www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Wer hat Erfahrungen mit Rezidivbestrahlungen?

Wer hat Erfahrungen mit Rezidivbestrahlungen?
september
28.07.2014 17:25:37
Bei meinem Mann (48J) wurde vor 2 Jahren ein Glioblastom diagnostiziert. Nach 2 Operationen, Bestrahlung und diversen Chemotherapien wurde im Juni ein erneutes Tumorwachstum festgestellt und eine Rezidivbestrahlung eingeleitet. Vor 3 Wochen war die letzte Bestrahlung. Meinem Mann geht es aktuell schlechter als vor/während der Behandlung. Bei V.a. Strahlenödem nimmt er seit 21/2 Wochen 8-12 mg Fortecortin täglich ein. Vor Beginn der Behandlung hat er 1 Jahr lang gar kein Kortison einnehmen müssen, sondern ausschließlich Weihrauchkapseln. Die MRT Kontrolle ist für Ende August vorgesehen. Wer hat Erfahrungen mit Rezidivbestrahlungen und kann uns Mut machen, dass sich der Zustand meines Mannes wieder bessert?
Herzliche Grüße
september
september
Fifty2106
28.07.2014 20:11:02
Liebe September

Ob ich Dir Mut machen kann, weiss ich nicht.
Ich bin mit meiner Frau in einer ähnlichen Lage.
Was bei dieser Krankheit so schrecklich ist, ist die Ungewissheit.

Ich bin das Zweitemal verheiratet und verlor meine erste Frau nach 24 jahren an Darmkrebs.
Mit meiner jetzigen Frau bin ich wieder 24 Jahre verheiratet und sie hat ein Glioblastom, nicht gerade in der Anfangsphase (!)
Was mich allerdings zum Erstaunen bringt, ist die Einstellung meiner beiden Frauen zu ihrer Krankheit. Heute Morgen erhielten wir die Diagnose. Und weisst Du, wie sie reagierte?
Sie lächelte und sagte zu mir: "Dann kann ich endlich zu Gott gehen"
Auf mein Erstaunen kam: "Was hast Du, wir alle müsen sterben- Du auch" (!!)

Was ich damit sagen will (und eine solche Reaktion habe ich auch bei meiner Mutter erlebt) Man muss die Krankieit lernen anzunehmen, sich mit der Konsequenz auseinander setzen und den Tod nicht als etwas schreckliches sehen.

Versuche das - ich weiss, es ist sehr, sehr schwer aber das Einzige was man tun kann.
Wir leben nicht ewig. Unser Leben ist begrenzt und damit muss man sich auseinander setzen.

Alles Liebe
Fifty
Fifty2106
dirlis
29.07.2014 23:36:21
Liebe September,
du weißt ja, dass mein Mann einen ähnlichen Verlauf hat...
Mein Mann ist inzwischen Austherapiert, er hat eine weitere Chemo abgelehnt und sich entschieden, den Weg im Hopspiz gehen zu wollen.
Er ist halbseitengelähmt! nicht immer vollständig orientiert...
Es gibt eine Schwankungsbreite mit der wir langsam umzugehen lernen. Aber es gibt immer wieder Momente vollständiger Klarheit.
In diesen Momenten ist es viel besser, als kurz nach der Bestrahlung.
Cortison wird gerade leicht reduziert...
Alles Liebe Für Euch!
Dirlis
dirlis
september
30.07.2014 06:43:48
Liebe Dirlis,lieber Fifty2106,

danke für Eure Antworten. Gestern Abend ging es meinem Mann so schlecht, dass ich das Gefühl hatte, der Abschied ist greifbar. Er hat jetzt eine ausgeprägte Halbseitenschwäche und ist schwer weckbar. Eine Krankenhausbehandlung hat er abgelehnt, auch in ein Hospiz möchte er nicht. Sein Wunsch ist/war immer, bis zum Ende hier bei uns zu sein.

Liebe Dirlis, die Momente vollständiger Klarheit wie Du sie beschrieben hast haben wir auch und wir versuchen jede Sekunde davon zu genießen. Du hast auch geschrieben, dass das Kortison leicht reduziert wird. Welche Dosierung nimmt Dein Mann z.Zt. ein?

Alles Liebe für Euch!
september
september
NACH OBEN