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Tariq

Hallo ich bin auch schon länger auf dieser Seite Mitglied aber ich hab noch nie geschrieben. Bei mir wurde 2008 ein anaplastisches Oligo Astrozytom erkannt und damals in einer Notoperation entfernt. Mit dieser Diagnose bin ich dann, nach einem großen Streit mit der Klinik und den Ärzten, an ein Uni-Klinikum gegangen und wurde dort direkt noch mal operiert.
Ich habe eine Wach-Operation machen lassen da der Tumor mit meinem Sprachzentrum verwachsen ist. Sie konnten ihn fast vollständig entfernen aber ca. 10% verblieben im Sprachzentrum. Ich habe dann 6 Monate lang eine intensive Temodal Chemotherapie gemacht. Auf Strahlentherapie wollte ich verzichten.
Vor etwa 4 Wochen wurde festgestellt das der Tumor erneut gewachsen ist. Diesmal wächst er in die Operationshöhle hinein, sein Wachstum kommt nicht vom verbliebenen Rest im Sprachzentrum sonder sind Tumorzellenreste weit oberhalb des Sprachzentrums. Ich werde am Dienstag erneut operiert. Anders als beim letzten Mal akzeptiere ich jetzt alle Angebote an Therapien die mir geboten werden. Strahlen oder erneute Chemo. Ich stelle kaum fragen. Im Vorbereitungsgespräch für die Operation viel mir auch keine Frage ein. Weder welche Schäden am Gehirn entstehen noch welche Behinderungen entstehen könnten. Es ist auch so als ob ich diesmal keine kraft mehr habe mir verschiedene Meinungen von unterschiedlichen Kliniken anzuhören. Ich bemühe mich meine Arbeit ordentlich zu hinterlassen, habe eine Patientenverfügung und eine Vollmacht für meinen Bruder geschrieben. Dabei wird gesagt das diese Operation weit weniger gefährlich sei als die letzte. Ich fühle mich wie gelähmt, aber es sind nur noch drei Tage. Also eine Frage fällt mir auch jetzt nicht ein. :-)
Oder wie wäre es mit Nachsorge? oder sind solche Stimmungstiefs normal? Eigentlich habe ich immer gekämpft, mit Ärzten über die Therapie gesprochen, mich aus Krankenhäusern selbstentlassen wenn mich Ärzte nicht Ernstgenommen haben und ich die Entscheidungen über meine Therapie nicht selber treffen durfte.
Immer noch keine konkrete Frage. Aber ich bin froh mich mal mitzuteilen.
LG Tariq

Harry Bo

Hallo Tariq,

ich kann Dich gut verstehen.
Beim ersten mal, hast Du dich gegen die Dioagnose gestellt, woltest alles selbst bestimmen und fühltest Dich stark genug selber zu bestimmen was und wie Du mit Dir umgehen lässt.

Jetzt wo sich der Tumor zurückgemeldet hat, hat sich diese kämpferische Einstellung gedreht und Du hast das Gefühl versagt zu haben. Jetzt lässt Du einfach alles mit Dir geschehen, weil der Tumor für Dich die Oberhand gewonnen hat.

Es ist manchmal nicht so schlimm, sich einfach dem was jetzt sein muss zu fügen. Die OP muss sein und die Therapie danach, Bestrahlung und wieder Chemo muss auch sein, aber bis dahin solltest Du deine Kämpfernatur wieder gefunden haben, um der Schulmedizin noch komplementär und mit gestärktem Willen, sprich positiver innerer Einstellung, zur Seite zu stehen.

Ich wünsch Dir erstmal eine erfolgreiche OP ohne große Komplikationen und neurologischer Ausfälle, damit Du schnell wieder fit bist.
Und dann arbeiten wir daran, Deine kämpferische Einstellung wieder zu aktivieren, ok?

LG Harry

Felsquellwasser

hallo Tariq
sehr verständlich ,dass du die Kraft zum Kämpfen gerade nicht hast,
lasse es zu,dass du dich fügen musst.
Aber ein Kämpfer ,der du trotz allem bist ,wird wieder erstarken,
eines nach dem anderen, ich wünsche dir eine erfolgreiche OP , und dann der Mut wieder zurück und die Kraft gegen oder mit der Krankheit zu leben und aktiv mit der Diagnose umzugehen.
Herzlich willkommen als aktives Mitglied im Forum ,
lasse von dir hören ,wir werden dich unterstützen.
Mit Hoffnung
LG 100wasser
GBM Dez.2010/ Bestrahlung/ Begleit Chemo/ danach 6 Zyklen Chemo /
ergänzt mit Komplementär Medizin

Weihnacht

Lieber Tariq,

Einer meiner Glaubenssätze lautet: Mein Körper hat die Tendenz, sich selbst zu heilen - auf jeden Fall nicht, sich selbst zu zerstören! (Dem gegenüber steht oftmals die Ansicht der Schulmedizin vom "Feind im Kopf", s. auch TV-Reportage hierzu. Mein NC sagte in unserem Erstgespräch: Das Zeug muss raus! Ich fand dies eine respektlose Einstellung meinem Hirntumor gegenüber. Ich habe mich gegen eine OP entschieden.)

Kannst du dich diesem Motto vielleicht anschliessen?!

Vor diesem Hintergrund wirst du möglicherweise eine andere Haltung deinem Rezidiv gegenüber entwickeln.

Viel Glück und gute Genesung!
Isabell

Tariq

Danke für eure Rückmeldungen.

Sonnensommer

Hallo Tariq,
die innere Gelähmtheit, die Du beschreibst, kann ich gut nachvollziehen. Gerade noch alle Kraft aufgewendet um die Kontrolle zu bewahren, hat das Geschehen in Deinem Kopf seinen eigenen Weg genommen. Das ist erst mal nicht zu fassen und macht hilflos. Deine Entscheidung, mit den Ärzten schulmedizinisch alle Möglichkeiten auszunutzen, die sie bereit halten, ist in jedem Fall sinnvoll. Die Kräfte zu sparen für die Zeit nach der OP ist auch sinnvoll. Jetzt ist da nur zu spekulieren, wie es ausgeht wird erst nach der OP festzustellen sein. Da ist die Kraft sinnvoll eingesetzt um sich zu regenerieren und dem Gehirn zu helfen, seine Funktionen wieder zu erfüllen. Das Notwendige ist immer sinnvoll getan zu haben (Patientenverfügung, Vollmacht), die Arbeit ordentlich abschließen ist vielleicht auch für Dich Beruhigung. Und dann hörst Du ja hier, dass Dir Beistand gewiss ist in der Zeit danach.
Ich wünsche Dir dann den Kampfgeist für alle Herausforderungen, die an Dich gestellt werden! - Und Vertrauen und innere Ruhe sowie einen guten Stern zum OP-Termin!
Sonnensommer

Tariq

:-) danke. Ich habe mich sehr gefreut von euch zu höhren und soviel Beistand zu haben. Mir geht es gut und mein sprachzentrum und mein bewegungszentrum sind völlig ok. Ich habe immer noch konzentrationsprobleme. Aber Mann will ja nicht mekern. Ich denke nach so einer op ist es auch gut. :-)
Lg Tariq

Felsquellwasser

oh Mann Tariq
endlich Nachricht von dir ,nein du meckesrt nicht ,warum auch
mit so einem Erfolg war ja nicht zu rechnen,aber unsere guten Wünsche und die Hoffnung ,die du in dir trägst,haben dich begleitet.
Dir alles Gute ,jetzt und für die nächste Zeit
Liebe Grüße
Felsquellwasser

Dora

Hallo Tariq,
ich freue mich,dass es Dir schon wieder so gut geht.Auch ich hatte eine Wach-OP Ende Mai 2013. Ich kann noch nicht wieder arbeiten,warte auf meine Reha. Arbeitest Du wieder?Ich wünsche Dir weiterhin alles Liebe! Dora

Zickentumor

Ich wünsche dir alles Gute für die OP und die Zeit danach. Ich weiß nicht, ob das dein Ding ist. Aber ich habe gute Erfahrungen mit einer Psychoonkologin gemacht.
LG Ines

jusa

Sei gegrüßt Tariq,
Kann dir nachvollziehen nur mir gings fast andersherum. bei der 1. OP blieb mir keine Zeit mich groß zu informieren , nachzudenken, Fragen zu stellen, ich war einfach nur geschockt und machte mir Gedanken was wohl aus meinen beiden Mädchen werden sollte, sie waren gerade mal 10 und 14 Jahre , ich alleinerziehend, die brauchen mich doch noch!!!.... bei der 2. und 3. Op war ich schon informierter und ging die Sache auch entsprechend anders an. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb hab ich am Rad gedreht und hatte fürchterliche Angst ich erinnere mich vor der 2.OP- ich hatte schon die sexy Strümpfe und das sexy Netzhöschen an, dazu das tolle Hemdchen, das mehr freigab als verdeckte und bekam plötzlich sowas wie Fluchtgedanken. Es hatte nicht viel gefehlt und ich wäre mit meiner Tasche stiften gegangen. In dem Moment wurde ich aber auch schon abgeholt und lag dann tränenüberströmt im Vorbereitungsraum. Die 3. Op- Tumor nahe am Bewegungszentrum, da hatte ich ein großes Vertrauen zu meinem Chirurg und konnte mich so nicht ohne Angst aber deutlich entspannter dem ganzen hingeben. Viellleicht ist es wirklich gut du gibst dich dann einer Psychoonkologin hin, dass du dich dort besser öffnen kannst, es muß ja nicht unbedingt vorher sein, nur kein Einverständnis unterschreiben was dir unklar ist! Alles Gute LG C.

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