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Thema: 3. Medulloblastomrezidiv OP ja oder nein?

3. Medulloblastomrezidiv OP ja oder nein?
Doris[a]
20.11.2003 05:57:11
Bei meinem Bruder 39 Jahre wurde vor ca. 3 Wochen das 3. Rezidiv
entdeckt 2,5 : 1 cm. Es befindet sich am Rande der Resektionshöhle des Primärtumors, bzw. die anderen beide Rezidive waren lokal.
Er wurde bisher wie folgt behandelt: Dez. 99 OP - Totalresektion danach
Bestrahlung und Erhaltungschemo wie Kinder - Jan. 02 1. Rezidiv (lokal)-
Hochdosischemo, wobei sich dieses zurückbildete - Aug. 02 OP, um
zu sehen, ob es sich bei dem Rest um Narbengewebe oder Tumor
handelte. Resultat: Narbengewebe. April 03 2. Rezidiv (lokal) - OP,
danach Immuntherapie mit dendritischen Zellen. Jetzt Okt. 03 3. Rezidiv.

Würzburg schickte ihn zur Abklärung einer stereotaktischen Bestrahlung
nach Köln. Dort wurde dies abgelehnt, mit der Begründung, dass es
technisch nicht möglich sei und man verwies ihn nach Freiburg, bzw.
Großhadern. Nach Freiburg hatte er nur die aktuellsten Bilder geschickt und
man lehnt dort wegen des diffusen Wachstum des Tumors eine stereotaktische Bestrahlung ab.

Inzwischen kamen zu den Gleichgewichtsstörungen noch Sprachstörungen
und Störungen der Feinmotorik (Schreiben nicht mehr möglich). Der Onkologe in Würzburg (Kinderabt.) machte vermutlich den Tumor für diese
Ausfälle verantwortlich. Vorstellung in Großhadern PD Kreth mit allen
Vergleichsbildern. Dort sah man, dass sich die Resektionshöhle prall
mit ener Flüssigkeit gefüllt hätte, die nun doppelt so groß wäre wie vorher.
Man machte dies für die neurolog. Ausfälle veranwortlich. Nach Punktion
der Flüssigkeit (Blut) (ca. 50 %) war die Sprache wieder normal, der Gang auch, ebenso die Feinmotorik. Eine Biopsie bestätigte den Verdacht auf Tumor.

Großhadern schlägt nun eine offene OP vor, auch um die Resektionshöhle
auszuräumen, danach ein Chemoprotokoll. Zur stereotaktischen Bestrahlung rät man nicht, da der Tumor aggressiv ist und man erst nach ca. 3 Monaten über den Erfolg oder nicht urteilen könne.

Der Onkologe in Würzburg riet (ohne von der Existenz der Flüssigkeit
in der Resektionshöhle zu wissen) von einer OP ab. Mir persönlich sagte
er, es mache ohne passende Begleittherapie wenig Sinn und schlug,
falls die stereotaktische Bestrahlung nicht möglich sei eine milde Chemo
vor. Meinem Bruder klingen noch die Worte dieses Onkologen im Ohr:
"Bloß nicht operieren". Deshalb ist er verunsichert. Leider ist dieser Onkologe ist bis 9.12. nicht in der Klinik, dass man ihn über den neuesten Stand informieren könnte.

Nächste Woche soll die OP in Großhadern sein. Meine Schwägerin und ich raten zu.
Doris[a]
Babsi[a]
20.11.2003 07:53:07
Hallo Doris,

danke für die Infos über Peter. Wenn ich alles so lese, würde ich auch zu einer OP raten.´Deinen Beschreibungen zu Folge würde ich auch sagen, dass die Ausfälle auch von der Flüssigkeit kamen. Der PD Kreth hat doch auf Peter einen kompetenten und guten Eindruck gemacht. Klar muss er selbst entscheiden, und das ist bestimmt nicth leicht für ihn. Aber bis zum 09.12. warten würde ich nicth mehr.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass ihr (oder er) die richtige Entscheidung trefft. Ich würde Martin auch immer zu einer OP raten und in Großhadern haben die doch so viel Erfahrung!

Liebe Grüße und viel Kraft und Hoffnung schickt dir Babsi
Babsi[a]
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