Mein anaplastisches Astrozytom wurde im Oktober 2010 subtotal entfernt, gefolgt von 6 Zyklen Chemotherapie. Seitdem gab es kein Rezidiv und daher keine Notwendigkeit für weitere Behandlung. In Anbetracht dieses wirklich guten Verlaufes hat mein Arzt letztes Jahr im August bei der letzten Kontrolle, die Kontrollintervalle auf 1 Jahr verlängert statt wie bisher 6 Monate.
Als bei mir der Tumor diagnostiziert wurde, war ich 43 Jahre alt und jetzt bin ich vor ein paar Tagen 52 geworden. Die Mutter meines Vaters starb 1953 nach kurzer Leidenszeit im Alter von 46 Jahren an einem Gehirntumor. Es hat sich viel getan in der Tat. Als ich selbst 46 war, musste ich oft an die von mir nie gekannte Oma denken. Und wenn ich jetzt diesen Kommentar poste, dann auch um denjenigen Hoffnung zu machen, die gerade erst eine Diagnose erhalten haben ! Es gibt immer wieder Leute, die Glück im Unglück haben und man kann sehr wohl derjenige sein mit dem Glück auch wenn sonst immer noch die Prognose nicht so gut ist.
Als das Thema Statistik schon mal diskutiert wurde (2015) schrieb ein Arzt hier im Forum
"Es wäre beispielsweise unverantwortlich, Menschen, die für andere sorgen müssen, im Glauben zu lassen, sie leben trotz eines Grad III Tumors ewig. Natürlich kann das trotz eines Glioms so sein, aber es ist nicht die Regel."
Noch heute denke ich, dass das ein wirklich unguter Kommentar war. Kein Arzt lässt Leute im Glauben, sie würden ewig leben. Sowieso lebt gar niemand ewig. Also muss man jemand die Hoffnung nehmen, er könne die eine Ausnahme sein, der lange lebt mit einem Astrozytom Grad III? Nein, das muss man nicht. Weil sich realistische Einschätzung und Hoffnung nicht ausschliessen.