Hallo zusammen!
Im Mai 214 wurde bei mir ein Glioblastom WHO Grad IV diagnostiziert. Es folgte die OP und dieser nach drei Monaten trotz Standardtherapie (Stupp-Protokoll: Rado-Chemo und anschließend Chemo) ein Rezidiv. Somit kam ich im Sep. 2014 bereits erneut unter das Messer. Der Resektion das Tumors (Rest blieb stehen) und des rechten Temporallappens folgte die dosisintensivierte TMZ-Chemo.
Seither geht es mir relativ gut. Die MRT-Aufnahmen sind unauffällig (kein Wachstum des Resttumors und keine neuen Tumorherde). Gleichwohl ist vor jedem neuen MRT die Sorge da, ob der Tumor nicht ggf. wieder gewachsen ist. Jeder Zeit ist halt alles möglich (Wachstum, Stillstand, neue Herde etc.).
Auch hämatologisch geht es mir nicht besorgniserregend . Die Leber- und Nierenwerte sind geringfügig erhöht und die Leukozyten leicht zu niedrig. Die Ärzte führen dies auf die Medikamente (Kortison, Zytostatikum und Antiepilektikum) zurück, die ich nachwievor nehme. Wenn sie auch in aller Regel die Überlebenszeit und Lebensqualität verbessern bzw. verlängern, sind die derzeitigen Therapien nicht lebensrettend und frei von Risiken und Nebenwirkungen (wir sollten unsere Ärzte und Apotheker danach fragen ;-) ).
Anfang diesen Jahres hatte ich eine Lungenentzündung und lag wieder einmal für einige Tage im Krankenhaus.
Psychisch gibt es gute und schlechte Tage. Kürzlich ist bspw. mein Onkel an Krebs gestorben. Das war dann kurzfristig eher eine schlechte Zeit, weil mich das Thema Tod wieder einmal beschäftigte.
Als Erwerbsminderungsrentner habe ich jetzt viel mehr Zeit für meine Familie als früher. Dies ist durchaus einer der positiven Aspekte meiner Erkrankung. Vor der Erkrankung war ich mindestens drei Nächte die Woche nicht daheim. Jetzt sehe ich meine Kinder und Frau zumindest (wenn ich nicht gerade im Krankenhaus liege) jeden Tag.
Zusammenfassend kann ich sagen, dankbar und zufrieden blicke ich insbesondere auf die letzten Monate zurück, da ich mich gesundheitlich stabilisiert habe. Mit Zuversicht gehe ich in die Zukunft, da ich auch weiterhin auf eine Stabilität des gesundheitlichen Zustandes hoffe und bereits dies als Erfolg bei einem Glioblastom Grad IV sehe.
Leider ist diese Krebserkrankung noch immer unheilbar. Aber wir alle können das Beste daraus machen und das funktioniert meines Erachtens nur, wenn wir uns immer wieder sagen:
(Euer)
Kopf hoch!!!