen.

Weihrauch, Boswellia serrata Pulver - ist quasi eine Pflichtübung wenn man Iscador spritzt.

Ich bin gespannt, wie mein MRT Anfang Dezember aussehen wird. Lasse es euch wissen.

Liebe Grüsse
W.
Weihnacht.
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