Liebe Hortensie, ich kann nur zu gut nach voll ziehen wie es dir geht, bei uns ist es meine Tochter (31) die vor 8 Monaten an einem Glioblastom erkrankt ist, zweimal operiert wurde, gleich 30 Bestrahlungen/Chemos, dann Pause in 3 Wochen dann die nächste Chemo, das letzte MRT war i.o., das Gewebe hat kein Kontrast mittel angenommen, hatte dann alle Bekannte usw. eine Rundmail verschickt, das momentan alles i.o. ist, die gleiche Reaktionen haben wir auch erlebt, na dann ist doch alles Klasse, ja es ist alles super, das Kurzzeitgedächnis ist schlecht...möchte jetzt nicht darauf eingehen....die letzte Chemo hat sie überhaupt nicht vertragen, da ich im Moment krank geschrieben bin, gehe ich den Fragen der Kollegen aus dem Weg, ich bin sehr offen damit umgegangen, verschließe mich aber immer mehr, da mein Mann und ich so ziemlich mit allem alleine da stehen. Trotz psychologischer Hilfe falle ich von einem Löch ins andere, von vielen wird mir geschrieben, gesagt ich muss mehr für mich tun, es ist nur sehr leicht gesagt, wie wir vor 4 Jahren uns entschlossen haben eine Wohnung zu kaufen, Erdgeschoss mit Garten in einer ruhigen Siedlung, allerdings 25 km von unserem Arbeitgeber weg, war das alles gut machbar für uns, mein Mann arbeitet in 3 Schichten , ich normal in Teilzeit, Freitags immer frei, alles hat sich gut angefühlt, vor 8 Monaten hat sich schlagartig unser Leben geändert, nichts ist mehr so wie es war, meine Tochter erkrankt an diesem Tumor, ich bin sehr viel im Forum....die vielen Langzeitüberlebenden geben immer wieder Hoffnung, den die stirbt bekanntlich zuletzt, aber mit 8 Monaten Kampf gehört meine Tochter auch dazu, vor 3 Monaten hat sich ihr Freund von ihr getrennt, er hatte es ja schon vor der Diagnose vor, sie hat trotz Betrahlungen, zurück kämpfen ins Leben , ihm den Rücken frei gehalten, trotz allem hat er sich von ihr getrennt, diese Trennung hat ihr zugesetzt, ist auch völlig verständlich, dann ist sie bei uns eingezogen, wir haben eine sehr anstrengende Zeit, aber auch sehr intensive Zeit miteinander. Das schlimmste ist für mich mit ihr schlechtes Kurzzeitgedächnis....wo man sie nicht mit ruhigem Gewissen alleine lassen kann, mittlerweile ist auch mein Mann der Meinung. Selbst in der Familie alle arbeiten kommt in der Hinsicht wenig Unterstützung, es arbeiten alle, dann ist noch unser 84 jähriger Schwiegervater der altersbedingt immer dementer wird.
So bin ich immer wider krank geschrieben, leider ist mein Arbeitgeber mir noch nicht entgegen gekommen wegen einem mobilen Arbeitsplatz, ich hoffe in der nächsten Woche einen Schritt weiter zu kommen.
Ich wünsche euch allen ein ruhiges Pfingstfest, seid lieb gegrüßt Manuela