Liebe moodi @all
Als Artefakte werden Bildverzerrungen oder Bildauslöschungen bezeichnet, die im MRT dort entstehen, wo verschiedene Gewebestrukturen aneinander grenzen.
Das sind die Übergänge zwischen Luft und Hirngewebe, zwischen Knochen und Hirngewebe, zwischen Luft und Knochen, zwischen Flüssigkeiten (Blut, Liquor = Hirnwasser) und Hirngewebe, Knochen und Luft, aber besonders an den Rändern von Metallen.
Es müssten also verzerrte Bilder sein, die nicht mit der Realität übereinstimmen und daher schwerer auswertbar sind.
(Ich habe ein Bild gesehen, wo das Artefakt innerhalb des üblichen MRT-Bildes wie ein gefalteter schmaler Streifen aussieht.)
Oder es sind in den MRT-Bildern bestimmte Teile nicht zu sehen (durch Wellenüberlagerungen "ausgelöscht"), was auch nicht mit der Realität übereinstimmt.
Es können verschwommene Bilder neben üblicherweise scharfen Bildern sein.
(Ob sich Artefakte als dunkle Stellen zeigen, das weiß ich nicht.)
Ursachen sind bei uns Metalle im Kopf, die heutzutage alle MRT-geeignet sind, aber auch die Magnetfeldstärken.
An den Metallrändern entstehen mit höherer Wahrscheinlichkeit Artefakte, wenn höhere Magnetfeldstärken genutzt werden.
Wenn ein 1,5 Tesla-MRT nicht genau genug ist, weil sehr kleine Tumoren entdeckt werden sollen (wie bei Dana), jedoch wegen Metallen im Kopf lieber nicht durchgeführt werden soll oder kein 3 Tesla-MRT zur Verfügung steht, ist es dennoch möglich, die Untersuchung mit dem 1,5 Tesla-MRT durchzuführen. Die Radiologen wissen, wie sie mit zusätzlichen etwas versetzten Untersuchungen auch kleine Tumoren finden können, die ansonsten zwischen den zu großen Schichtdicken "verschwinden" können.
Wenn Artefakte während der MRT-Untersuchung entstehen, sieht das die Assistentin gleich oder nach der Untersuchung und würde die betreffenden Aufnahmen wiederholen. Dann stehen zwei Bildserien gleicher Art zur Verfügung, die minimal unterschiedlich sind und dadurch eine bessere Auswertung ermöglichen.
Artefakte können krankhafte Veränderungen verdecken oder normal-gesunde Stellen krankhaft erscheinen lassen.
Das wäre bei einem 3 Tesla-MRT ein Nachteil trotz der höheren Bildauflösung mit den geringeren Schichtdicken.
Eine Untersuchung in einem 3 Tesla-MRT dauert für den Patienten auch länger, das kann man nicht jedem zumuten.
Meist genügt bei uns, wenn wir Titan-Implantate haben, ein 1,5-Tesla-MRT. Sollte es nicht genügen, wird der Neurochirurg es extra anweisen. Artefakte entstehen bei MRTs des Kopfes (cMRT) an den Metallrändern nicht.
(Ich selbst habe an verschiedenen Stellen Titanimplantate und die Radiolog/innen beschrieben nie Artefakte an deren Rändern.)
KaSy