So leider kann ich hier keinen positiven Beitrag einstellen. Ich habe lange überlegt, ob ich schreibe, denn ich will niemand die Hoffnung nehmen.
Meine Schwiegermutter (66) ist am 17.03. am Glioblastom rechtes frontal operiert worden (in München). Dann folgten fast 10 Wochen Krankenhaus. 30 stationäre Bestrahlungen und Chemotherapien (5 x die Woche, 2 Tage Pause)
In der Zeit bekam sie einen Krankenhauskeim, war wochenlang allein in Quarantäne, Kontakt nur in Schutzkleidung! Der Blutdruck sank so starkt, dass über einen Herzschrittmacher überlegt wurde, konnte aber vermieden werden.
Ab 17,05. sollte sie zur Reha. Nach 5 Tagen war klar, sie ist nicht rehatauglich! Es erfolgte Schnelleinstufung zur Pflege, da sie nicht allein sein kann.
Seit 01.06.ist sie nun im Pflegeheim mit Pflegestufe 1!
Der Körper funktioniert noch, sie kann gehen und alles machen, aber der Geist ist beschädigt. Wenn man ihr nicht sagt, du musst duschen, dich ausziehen......tut sie es nicht!! Sie muss auch Windeln tragen, da sie es nicht immer halten kann!
Sie ist hochgradig depressiv, ihr größter Wunsch ist, zu sterben.
Dazu muss ich sagen, dass Mutti noch nie in ihrem Leben die Kämpferin war, eher immer alles bequem wollte. Leider will sie nun auch nicht kämpfen, sie gibt auf!!!
Es ist schrecklich das mit anzusehen und nichts tun zu können. Es ist nicht möglich, ihr Lebensmut zu geben, wir haben alles versucht!
Was sagt man jemand der sterben will?? Zuerst habe ich immer gesagt: Wird schon....! Aber jetzt ist es anders! Wir versuchen nun, einfach nur noch da zu sein!! Und zu aktzeptieren, dass sie aufgibt! Wir sagen ihr, wir sind nicht böse, wenn sie geht, traurig ja, aber sie muss sich nicht schuldig fühlen! Und wir sind da bis zum Schluss!
Wir besuchen sie möglichst oft, sie soll auch die Enkel noch oft sehen können.
Ich hoffe, das ist alles so richtig und hilft ihr!
Schade, dass sie keine Ausnahme ist, und Jahre mit dem Tumor leben kann. Bei ihr scheint es wirklich nur sehr kurze Zeit zu sein!!
Am 16.06. ist nochmal MRT! Die eine Untersuchung will sie noch machen, um für die Ärzte, das Pflegepersonal und uns Gewissheit zu haben. Aber jede weitere OP oder Therapie lehnt sie ab! Wir unterstützen sie da, warum noch weiter quälen!
Alles Gute für alle anderen Betroffenen wünscht Sabine