Ihr Lieben,
in der Nacht zum Montag ist mein geliebter Mann Thomas friedlich in meinen Armen eingeschlafen.
Aus den 11 Monaten seit der Diagnose Glioblastom haben wir das Bestmögliche herausgeholt. Haben endlich geheiratet, im September einen wunderschönen Urlaub auf Lanzarote gemacht, und uns auch im Kleinen viele schöne gemeinsame Erlebnisse geschaffen: Wochenendausflüge, Biergartenbesuche, sogar eine weihnachtliche Grillparty mit Freunden...
Die letzten zehn Tage durfte er zu Hause verbringen, gepflegt von mir und betreut vom SAPV-Team. Wir beide haben diese Zeit sehr genossen und waren uns sehr nahe. Es kamen auch viele Besucher, alle Freunde waren noch einmal bei ihm, viele sogar täglich, das hat mich sehr berührt. Immer war mein Mann im Mittelpunkt des Geschehens, nie hatte man den Eindruck, es würde ihm zuviel. Nein, er hat es genossen.
Seine letzte Nacht verbrachte er in relativer Bewusstlosigkeit, und doch war sie unglaublich intensiv. Ich bin sicher, er hat meine Gegenwart gespürt, und seinen letzten Atemzug hat er in meinen Armen getan.
Der Tumor hat vielleicht gewonnen, aber an unserer Liebe hat er nichts ändern können.
In diesem Sinne, liebe Mitstreiter und Mitkämpfer:
Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig
und die, die es sind, sterben nie.
Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind.
Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot.
Ernest Hemingway