Lieber MZ,
zuerst möchte ich dich von meiner Seite erst einmal hier im Forum herzlich begrüssen, obwohl der Grund ja ein trauriger ist. Auch ich habe meinen Partner wegen 2 inoperabler Glioblastome verabschieden müssen.
Glücklicherweise und das sage ich wirklich, konnte er auch hier bei uns zu Hause, allerdings mit einer hervorragenden palliativen Begleitung und meiner Pflege diese Erde sanft und ruhig verlassen. Das ist jetzt am 23.03. genau 1 Jahr her.
Ich habe durchaus auch Zeiten wo ich ihn einfach "real" vermisse, aber größtenteils denke ich wirklich, dass sie frei von allen Einschränkungen und Schmerzen sind und wir zumindest nicht verzweifelt sein müssen.
Wir hatten 27 sehr intensive , gut gelebte Jahre miteinander und 9 Monate mit der Diagnosestellung.
Es kommt durchaus häufiger vor, dass man gerade das Zimmer des geliebten Menschen verlassen hat, für den man so intensiv und zeitaufwändig da war und dann gehen sie........
Diese Beobachtung haben viele Menschen gemacht. Keiner kann die ganze Zeit über bei seinem Lieben sitzen bleiben ; dass ist uns und unserem Körper nicht gegeben, also brauchst du dir keine Vorwürfe machen .... wirklich nicht....
Es ist auch sehr wichtig, dass man ab irgendeinem Zeitpunkt , den geliebten Menschen loslässt und ihm "die Freiheit" gibt, diese Erde zu verlassen.... Man muss es nicht unbedingt aussprechen, aber zumindest denken und innerlich sagen " dass er jetzt gehen darf". Die Liebe bleibt ja , aber festhalten sollte man sie nicht....
Ich bin mir absolut sicher, dass deine Frau die ganze Zeit deine Liebe gespürt hat und du brauchst dir keinerlei Vorwürfe machen. Jeder geht doch alleine.... aber die Seelenverbindung und die Liebe bleibt doch .
Vielleicht musst du jetzt einfach mit dem kämpfen aufhören und der Traurigkeit und den Tränen einen Platz in deinen Gefühlen und deinem Leben einräumen.
Die, die gegangen sind, wollen ganz bestimmt nicht, dass wir verzweifelt, unglücklich oder kämpferisch durch unser weiteres Leben gehen. Sie würden uns gerne glücklich sehen......und dass sie einen positiven Platz in unserem weiteren Leben darin einnehmen.
Gerne helfen wir dir hier dabei, aber eine Trauergruppe oder wenn du christlich , kirchlich eingestellt bist, ein Seelsorger, könnte dir sehr gut weiterhelfen.
denkt Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen und Leben