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Jero

Hallo zusammen,
Ich bin neu hier. Meine Mutter 65 Jahre wurde am Donnerstag operiert. Sie hatte ein sehr großes Meningoem am Kleinhirn. Sie hat in letzter Zeit immer über starken Schwindel geklagt. Nach dem MRT Termin war alles klar woher es kam. Wie gesagt, jetzt wurde sie am Donnerstag operiert. Gestern haben wir sie besucht. Es war so fürchterlich. Ihr Anblick war für mich ein Schock. Sie kann alleine atmen, aber reagiert nicht auf Fragen. Ich meine schon das sie mich erkannt hat. Sie hat sogar meine Hand gedrückt. Die rechte Seite kann sie momentan nicht bewegen. Ich bin völlig verzweifelt. Uns wurde gesagt, das sie evtl auf dem linken Ohr nicht hören kann, und das die linke Gesichtshälfte taub sein könnte, aber das keine Reaktion mehr kommt...damit haben wir nicht gerechnet. Vielleicht sind wie auch zu ungeduldig. Vielleicht ist es nur noch die Narkose..die Nachwirkungen..ich weiss es nicht...hat jemand Erfahrungen damit gemacht? Vielen Dank. JERO

KaSy

Liebe Jero,
ich kann Deine Unsicherheit verstehen, aber nach einer Operation am Kopf muss sich das Gehirn von der sehr langen und großen Operation sehr langsam erholen.
Wenn Ihr sie in den kommenden Tagen besuchen werdet, seht Ihr sicher eine rasche Verbesserung.
Habt Geduld!
KaSy

der Meister

Hallo Jero,
auch bei mir hat es relativ lange gebraucht, bist ich aus der Narkose erwachte und wieder Laufen konnte.
Wie KaSy schreibt, braucht der Körper nach einem solchen Eingriff viel Zeit zum Erholen.
Euch alles Gute.



Gruß Klaus

Jero

Hallo KaSy, hallo Klaus,
Vielen Dank für eure schnelle Antwort.
Also meint ihr die Reaktionen werden von Tag zu Tag besser?
Wir müssen uns in Geduld üben, aber das werden wir schaffen. Ich hab nur so eine fürchterliche Angst. Ich habe mit meiner Mutter einen sehr engen Kontakt und unsere 2 Kinder lieben sie über alles. Könnte momentan nur weinen, aber ich muss stark sein. Hattet ihr denn auch mehrere Tage keine Reaktionen zeigen können? Sorry für die komischen Fragen. Bin gerade nur so hilflos. Das kenne ich von mir gar nicht. Viele Grüße Jero

Efeu

Hallo Jero,

es tut mir sehr leid, was ihr gerade erlebt. Es ist ein Schock, entsetzlich, einen geliebten Menschen so zu erleben.
Ja, sie braucht euch jetzt, für sie seid ihr stark, aber lass auch die Tränen zu, all die Gefühle von Ohnmacht, sich klein fühlen, hilflos, wütend.....Ich wünsche dir, dass es Menschen gibt, die dich begleiten auf diesem schweren Wegstück. Verlange nichts unmenschliches von dir, du gibst, was du !!!! kannst, das ist das Beste, was deiner Mutter passieren kann, aber vergiss dich dabei nicht.

Zu deiner Frage, ergänzend wie KaSy und Klaus schon geschrieben haben. Ja, das ist bei vielen so. Ein Eingriff im Gehirn ist eine extreme Belastung, der Körper schaltet auf Notprogramm, um sie Selbstheilung zu optimieren.
Ich war viele Tage nicht ansprechbar, musste beatmet werden, war im Koma. Es war einfach so, mein Körper hat heftiger auf die OP reagiert als die Ärzte erwartet haben.

Gib deiner Mutter Zeit, sei einfach immer wieder ein bisschen für sie da, halte ihre Hand, sprich mit ihr, lies ihr etwas vor.....mach das, was für dich stimmig ist. Alles andere kommt.

Es ist schwer, ich weiss, die Ängste sind riesengross, trotzdem: Vertrau deiner Mutter, ihren Kräften, auch wenn sie bereits 65 ist.

Ich bin übrigends seit der OP auch auf einem Ohr taub - man lernt mit vielem zu leben. Und die eine Gesichtshälfte war komplett gelähmt, das hat sich teilweise wieder erholt, mit intensiver Reha, es hat mehr als 4 Monate gedauert, dann wurde es besser. Nerven brauchen sehr lange, um zu heilen, oft länger als ein Jahr. Heisst: Geduld, und hoffen dürfen.

LG
Efeu

Jero

Hallo Efeu,
Danke für deine Nachricht.
Heute waren wir wieder bei meiner Mutter. Ich fand das siw schon etwas besser aussah. Sie war etwas wacher. Sie hat direkt meine Hand genommen. Die rechte Seite ist immer noch still. Ab ubd zu hat sie gestöhnt. Leider benötigt sie jetzt Sauerstoff, da sie nicht richtig durchatmet und die Gefahr besteht, dass sie eine Lungenentzündung bekommt. Ich hoffe das bleibt ihr erspart. Ich hab solche Angst. Ich muss nur an sie denken und bekomm sofort innere Panik. Ich weiss ich brauche Geduld...habe einfach Angst. Lg Jero

Efeu

Hallo Jero,

ich lese grad deine Nachricht.
Wie gerne würde ich dich einfach mal in den Arm nehmen, nur da sein, sanft, vorsichtig. Du trägst grad sehr viel, und es macht dir solche Angst.

Mit dem Sauerstoff, ich sehe es eher positiv, vorbeugend. Wer länger fast bewegungslos liegt, bei dem wird die Atmung flach, die Lungern werden immer schlechter belüftet, damit steigt das Risiko einer Lungenentzündung. Dem will man vorbeugen.

Vielleicht beruhigt es dich ein bisschen: Ich habe nach jeder OP Sauerstoff bekommen, oft mehr als eine Woche lang, als ich schon wieder bei Bewusstsein war. Ich hatte einfach nicht die Kraft, ausreichend zu atmen.
Irgendwann wurde das dann auch besser, je mobiler ich wurde, Ergo und Physio bekam.

Dass du Angst hast, ist normal, es geht wohl allen Angehörigen so oder ähnlich, die einen geliebten Menschen schwer krank erleben, ihn begleiten Bitte sorge gut für dich, verordne dir selber das, was dir hilft, gut tut. So hilfst du deiner Mutter auch, denn sie braucht dich jetzt besonders, und das noch eine Weile.
Sei dir selbst eine liebevolle Freundin, die dir gut zuredet, sagt: Mach mal langsam, geh spazieren, und wenn es nur 20 Minuten sind, stell die einen Strauss Frühlingsblumen ins Zimmer....was auch immer. Wir können aus diesen kleinen Dingen Kraft schöpfen.
Runterkommen, Pause machen. Keiner kann über längere Zeit mit Vollgas unterwegs sein, auch emotional nicht.

Und wenn deinen Mutter heute schon etwas besser aussah, direkt deine Hand genommen hat - schau, nach nur einem Tag, das ist ein Fortschritt. Meine Familie musste viel länger warten, und ich war damals 51, also wesentlich jünger.

Hab Vertrauen, auch wenn es schwer fällt. Auch dieser Sturm verändert sich, geht vorüber.

LG Efeu

Jero

Hallo Efeu,
Bin auch froh das die Intensivstation das sofort erkannt hat, und ihr jetzt Sauerstoff geben.
Ich hoffe einfach.
Ich weiss das ich auf mich aufpassen muss, aber alles fällt mir momentan so schwer.
Kann mich auf nichts konzentrieren.
Ich hoffe das es morgen wieder ein wenig besser wird.
Ich hab noch eine Frage: konntest du direkt wieder sprechen?
Lg

Efeu

Guten Morgen Jero,

zu deiner Frage: Nein. Hat eine Weile gedauert.
Ich musste auch komplett beatmet werden für 10 Tage.
Ich kann mich auch an die ersten zwei Wochen nicht erinnern.

Viel Kraft wünsche dir,
Efeu

Jero

Guten Morgen Efeu,
Vielen lieben Dank für deine Nachrichten und Infos. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr mich die beruhigen und hoffen lassen. Ich bin froh das ich mich getraut habe hier rein zu schreiben. Heute gehen wir meine Mama wieder besuchen. Ich bin gespannt habe auch gleichzeitig Angst. Ich werde heute ein Foto von unseren Kinder mit nehmen und versuchen es in ihrer Sichtweite auf zu hängen. Vielleicht macht ihr das Mut oder gibt ihr Kraft.
Liebe Grüße
Jero

der Meister

Hallo Jero,
ich wurde auch über 10 Tage beatmet und brauchte ewig bis ich wieder ansprechbar war.
In der Zeit hatte ich total verrückte Träume.
Schmerzen hatte ich zum Glück zu keiner Zeit.


Gruß Klaus

Jero

Hallo,
Heute war ich wieder meine Mutter besuchen. Als ins Zimmer kam, ging gerade ihr linker Arm hin und her. Als sie mich sah, zeigte sie immer auf ihre Narbe am Hinterkopf. Ich denke sie hatte Schmerzen. Sie stöhnte ganz viel. Die Schwester hatte ihr bereits Schmerzmittel gegeben. Das Positive : meine Mutter braucht kein Sauerstoff mehr. Die Gefahr der Lungenentzündung besteht wohl nicht mehr. Auch ihre rechte Seite reagiert auch ein wenig. Soweit gute Nachrichten. Bin auch echt froh. Das Einzige was mich echt traurig macht, war ihr Gestöhne und ihre Hilflosigkeit und das sie nicht sprecgen kann. Aber das wird schon . Heute geht es mir etwas besser. Das liegt auch daran, dass ihr mir alle Hoffnung gemacht habt.
Vielen lieben Dank dafür.
Liebe Grüße und gute Nacht.
Jero

Efeu

Liebe Jero,

ihr braucht wirklich viel Geduld....und es geht aufwärts. Was sagen denn die Ärzte, auch betreffend der Schmerzen? Ich finde es wichtig, dass sie euch gut informieren, manchmal muss man ausdrücklich darum bitten. Für die Ärzte, Pflegepersonal hilfreich, wenn ihr Angehörige eine Person als Ansprechsperson benennt.

Ich kenne auch die Seite, als Angehörige, in meinem Fall als Mutter, eines meiner Kinder war vor 3 Jahren 6 Wochen im Koma.
Das Pflegepersonal hat uns übrigends damals auch geraten, viele Bilder aufzuhängen, von den Geschwistern, Nichten, Neffen, Freunden, sie sagten, je mehr Vertrautes da ist, um so besser. Also auch ein Lieblingskissen, ein Traumfänger aus seiner Wohnung, ich habe ihm ein Säckchen mit Heu genäht, weil er den Duft von Heu so mochte, ein CD-Player mit der Musik, die er mochte....

Viel Kraft euch,
LG Efeu

Jero

Hallo Efeu,.

Ich bin die Ansprechperson für meine Mama. Ja habe das Pflegepersonal direkt darauf angesprochen.
Ich habe mich gestern nicht getraut , das Bild auf zu hängen. Sie war schon so unruhig, da wollte ich ihr nicht noch mehr Aufregung geben. Aber vielleicht heute oder morgen.
Mein Gott du hast aber schon viele Schicksalsschläge erlebt. Da musst du wirklich stark sein.
Lg

Buckelwal

Liebe Jero,

wie viele andere hier auch, kann ich Dir ebenfalls bestätigen, dass die OP am Gehirn ein immenser Kraftakt ist. Ich bin mir danach vorgekommen wie ein angeschossenes Tier mit Schmerzen und ohne Gefühl in beiden Füssen. Ich war auch viele Tage danach nicht ansprechbar und völlig fertig. Hinzu kommen auch die Nebenwirkungen der Schmerzmittel. Ich hatte davon sogar Halluzinationen.
Du bist jeden Tag bei ihr, das gibt ihr sicherlich Kraft. Ich wollte in der Klinikzeit außschließlich meinen Mann sehen, Besuchswünsche anderer habe ich abgelehnt.
Manchmal reicht es einfach vor Ort zu sein und die Hand zu halten. Du kannst es Dir vielleicht derzeit nicht vorstellen aber nach einiger Zeit wird es ihr sicher besser gehen.
Alles Gute für euch!

Jero

Hallo Buckelwal,
Ich glaube deine Beschreibung ist sehr treffend. Ich hatte gestern das Gefühl, dass sie viel mehr wollte als sie überhaupt konnte. Wie eingeschlossen im eigenen Körper. Heute ist sie von der Intensivstation auf die Wachstation gekommen. Heute spät Nachmittag gehen wir sie wieder besuchen. Ich überlege heute ein Foto von den Kindern mit zu nehmen. Will sie aber nicht überlasten...

Buckelwal

Hallo Jero,
das mit dem Foto ist doch eine gute Idee. Würde allerdings momentan noch von anderen Besuchern absehen. Das kann in so einer Situation leicht überfordern.
Du machst das gut - Du bist für sie da und das spürt sie sicherlich.

Liebe Grüße

der Meister

Hallo,
ich hatte auch nur Besuch von meiner Frau,
nur einmal war meine Tochter dabei.
Weitere Besuche kamen dann erst in der Rehazeit.
Das war gut so, Zuviel Besucher strengen extrem an.


Gruß Klaus

Xelya

Liebe Jero,

Du schreibst, dass der Tumor Deiner Mutter sehr groß war. Sehr häufig liest man hier oder woanders, dass die Hoffnung besteht, dass direkt nach der OP alles wieder super ist. Symptom weg, alles ist wieder gut.

Eine so lange OP ist eine starke Belastung für den Körper, so eine lange Narkose will erst mal verarbeitet werden. Und wenn Du überlegst, was schon alleine bei einer Schürfwunde passiert noch Tage danach - es nässt und "arbeitet", das Gewebe ist geschwollen, dann kannst Du Dir vielleicht vorstellen, dass das Gehirn Deiner Mutter nach so einer Op auch erst einmal heilen muss.

Vielleicht gibt es Schwellungen, die auf das restliche Gehirn drücken, die Symptome verursachen, die vorher nicht da waren und wieder verschwinden, wenn die Op-Region wieder abschwillt.

Nicht alles muss so bleiben wie es jetzt ist, da wird sich vermutlich noch viel ändern! Das schwierigste nach einer solchen OP ist für die meisten, Geduld zu haben und sich über jeden Schritt der Besserung zu freuen.

Wenn Du Deine Mutter Bilder von den Kids mitbringst, dann wird sie das ganz sicher freuen, wenn es es sie überfordert, wird sie sie vermutlich gar nicht anschauen.

Sei geduldig und wenn es Dich so sehr belastet, kannst Du vielleicht mit dem Operateur sprechen und ihn nach seiner Einschätzung fragen.

Fühl Dich gedrückt, ich glaube, dass es als Angehöriger echt schwer ist, gelassen zu bleiben, weil man sich so hilflos fühlt, aber Deine Mama braucht einfach die Zeit um zu heilen.

Alles Liebe für euch!
Xelya

Efeu

@Jero, schau, ich bin auch noch da, und Klaus auch, und andere.....

Ich schicke euch Kraft und Hoffnung,

LG Efeu

Jero

Hallo Efeu, hallo Xelya, hallo Klaus,
Ich danke eure positive Energie. Sie hilft mir wirklich.
Waren heute wieder bei ihr. Sie hat jetzt das Foto von unseren Kindern da. Sie hat sich es angeschaut, aber eine wirkliche Reaktion kam nicht. Sie hat heute viel ihren Arm bewegt und hat uns gezeigt das wir wieder gehen sollen.
Morgen bringen wir ihr noch ein paar persönliche Sachen mit.
Trotzdem bin ich heute etwas trauriger. Sie tut mir einfach so leid und vermisse meine alte Mama.
Lg Jero

der Meister

Hallo Jero,
da wird sicherlich noch vieles wiederkommen, nur braucht es einfach seine Zeit.
Bei mir ging es erst in der Reha richtig aufwärts und auch heute kommt immer mal wieder etwas zurück.
Ist bei Deiner Mutter eine Reha geplant ?


Gruß Klaus

Jero

Ja eine Reha ist auf jeden Fall geplant.
Das nicht Sprechen können ist für Sie und für uns echt furchtbar, aber wir hoffen das sie es wieder lernen wird.

der Meister

Jero,
da kann ich Dich beruhigen, ich hatte nach dem künstlichen Koma mit Beatmung Tage lang nichts gesehen und konnte nicht Sprechen.
Hinzu kam, dass ich linksseitig gelähmt war und keiner wusste wie das ausgeht.
Heute geht es mir soweit ordentlich, natürlich mit vielen Einschränkungen, aber es geht und das Zählt.

der Meister

Selbst heut fällt mir das Sprechen noch schwer und strengt sehr an.
Ich habe es aber akzeptiert, dass es so ist.
Evtl. kommt da in einigen Monaten noch etwas ...
Alles wird gut.


Gruß Klaus

Jero

Guten Morgen,
Wollte kurz Neuigkeiten berichten.
Ich habe gestern erfahren, dass der Tumor gutartig war. Das waren schonmal suuuper Nachrichten. Dann würde ihr der Schlauch für das Nervenwasser gezogen. Bis morgen müssen wir abwarten, ob das Wasser ohne Probleme von alleine abläuft. Das hoffen wir !
Gestern war ich wieder bei ihr. Ich habe ihr viel von den Kindern erzählt. Ich habe ihr ein Kissen mit einem Foto von den Kindern drauf mitgebracht. Dann habe ich ihre eigene Bodylotion und ihr Duschgel mitgenommen. Ich habe ihre Beine damit eingecremt. Ich glaube das fand sie gut. Eigentlich war es gestern ein guter Tag. Werde sie gleich wieder besuchen gehen. Ich freue mich darauf, habe aber auch gleichzeitig Angst. Ich habe mal eine Frage: wann seid ihr eigentlich in die Reha gegangen? Wie "fit" war ihr zu diesem Zeitpunkt? Liebe Grüße Jero

Buckelwal

Hallo Jero,

das sind tolle Nachrichten!

Bin nach ca. 10 Tagen in die Reha gekommen. Fit war ich zu diesem Zeitpunkt nicht, konnte beide Füsse nicht bewegen und mich nur im Rollstuhl fortbewegen. Auch psychisch war ich noch sehr angeschlagen und habe viel geweint.
Aber dann habe ich nach und nach Fortschritte gemacht und wurde wieder fitter.
2 Monate nach der OP ging ich wieder Vollzeit arbeiten.
Das hätte ich mir nach der OP niemals vorstellen können.

Gib Deiner Mama Zeit, der Körper erholt sich. Es braucht nur seine Zeit. Bei dem einen dauert es eben etwas länger als bei anderen.
Liebe Grüße und weiterhin nur das Beste für euch!

Jero

Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Bei meiner Mama funktioniert ja die rechte Körperhälfte nicht, sie schluckt noch nicht und sie spricht nicht.
Ihr macht mir so viel Hoffnung. Das tut echt gut.
Wir haben Geduld und das versuche ich ihr rüber zu bringen.
Ich habe gerade schon meinem erzählt, dass ich mir wie in einer paralell Welt vorkomme..das normale Leben von früher läuft irgendwo weiter aber ich bin gerade in der anderen Welt. Schwer zu beschreiben.
Es ist so schön zu hören, dass es euch heute gut geht.
Lg

Buckelwal

Liebe Jero,

das kann ich gut nachvollziehen. Meinem Mann ging es genauso wie Dir.
Es ist eine Ausnahmesituation für alle Beteiligten.
Ich drücke Dir fest die Daumen, dass alles wieder gut wird.....

Jero

Vielen lieben Dank

Riti

Hallo Jero,
meinem Mann (45 J.) ging es ähnlich wie deiner Mutter. Er wachte drei Tage aus der Narkose nicht auf, musste beatmet werden. Er war komplett rechtsseitig gelähmt, konnte nicht sprechen und nicht schlucken. Die Ärzte haben gesagt, dass sie sich das nicht erklären können (heute denke ich, dass das doch nicht sein kann; wir waren in einer sehr renommierten großen Klinik...).
Ich habe ihm dann Buchstaben aufgeschrieben, so konnte er auf einzelne Buchstaben zeigen und damit nach etwa einer Woche einzelne Worte mitteilen. Aber er hatte auch Halluzinationen, war erst nach etwa 10 Tagen wieder voll orientiert.
Wichtig ist, bereits in der Klinik darauf zu drängen, dass deine Mutter Ergotherapie und Physiotherapie bekommt. Der frühe Beginn ist sehr wichtig für den Verlauf.
Mein Mann ist dann nach zwei Wochen in eine Frühreha gekommen (da gibt es verschiedene Phasen). Insgesamt war er sechs Monate in der Reha. Heute kann er mit einem Stock wieder laufen; die Sprache ist weitestgehend wieder normal. Nur die rechte Hand kann er nicht gut benutzen, aber auch da macht er noch Fortschritte, obwohl die OP im Mai 2018 gewesen ist. Und seit einigen Monaten arbeitet er auch wieder.
Für die Planung der Reha war bei uns eine Sozialarbeiterin Ansprechpartnerin. Meine Erfahrung ist aber, dass man die Leute nerven muss. Sie haben alle viel zu tun und da geht manches unter. Also trau dich, die entsprechenden Leute, anzusprechen.
Also, nicht aufgeben!!! Ich habe vor anderthalb Jahren nicht gedacht, dass mein Mann wieder so selbständig werden würde. Er fährt sogar auf einem dreirädrigen Liegerad, welches für ihn angepasst wurde, Fahrrad.
Viele Grüße

Jero

Hallo zusammen,
@Riti: vielen Dank für den Tipp mit den Buchstaben.
Das hat gestern schon gut funktioniert. Sie hat uns gestern OK gezeigt.
Gestern war ein guter Tag.
Wir haben erfahren, dass der Tumor gutartig war, dass das Nervenwasser von alleine abfliessen kann und meine Mama war recht aufmerksam. Dann haben wir noch die Reha beantragt..alles lief gut.
Ich hab mich schon fast richtig glücklich gefühlt.
Heute morgen wollte ich sie dann wieder besuchen gehen. Da wurde mir auf der Wachstation gesagt, dass sie leider gerade eben auf den Intesivstation gebracht worden ist. Meine Mutter war wohl heute morgen nicht so richtig aufmerksam und wurde nicht richtig wach. Daraufhin haben sie ein weiteres Bild vom Kopf gemacht. Aber dort konnte man nichts erkennen. Es sah alles gut aus. Da sie aber noch nicht richtig schlucken kann, haben sie Angst, dass sie eine Lungenentzündung bekommt. Deshalb haben sie sie auf die Intensivstation gebracht, da sie dort in besserer Beobachtung ist. Als ich dann auf der Intensivstation war, hat sie direkt auf mich reagiert. Nei einer Frage kam sogar ein leises Ja raus. Ich war überglücklich. Jetzt bin ich wieder zu Hause und die Angst kommt wieder hoch. Ich bin natürlich froh, dass sie so gut betreut wird. Aber trotzdem war es wieder ein Schock für mich. Aber ich glaube fest daran, dass alles wieder gut wird..anders aber gut..

Xelya

Liebe Jero,

Intensivstation ist immer ein Schock, da wirkt alles gleich doppelt schlimm und bedrohlich, finde ich. Deine Mama hat gesprochen, das ist super!

Vergleiche die Fortschritte nicht mit dem Tag vorher, das ist manchmal total frustrierend, sondern mit dem schlimmsten Tag, dem Wachwerden nach der OP. Dann erst erkennt man Fortschritte so richtig.

Ich drück euch allen die Daumen, dass es weiter in Richtung Verbesserung geht und wüsche Deiner Mama gute Besserung und euch allen alles Gute!

LG
Xelya

Efeu

Liebe Jero,

danke dass du erzählst, ich denke immer wieder an euch.
Es macht mich betroffen, erinnert mich an Vieles, was ich erlebte - und Xelya hat es gut gesagt: Guck kurz nach hinten, wo der tiefste Punkt war, und dann, was jetzt ist, und dann sei zuversichtlich.
Heilung geht immer auch auf und ab, so Krisen gehören dazu.
Und deine Mutter hat heute ein Wort gesagt! Ist das nicht toll?!

Sie wird auch diese Klippe schaffen.

Dass es dich mitnimmt - wen würde es nicht. Es schüttelt einen, immer wieder, es sind Grenzerfahrungen, in die du da geschmissen worden bist. Und du gehst da durch, in kleinen Schritten, nur das JETZT zählt, der Augenblick, der Moment.
Wie ein Lächeln.

Ich schick dir eines.
Efeu

Jero

Hallo zusammen,
Ich wollte mich mal wieder bei euch melden.
Meine Mutter ist seit Mittwoch wieder auf der Wachstation.
Am Sonntag hatten wir einen richtig tollen Tag..
Als wir meine Mutter besucht haben hat sie gesagt: ich möchte nach Hause!
Mein Stiefvater und ich haben gestaunt ohne Ende.
Wir haben uns sooooo gefreut.
Seitdem hat sie aber nichts mehr gesagt.
Sie weint recht viel. Ich schaff es aber wieder sie aufzumuntern. Danach ist sie wieder ruhiger.
Am Dienstag bekommt sie die PEG Anlage.
Ich hoffe das funktioniert problemlos. Danach hoffe ich, dass sie in die Frühreha kommt.
Lg Jero

Efeu

Liebe Jero,

bin ich froh von dir zu hören, ich hab oft an euch gedacht.
Und ein Aufwärts in vielen kleinen Schritten. Du begleitest deine Mutter, bist für sie da, welch ein Glück für sie.
Ich kann dir als Mutter sagen, für mich war es eine Kraftquelle, wenn meine Kinder kamen, es war unbeschreiblich schön, hilfreich.
Ost sind zwei Söhne zusammen gekommen, sassen bei mir, haben über ihre Dinge gesprochen (sie lebten damals zusammen in einer WG, arbeiteen in der gleichen Firma). Das war so wohltuend, so vertraut, ich war einfach dabei, viel zu schwach um länger zu sprechen, aber das mit dabei Sein......beste Medizin.

Kann deine Mutter nicht schlucken, dass sie eine PEG bekommt?
Mein Sohn hatte die auch zwei Monate, hat gut funktioniert und war eine Erleichterung.

Ich wünsche Kraft und Vertrauen, und Ruheinseln!!!! für dich,

LG Efeu

Jero

Hallo Efeu,
Endlich kann ich mich mal wieder melden.
Seit einer Woche gehe ich wieder arbeiten , und danach immer in die Klinik und anschließend muss ich mich um meine Kinder kümmern. Meine Mutter ist seit Freitag in der Reha Klinik. Sie redet seit Mittwoch wesentlich mehr , aber sehr undeutlich.
In Sachen Bewegung hat sich leider nichts getan. Sie hat leider in der Uni Klinik auch keine Physiotherapie bekommen. Heute war sie leider sehr traurig. Sie hat das Gefühl es geht nicht vorwärts. Jetzt am Wochenende passiert natürlich nichts und das macht sie ungeduldig. Ich habe ihr natürlich verständlich gemacht,dass es ab nächste Woche los geht. Sie tut mir soo leid. Seit über 4 Wochen ist sie nun am Bett gefesselt. Jetzt bekommt sie natürlich wesentlich mehr mit, und das ist schlimm für sie. Ich bin völlig fertig. Seit über 4 Wochen bin ich jeden Tag bei ihr, aber trotzdem vermisse ich meine Mama. Ich hoffe einfach das es ab nächste Woche ein kleines bisschen voran geht. Ganz liebe Grüße Jero

der Meister

Hallo Jero,
ich weiß, es ist leicht gesagt.
Aber das braucht alles sehr viel Zeit.
Ich Drücke Euch die Daumen ...


Liebe Grüße Klaus

Efeu

Liebe Jero,

bin froh, von dir zu lesen, auch wenn ich dir, deiner Mutter, natürlich den Wunsch-Gedanken-Verlauf zauberte in meinen Gedanken.

Es ist viel gegangen in den letzten Wochen. Weisst du noch, ,die ersten Tage?

Dass deine Mutter jetzt ungeduldig ist, merh als verständlich - aus der Distanz betrachtet: Ein gutes Zeichen. Da ist Lebenswille, sie hat angefangen zu kämpfen. Und, es ist wie Klaus sagt: ZEIT! Viel Zeit, und Geduld. Hätte mir vorher jemand gesagt, dass ich 3 Monate in der Reha bin.....ich hätt ihm den Vogel gezeigt. Danach konnt ich immerhin halbwegs gehen und etwas besser schlucken. Ganz Viel wurde erst später besesr, z.B. die Fazialisparese, das Schielen, der Lidschluss, Sprechen.....

Geduld ist das Zauberwort, und wie hab ich es verflucht und gleichzeitig mantraartig mir selber gesagt.
Und: Demut.

Und du? Wie stemmst du das alles, zeitlich, kräftemässig, wo bleibst du in dem Ganzen? Was tust du für dich?
Ich will dich nicht verletzen, ich bin besorgt um dich, deswegen schreibe ich das.

Auch wenn du deine Mama sehr liebst, und das weiss sie, vertrau darauf - du darfst nicht kaputt gehen. Das würde deine Mama nicht wollen.

Schau auf dich, liebevoll,

bitte.

LG Efeu

Jero

Hallo Efeu,
Deine lieben Worte machen mir ganz viel Mut und bringen mich auch zum Nachdenken.
Ich weiss das ich auch auf mich aufpassen muss, aber das fällt mir momentan sehr schwer.
Aber es gibt so Tage wie heute, da weiss ich es lohnt sich.
Meine Mutter hatte heute ihre erste Krankengymnastik und das tat ihr seelisch sehr gut. Als ich heute Nachmittag ins Zimmer kam, fing sie sofort an zu quatschen. Sehr viele Wörter sind sehr undeutlich aber vieles verstehe ich auch. Wir haben heute sogar sehr viel zusammen gelacht...das war sooo schön...ich hatte irgendwie in dem Moment meine Mama wieder. Sie ist sooo stark...das ist unglaublich. Ich weiss das es nicht jeden Tag so sein wird, aber der heutige Tag zählt! Morgen fahr ich wieder zu ihr. Am Mittwoch wird der erste Tag nach 5 Wochen, an dem ich es wirklich zeitlich nicht schaffen werde. Ich bin so gespannt wie es morgen ist. Ich weiss wir brauchen Zeit und Geduld...der heutige Tag hat mir Kraft gegeben...morgen bekommt sie wohl auch Schlucktraining...aber ich denke das wird noch was dauern. Ganz liebe Grüße Jero

der Meister

Hallo Jero,
es freut mich sehr, dass es Deiner Mutter besser geht.
Solche Tage werde hoffentlich mehr.
Euch alles Gute.


Gruß Klaus

EnnaAh

Hallo ihr alle.
Ich bin neu hier. Bei meiner Mutter wurde vor 1,5 Wochen ein Gehirntumor festgestellt. 2 Tage später kam auch schon die OP. Die ersten paar Tage hat sie fast nur geschlafen und konnte nicht sprechen. Im mom ist sie sehr verwirrt.

Ich habe diesen Beitrag gelesen und es hat mir Mut gegeben.

Ich wollte gerne wissen wie es deiner Mutter jetzt geht?

Ganz Liebe Grüße

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