Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

pietra

Leben und Sterben - müssen wir (Ihr und ich) alle, ob wir von einem Hirntumor oder nicht betroffen sind. Wir treffen uns allerdings hier in diesem Forum, um uns gegenseitig zu stärken, an den Händen zu halten und uns gute Tipps und Worte auf den Weg zu geben, die uns helfen, mit dieser Krankheit fertigzuwerden bzw. sie verstehen zu lernen und - wenn wir Glück haben - langzeitig zu überleben.
Mein Mann, 73 Jahre hat es nach der Diagnose nur 8,5 Monate geschafft, er wurde zwar erfolgreich operiert, hatte lediglich "nur" eine Strahlentherapie, die er schwer ertragen konnte und hat seit Anfang April wieder starke Ausfälle. Ja, wir haben uns alle Mühe gegeben, diese Zeit so gut wie möglich zu überstehen. Letztendlich stand vier Wochen ein Pflegebett in unserem Schlafzimmer, bettlägerig, hohe Kortisongaben bis zum bitteren Ende.
Der Tumor hat seinen Herd getötet, heute morgen ist mein Mann nach eigenem "Todeskampf" gegen seinen Willen verstorben. Er hat die ganze Zeit gedacht, er könne es schaffen, er war stark, aber nicht stark genug. Der Tumor ist aggressiv und schwer lebensbedrohend.
Ich bin sehr traurig, ich wusste von Anfang an seit Diagnose, dass der Tumor zu stark ist - wir konnten ihn nicht stoppen. Aber mein Mann hat die Augen verschlossen, hat ihn ignoriert, hat sich selbst verschlossen.
Ich will keinem dem Mut nehmen, ich möchte im Gegenteil Angehörigen und Betroffenen ermutigen, miteinander zu sprechen, Ängste auszutauschen und die gemeinsame Zeit intensiv und liebevoll zu verbringen.
Eure Petra

gramyo

Liebe Petra und Mann in einer anderen Dimension,

fühl dich von mir ganz lieb umarmt und in deiner Trauer und deinem Schmerz verstanden. Ja, jetzt sind wir hier auf diesem Planeten und unsere Männer sind in einer Dimension, wo es glücklicherweise keine Schmerzen, keine Einschränkungen und nur ein "pures Sein" gibt.

Du hast in diesen Monaten ihn wirklich mit all deiner Liebe begleitet, hast , wie ich auch, Trost und Hilfe und gute Ratschläge hier bekommen und umgesetzt.
Du bist zur liebevollsten Pflegerin für ihn geworden und ich bin mir sicher, dass du ihn auf eure ganz individuelle Art, in sein neues Leben , geleitet hast .

Ich kann immer nur wieder aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass sie ja nicht aus unserem Leben wegzudenken sind.Wir geben ihnen einen wunderschönen Platz in unserem Herzen, sie sind in unseren Gedanken und Tagesabläufen.

Selbst wenn ich weine, meine ich ihn zu spüren, als ob er mir die Tränen wegwischt.

Ich hoffe , aber das glaube ich auch, dass deine Familie, deine Tochter jetzt bei dir sind ; und gedanklich sind wir hier im Forum ja auch bei dir, um dich zu trösten und dir Halt zu geben.

Fühl dich ganz lieb umarmt von mir
und dein Mann wird von Burkard empfangen
das glaube ich ganz einfach

Dr. Orchidee

Liebe Pietra,
fühle wie viele hier mit Dir.
Trauer um Deinen Mann, Du hast so viel mit ihm erlebt.
Grüße, Orchidee

Duracell-Ull

Liebe pietra, sei einfach nur umarmt von mir, glaub mir, auch Männer wie ich können heulen wie ein Schloßhund - ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Demut. Ulli

Tweety 28

Liebe Pietra,
auch ich drücke dich ganz fest, es tut mir unendlich dass dein Mann so schnell verstorben ist.
Männer fühlen anders, wollen das schlechte nicht hören,Augen verschliessen und nicht darüber reden.

Ich wünsche dir Kraft und Energie für deine Trauer
Was bleibt sind Erinnerungen und die kann uns keiner nehmen

Irmhelm

Liebe Pietra,
fühle Dich ganz fest umarmt von mir und meinem Mann. Wir sind in Gedanken bei Dir und trauern automatisch mit. Mein Mann ist 74 J., die Ärzte hatten nach der OP 8 Monate Überlebenszeit eingeräumt. Nun ist er im 17. Monat. Ein Wunder ???. Deine Zeilen und Deine Trauer haben mal wieder vor Augen geführt, wie unterschiedlich diese Krankheit verlaufen kann. Gestern hat mein Mann die Hochzeit seines Sohnes erleben dürfen, wovon letztes Jahr nicht auszugehen war. Oliver hat in seiner Dankesrede auch dem lieben Gott gedankt, daß sein Papa heute noch unter uns ist. Liebe Pietra, nochmals alles Gute für Dich, viel Kraft, die Trauerzeit gut zu bewältigen und nochmals eine herzliche Umarmung von
Irmhelm

tinchen

Liebe Pietra,
meine Gedanken sind bei Dir - du hast deinem Mann zu Hause betreut und du warst bis zuletzt bei ihm. Du hast alles ganz richtig gemacht.

Wünsche dir für die nächsten Wochen, Monate, Jahre sehr viel Kraft, den Verlust ganz allmählich zu verarbeiten und somit neuen Lebensmut zu finden.Ihr habt ein langes Leben gemeinsam verbracht und es bleiben viele gute Erinnerungen....
Es drückt dich ganz lieb
tinchen

Harry Bo

Liebe Petra,

auch von mir mein aufrichtiges Mitgefühl.
Es tut mir vor allem Leid, dass Ihr nur so kurze Zeit hattet um Euch wirklich zu verabschieden und loszulassen, ebenso jetzt noch mit dem Gefühl alleine zu sein, nicht mehr oder intensiver miteinander geredet zu haben.

Als selbst Betroffener fällt es auch mir nicht unbedingt leicht auch von solchen Verläufen hier zu lesen.

Ich danke Dir aber für Deinen Beitrag nicht nur, weil auch diese Umstände zu unserer Krankheit gehören und angenommen werden müssen, sondern noch einmal alle daran zu erinnern wie wichtig es für alle Beteiligten ist miteinander und über den Tumor und alle seine Folgen offen zu sprechen und die verbleibende Zeit in Dankbarkeit mit Liebe und auch mit Freude zusammen zu verbringen.

Natürlich ist jeder anders und oft nicht in der Lage offen und liebevoll zu reagieren, weil es einfach zu schwer für einen ist. Gerade deshalb ist es ja so wichtig sich schon sehr früh damit zu beschäftigen.
Jeder braucht verschieden lange dazu, aber die Trauerbewältigung sollte möglichst schon lange vorher anfangen, damit man ohne negative Gefühle loslassen kann.

Leider hat es bei Dir nicht so harmonisch funktioniert, aber auch das muss man annehmen aus Respekt vor der Individualität des Anderen.
Ich bin überzeugt Deinem Mann geht es im anderen Sein sehr gut und sieht jetzt die Dinge ganz anders, was er vorher aber nicht konnte.

Freu Dich für ihn. Für Dich selbst, verbanne alle Gedanken daran das etwas hätte besser laufen können. Du hast alles richtig gemacht was du in der Situation tun konntest. Trauere um den Verlust, aber mach Dir bitte keine Vorwürfe.
Mit tröstender Umarmung
Harry

pietra

Oh Ihr Lieben - was für schöne liebevolle Worte! Sie helfen mir, ich finde in Euch einen Widerhall, ein Verständnis auf einer Ebene, für das ich mich vielmals bedanke.

Vielen lieben Dank an "meine" Gramyo und "Harry", deren Beiträge mir schon sehr oft geholfen haben, vielen lieben Dank an Dr. Orchidee, Duracell-Ull, Tinchen, tweedy28 und Irmhelm! Vielen Dank auch an alle anderen Forumsteilnehmer, die in anderen Beiträgen ihre Gefühle und Meinungen kundtun, Fragen stellen, Antworten geben und sich wirklich bemühen, gegenseitige Hilfestellungen zu geben.

Dieses Forum hat mir die ganze Zeit sehr geholfen, ich hoffe, auch ich konnte und kann etwas Hilfe und Trost zurückgeben.

Wir, als Angehörige, sind für die Betroffenen da, wir zittern mit ihnen, wir wollen ihnen helfen. Vielleicht ist es manchmal ein "zu viel" und manchmal ein "zu wenig", das kann man nicht immer richtig abschätzen. Vielleicht möchte auch mancher Betroffener nicht über seine Gefühle reden aus Angst, dann werden die Befürchtungen wahr. Aus diesem Grunde schreibe ich aus meiner Sicht der Dinge als Angehöriger diese Zeilen. Ich finde es auch sehr schön, die Zeilen aus Sicht der Betroffenen zu lesen, das hilft mir, die "Gegenseite" zu verstehen und danach zu handeln.

Ich umarme Euch - und DANKE Euch - Eure Petra

Malati

Liebe Petra,
Ich bin sehr betroffen und teile Deinen Schmerz.
Ich sende Dir meine aufrichtige Anteilnahme und wünsche Dir ganz viel Kraft, Trost, Halt und Geduld für die kommende Zeit der Trauer...
Es ist so schwer, die richtigen Worte zu finden, mir laufen die Tränen bei dem Gedanken an Deinen Schmerz.
Dein Mann ist nun erlöst, es wird ihm gut gehn in seinem neuen Sein, er wird bei Dir und in Deinem Herzen sein...er wird zu Dir herabschauen und stolz auf Dich sein und dankbar für alles, was du für ihn getan hast.

Stille Grüsse, ich umarme Dich, Marion

francaanthea

Liebe Pietra,
das Beste was Du in deinem Leben getan hast war, daß Du bei Deinem Mann warst, als er starb und das er in Würde zuhause sterben durfte, wo er sich am wohlsten und sichersten gefühlt hat.
Jetzt ist man als Angehörige wie betäubt, man realisiert es noch garnicht, was da passiert ist und denkt , der den man so sehr liebt , kommt im nächsten Augenblick zur Tür herein.
Nimm Dir die Zeit den Schmerz zuzulassen, nimm Dir Zeit für Deine Schwäche und laß Dir die Kraft von denen geben die den Mut und die Liebe haben Dich zu stützen und für Dich da zu sein.
In Gedanken bei Dir
francaanthea

pietra

Guten Morgen liebe Malati, liebe Francaanthea! Vielen lieben herzlichen Dank für die hilfreichen und einfühlsamen Worte. Ich fühle mich von Euch verstanden und gedrückt - es steht zwar ein Internet zwischen uns, aber die herzlichen Worte finden geradewegs meinen Zugang. Danke und auch Euch alles Gute, Kraft und den Mut, die Krankheit anzunehmen und dem Patienten beizustehen. Ja, es war für mich sehr wichtig, meinem Mann ein Sterben zu Hause zu ermöglichen. Die Art der Erkrankung lässt diesen Weg zu, keine lebenserhaltenen Maßnahmen müssen ergriffen werden, das würde nur das Leiden verlängern.
Danke nochmals! Eure Petra

Tausendfüßler

liebe Pietra
kann man- zuviel lieben,- zuviel sorgen -zuviel kümmern-zuviel trauern-
Lieben kann man nie genug, der Moment der Loslösung ,das Zulassen
jetzt geht ER seinen Weg ,den Weg in ein anderes Sein
keine Schmerzen,das hinübergleiten ,DU hast ihn begleitet,
mit ihm gelitten ,nach Lösungen hier im Forum gesucht ,Fragen gestellt, Hinweise angenommen ,
was für ein Weg den du, dein Mann ,die Familie miteindander beschritten habt,
mir als Betroffener machst du mit deiner- eurer Geschichte Mut,
ich fürchte den Tod nicht, weiß ich doch dass wir behütet und beschützt sind
durch eine höhere Macht,die uns so wunderbare Menschen sendet ,wie du deinem Mann eine liebende Frau bist , denn die Verbundenheit bekommt eine andere Dimension ,die Liebe hört nicht auf.
Ich schicke dir eine stille Umarmung
LG
Tausendfüßler

pietra

Lieber Tausendfüßler - ja, Liebe ist der Anker, die Basis, das Fundament, auf dem wir uns ausruhen können. Jetzt ist der Kapitän gestorben, wie kann das Boot in den rettenden Hafen finden?
Du hast so recht, Ihr helft mir - oft mehr als Freunde, Clubkameraden, Familie, Kollegen und andere. Ihr findet die richtigen Worte, die mir helfen, die tiefe Trauer zu bewältigen.

Ich habe auch das Problem, dass ich die Beerdigung, Musik, Einladungen, Blumenschmuck, Urne (ich bemale sie übrigens selbst) selbst aussuchen muss. Man sagt manchmal so etwas dahin, so zwischendurch. Ich habe mir seine Musikwünsche nicht gemerkt - als ich ihn vor vier Wochen danach zaghaft gefragt hatte, wusste er den Titel nicht mehr - auch hier hat der Tumor vernichtet... Was will in diesem Absatz sagen? Schreibt Eure Wünsche und Vorstellungen auf, dann ist es für die Hinterbliebenen etwas einfacher. Ich weiß, die Beerdigung ist eigentlich für uns, für uns die übrig bleiben. Wir wollen es aber dem Verstorbenen recht machen, wir wollen es für ihn liebevoll und herzlich gestalten. Dazu gehört aus meiner Sicht, auch seine Wünsche zu integrieren und zu verwirklichen.

Danke Tausendfüßler auch für die stille Umarmung, diese Vorstellung ist so hilfreich!

Herzliche Grüße - seid bitte auch alle von mir umarmt - Petra

gramyo

Liebe Petra,

der Kapitän ist nach wie vor da und wird dich nicht verlassen. Ein guter Wind wird das Schiff in sichere , neue Gestade führen.

Du brauchst keine Angst vor den Vorbereitungen der Beisetzung zu haben. Horche einfach in dich hinein und du wirst eine Fülle von Gedanken , die deine Liebe zu ihm ausdrücken , finden. Es kann ja auch Musik sein, die ihr beide gern habt.

Eine wunderschöne Idee, ist das bemalen der Urne von dir. Bei uns kamen ganz viele Ideen von unseren Enkeln.Das wichtigste ist ja, dass du das Gefühl bekommst, ihn wunderbar verabschiedet zu haben.
Auch in diesem Falle glaube ich, dass du das sehr gut machst.

Fühl dich von mir umarmt
Gramyo
und unsere Männer sind jetzt in einem wunderschönen "Seins- Zustand"
und bei uns - immer -

dirlis

Liebe Petra,

sei still gegrüsst, voller Mitgefühl und Betroffenheit.
Mir fehlen die richtigen Worte, aber mein Herz schwingt mit Dir in Trauer.
Folge Deinem Gefühl, es wird Dir, es wird Euch den richtigen Weg zeigen.

Herzlichst, Dirlis

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.