Am 21.12.2006 bekam ich den schlimmsten Anruf meines Lebens. Ich war 19 Jahre alt, saß in der letzten Vorlesung des Jahres und hatte dieses Bauchgefühl, dass etwas passiert war. Meine Mutter schrie ins Telefon, dass Papa einen Hirntumor hat und Weihnachten dies Jahr ausfällt. Es fällt seitdem jedes Jahr für mich aus.
Mein Vater war im Sommer 2006 wegen vermeintlichen Schielens operiert worden weil er Doppelbilder gesehen hatte. Den Tumor hat damals kein Arzt erkannt. Einen Monat nach der richtigen Diagnose wurde Papa ein Auge entfernt, im Februar dann Chemo und später Bestrahlung. Ende April war klar, dass sein Körper voller Metastasen steckte. Wir haben ihn daheim gepflegt, ihn gebadet, gewickelt, per Magensonde ernährt, ihm vorgelesen und ihn unendlich geliebt. Von Tag zu Tag wurde er schwächer und verzweifelter - er wollte nicht gehen... Es vergeht kein Tag an dem ich nicht an ihn denke, an dem seine Abwesenheit nicht weh tut und keine Woche, in der ich nicht um ihn weine.
Viel Kraft an alle die trauern oder traurig einem möglichen letzten gemeinsamen Fest entgegenblicken.