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Nati[a]

Ich pflege seit 5 Jahren meine erwachsene Tochter, die an einem glioblastom erkrankt und gelähmt ist, dito versorge ich ihr kleines Kind.
Nun hat mir meine Tochter gesagt, dass sie mich nicht braucht und auch nie gebraucht hat. Ich bin total geschockt, meine Ehe ist an der Krankheit
zerbrochen und ich bin eine alte Frau von 69 Jahren und mit den Nerven ziemlich am Ende und trage mich mit Selbstmordgedanken. Tabletten habe
ich genug dazu. Wem ist jemals so etwas geschehen ?
Danke für evtl. Hilfe
Nati



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Micha[a]

Hallo Nati,

wir alle habe schon die eine oder andere schwierige Zeit durchgemacht.
Du solltest die Aussagen deiner Tochter für die du dich wohl wirklich aufopferst, nicht für bare Münze nehmen.
Vielleicht ist deine Tochter auch mit ihrer Krankheit im Moment überfordert und redet sich im Moment ihren Ärger, Angst und Frust von der Seele ohen genau zu überlegen, was sie damit bei Dir auslößt.
Versuche etwas Abstand für eine gewisse Zeit zu gewinnen, vielleicht kennst du jemanden dem du die Pflege deiner Tochter für ein paar Tage überlassen kannst und fahre einfach mal weg. Am besten nicht zu Freunden die deine Lebensumstände kennen, sondern irgendwo hin wo du mal ein paar Tage für dich alleine hast.
Dein Enkel braucht dich doch auch und zwar topfit!!!
Ich habe auch schon mehrere schwere Prüfungen im Leben gehabt aber du darfst nie aufgeben, vor allem dich selbst nicht!!
Denke an die schönen Dinge die es in deinem Leben bestimmt auch schon gab und gönne dir selbst auch etwas, egal wie schlecht es dir im Moment geht!

Viel Kraft, alles Gute und blase diese Gedanken weg.

Micha

Marion[a]

Hallo Nati,
du solltest dir unbedingt ärztliche Hilfe ( Therapeuten) holen! Ich kann mir gut vorstellen, dass diese schreckliche Krankheit einem den Boden unter den Füßen nimmt, aber du darfst wirklich nicht aufgeben!!!!! Auch wenn deine Tochter solch eine Aussage gemacht hat!
Mein bester Freund ist auch an Glioblastom erkrankt, ich habe auch so an manchen Tagen gedacht, dass es alles keinen Sinn mehr macht, ich war auch drauf und dran mich aufzugeben, aber es kommen auch wieder Lichtblicke! Wirklich Nati!!!
Bitte hole dir ärztliche Hilfe. Es gibt für Krebsangehörige eine Beratungsstelle. In jeder Uni findet sich solch eine Einrichtung.
Alles Liebe und viel Kraft!!!

Sylke

Hallo Nati,

es tut nicht weniger weh wenn man hört, daß es anderen ähnlich geht/ging, aber ich denke in Selbsthilfegruppen usw die mit Schwerkranken und ´Abhängigen´ konfrontiert sind, wirst Du ähnliche Dinge nicht nur einmal hören.
Ich kenne die Situation so, daß von meinem Mann z.B. zu allen anderen noch ein freundliches Wort gefunden werden kann, jedoch bei mir die geballte Unmut zum tragen kommt wenn er mal wieder einen Tiefpunkt hat. Ich habe schon einiges gelesen um mich auch ein wenig vorzubereiten.Viel gesehen habe ich die plötzliche Zurückweisung von Nahestehenden Personen, ebenso wie solche Aussagen die Du erwähnst (nie gebraucht, lass mich in Frieden, kann Dich nicht mehr sehen) und auch daß z.B. bei Hirntumoren in weiterem Stadium Beschuldigungen kommen, daß man sie bestiehlt, Medikamente vorenthält, belügt usw. Von meinem Großvater der für mich immer der Inbegriff eines Gentleman war (und nach etwas Abstand nach seinem Tod auch wieder ist) war gegen Ende der Punkt des ´Du sagst nicht die Wahrheit´ ganz extrem ausgeprägt. Er hatte keinen Hirntumor war aber bettlägrig und durch die Schmerzen und später das Morphium auch stark in der Persönlichkeit beeinflusst.

Auch wenn es das Ganze nicht besser macht.... ich bin sicher, daß jeder in einer Abhängigkeitssituation (Lähmung, bettlägrig) früher oder später Aggressionen aufbaut. Gepaart mit dem was diese unsägliche Krankheit mit sich bringt wird das sicherlich für viele Angehörige zur Zereissprobe.

Hole Dir Infos und Bestätigungen, daß das ´normal´ ist. Hole Dir Hilfe, denn es wird evt. nötig auch das Kind vor solchen Aussagen zu ´schützen´ und wenn nötig auch mal räumlich zu trennen wenn solche Negativphasen anhalten und sich eben auch auf das Kind ausdehnen.

Sylke

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