Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

Sverige

Hallo,

meine Mutter wird heute aus der KH entlassen.
Ihre Natriumwerte sind sehr sehr schlecht, daher wird es keine Therapie mehr geben.
Wir haben zu Hause eine Pflegekraft, den Pflegedienst der auch palliative Erfahrung hat und unser Hausarzt hat Mama für das Palliativ Ambulante Netzwerk angemeldet.
Sie ist im Moment sehr müde, hat aber gestern noch ihre Mahlzeiten im Rollstuhl in der Küche der Station selbst eingenommen und wollte gestern mittag auch noch eine Runde raus.

Da Mama jetzt aus "austherapiert" entlassen wird und der Chefarzt der Meinung ist, ihr sollten Medikamente zur Erhöhung des Natriumspiegels erspart bleiben, da sie auch starke Nebenwirkungen haben und die ständigen Blutkontrollen sie zusätzlich belasten werden, ist unsere Angst im Moment sehr groß.
Wieviel Zeit bleibt ihr noch?
Welche Komplikationen wird es geben? Der Arzt sagte gestern, dass sie nicht wissen, welche Komplikation als Nächstes eintreten wird.
Wir möchten auf keinen Fall, dass Mama sehr leiden muss bzw. starke Schmerzen bekommt. Die Betreuerin des PAN sagte uns, dass das sichergestellt werden kann.

Vor acht Wochen habe ich Mama ins Krankenhaus gebracht, soll der Weg jetzt schon zu Ende sein?

Traurige Grüße
Sverige

Prof. H. Strik

Der niedrige Natriumspiegel kann v.a. gewisse Koordinationsstörungen und leichte Verwirrtheit verursachen. Zudem können epileptische Anfälle auftreten, so dass ein vorbeugendes Medikament sinnvoll ist. Nebenwirkungen von Natriumtabletten kenne ich übrigens nicht - außer man gleicht den Mangel extrem schnell aus. Ich würde das weitere Vorgehen eng mit den Kollegen der Palliativmedizin absprechen.

gramyo

Liebe Sverige,

es ist gut, dass du uns die neuerliche, leider traurige Situation von euch und eurer Mama schilderst. Ja, austherapiert ....In diese Situation kommt hier früher oder später jeder mit einem höher gradigen Hirntumor.Aber wir alle werden diese Erde verlassen... und wann, kann ja keiner sagen....

Allerdings möchte ich jetzt noch etwas zu der aktuellen Situation von meiner Seite und Betrachtungsweise her sagen , da wir ja auch einen regen PN-Austausch haben.

Was ich nach wie vor nicht ganz verstehe, ist die Tatsache, ob man nicht durch einen etwas längeren Klinikaufenthalt den Natriumspiegel wieder mehr in die Normzone hätte bringen können und das deine Mutter dadurch stabilisierter das Krankenhaus verlassen hätte?

Wie schon Herr Prof. Strik geschrieben hat, ist es ausgesprochen wichtig, dass jetzt ein schneller Besuch des Palliativmediziners bei euch erfolgt, mit dem ihr dann den weiteren Ablauf sehr genau besprechen könnt, damit es nicht zu vermeidbaren,(Betonung liegt wirklich auf vermeidbaren!) Ausfallserscheinungen kommt.

Ein weiterer Klinik-Aufenthalt würde doch deine Mutter und euch nur aus der jetzt so wichtigen Zeit der Ruhe und des Abschiednehmens heraus reißen und Stress und Hektik und unnötige Verzweiflung bei euch hervorrufen.

Auch aus diesem Grunde lege ich euch noch einmal den Aufenthalt in einem Hospiz ans Herz. Ihr könnt sie dort wirklich IMMER besuchen und auch dort übernachten, wenn ihr wollt. Medizinisch wird sie ja dort auch sehr gut palliativ betreut, ( auch ärztlicherseits).Da ihr ja schon recht weit vorne auf der Warteliste steht, würde ich einen Dringlichkeitsantrag stellen.

Das bleibt aber, wie alles, euch vorbehalten. Wir können dir nur Ratschläge geben und euch gedanklich unterstützen.Wichtig ist im Moment nur, dass ihr eine optimale palliative, medizinische Versorgung auch ganz real für eure Mutter habt.

In der Regel, habe ich auch schon öfter geschrieben, sind Schmerzen durchaus vermeidbar. In Deutschland ist eine wirksame Schmerztherapie eigentlich die Regel.

Wann deine Mutter diese Erde verlässt, kann dir leider wirklich keiner sagen....Auch schon oft von mir geschrieben.... Es geht jeder dann, wenn er meint, das seine Zeit, aus welchen tiefen Einsichten auch immer...gekommen ist.....

Es ist trotz aller Trauer eine sehr besondere und wertvolle Zeit, die dir später durchaus Trost und Kraft geben kann.Das ist meine Erfahrung und sie hilft mir immer noch in meiner Trauerbewältigung...

Euch wünsche ich jetzt wirklich eine optimale medizinische Betreuung und eine Zeit der gegenseitigen Liebe und Zuneigung.

Herzlichste, mitfühlende Grüße an euch
von eurer Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben ... für immer und dennoch auch im Hier und Jetzt ...

Sverige

Hallo,

seit Donnerstag ist Mama zu Hause.
Es tut ihr gut, in der gewohnten Umgebung zu sein. Am Donnerstag hat sie oft geweint, besonders als sie mit meiner Oma, ihrer Mutter die 90 ist telefoniert hat. Es ist einerseits schrecklich sie so traurig zu sehen, andererseits bin ich auch erleichtert dass sie weinen kann.
Im Krankenhaus hat sie nur einmal geweint, und ich finde den Gedanken sehr bedrückend, dass sie sich nur wegen uns nicht weint.

Sie bekommt Kortison 3x8 mg, Keppra 750-0-750 und abends eine Tavortablette.
Sie steht im Moment noch auf, geht auch ein paar Schritte und sitzt im Sofa und ihrem Sessel. Das Pflegebett im Wintergarten benutzt sie nur für den Mittagsschlaf, sonst möchte sie im Ehebett schlafen, was wir sehr gut finden.
Das Zusammenleben mit Ella unserer Pflegekraft wird sich ür alle noch ergeben,zur Zeit ist die Situation für alle noch sehr ungewohnt.
Der Pflegedienst soll im Moment nur einmal die Woche zum Duschen kommen, alles andere macht Ella.
Morgen vormittag kommt der medizinische Dienst. Erst nach dieser Einstufung können wir Mama auch definitiv für das Hospiz einschreiben, wenn wir dies gleichzeitig machen, kann es sein das die Pflegehilfsmittel nicht bewilligt werden.
Die Tatsache, dass meine Eltern privat krankenversichert sind, stellt sich in dieser Situation als enorme zusätzliche Belastung dar, da es mit einem enormen Schriftwechsel und vielen Telefonaten für meinen Vater verbunden ist, da immer wieder willkürlich Positionen nicht übernommen werden, bei Anruf dann aber auf einmal erstattet werden.

Wir besuchen Mama jeden Tag, sind aber unsicher, ob sie nicht auch mehr Zeit für sich braucht. Aber irgendwie ist in jedem von uns dreien die Angst, dass wenn wir einen Tag nicht da sind, es vielleicht zu spät sein könnte.
Es ist so schwer, einfach nicht zu wissen wie es weitergeht, ob sie wird leiden müssen, wie schnell es geht, was da noch kommt.
Niemand kann das bei diesem S****** Tumor sagen, er hat einfach in 8 Wochen alles kaputt gemacht.....

Sverige

Sverige

Liebe Gramyo,

vielen Dank für Deine liebe PN.
Mama ist seit einer guten Woche zu Hause. Es kehrt ein bisschen "Routine" ein. Die ersten Tage waren unruhig und alle waren unsicher wie es geht.

Ella, unsere Pflegekraft, trägt mit ihrer ruhigen Art dazu bei, die Situation für Mama angenehm zu machen. Es ist sehr schwer für Mama, weil sie merkt, dass manche Dinge wie z.B. Aufstehen und Laufen nicht mehr gut klappen, es ist manchmal so, als ob sie für den Moment nicht weiss, wie das geht. Sie ist dann oft traurig und sagt, was für ein elend.
Ich habe eine Pysiotherapeutin aus dem Ort, die jetzt zweimal die Woche zu Mama nach Hause kommt, sie massiert und auch Gymnastik mit ihr macht.
Mama bekommt ja Cortison und langsam sieht man es ihr im Gesicht auch an. Heute hat sie keinen guten Tag, sie war sehr müde und auch schlapp und hat fast nur im Krankenbett im Wintergarten gelegen wo sie ihren ganzen Garten sehen kann.
Wir sind jeden Tag bei ihr, meine Oma holen wir auch und es ist Besuch von Freunden und Nachbarn bei ihr. Einmal die Woche kommt auch eine ehrenamtliche Mitarbeiterin des Hospizkreises.
Der Hausarzt kommt regelmässig.

Die Situation mit meinem Vater bleibt schwierig, seine einzige Sorge scheint zu sein was aus ihm wird, wenn Mama nicht mehr da ist!!!!!

Es ist für mich mittlerweile möglich, ihn und seine narzisstische Art für mich hinzunehmen und ich merke wie ich immer gleichgültiger hinsichtlich seiner Art und auch seiner Äußerungen werden. Das ist sicherlich nicht gut, aber ich werde ihn nicht ändern können. Es ist schade, dass er nicht sehen kann, dass wir im Moment noch die guten Tage mit Mama verbringen können.
Gestern hat er allen ernstes gesagt, dass es besser gewesen wäre, wenn wir im Juni nicht mit Mama ins Krankenhaus gefahren wären. Darauf habe ich gesagt, dann wäre Mama aber schon eingeschlafen und gestorben. Darauf hat er gesagt, das wäre besser gewesen.

Wir versuchen für Mama da z usein, ihr mit Kleinigkeiten eine Freude zu machen, oder einfach bei ihr zu sitzen, wenn sie schläft. Ich merke wie dann so eine Ruhe über mich kommt, wenn sie mit leichtem Lächeln einschläft.

Trotzdem gibt es auch immer die Momente, in denen mir wie mit einem Hammer bewusst wird, dass Mama sie nie wieder erleben wird.
Diese Verzweiflung auszuhalten ist sehr schwer.

Sverige

gramyo

Liebe, tapfere Sverige mit ihren Schwestern und Mama,

vielen Dank , dass du uns an eurem Weg teilhaben lässt. Es ist eine Erleichterung für dich und für uns kann es ja auch ein Lernprozess,mit sehr viel Gefühl und Emotionen werden.

Ich glaube wir alle müssen wirklich lernen, dass das Leben mit einem bösartigen Hirntumor und das Abschiednehmen ein liebevolles Element in unserem Leben werden kann.

Ganz ernsthaft.... hätten wir es jemals als Geschenk empfunden, einfach am Bett der Mutter zu sitzen und sich zu freuen, dass sie da ist??.... Das sie einfach lebt...

Ganz prosaisch... Hier zieht gerade ein heftiges Unwetter mit Gewitter auf... Ich muss schliessen und den Computer ausmachen.

Euch eine gute, kostbare Zeit , gefüllt mit Liebe
eure Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben ... für immer und dennoch auch im Hier und Jetzt...

tinchen

Liebe Sverige,

es ist gut, dass sich nach der Krankenhausentlassung deiner Mutti euer Leben ein wenig stabilisiert hat.
Es wird sich sicher alles normalisieren, auch wenn die "Hoch" und "Tiefs" bleiben.

Damit haben wir Angehörigen alle mehr oder weniger zu kämpfen: Die guten Tage nutzen - an schlechten Tagen nicht verzweifeln. Jeder verarbeitet es ein wenig anders.

Ich wünsche euch sehr, dass die meisten Tage "SCHÖNE Tage" sind:)

Liebe Grüße
tinchen

gramyo

Liebe Sverige,
wie du siehst , habe ich das Unwetter gut überstanden und das Dach ist glücklicherweise immer noch an seinem Ort und die Bäume stehen auch da, wo sie gepflanzt worden sind.

Das klingt scherzhaft, ist es aber eigentlich nicht... Mein Dorf ist verschont geblieben von diesem Unwetter, zumindest in den o.g. Sachen.

Ich finde es sehr schön, dass jetzt etwas Ruhe und Routine in das Leben deiner Mutter und euch eingekehrt ist.Jedenfalls hoffe ich das, weil ja auch die Möglichkeit besteht, dass du etwas anderes gerade schreibst.

Stecke wirklich nicht mehr zuviel Energie in Dinge und Verhaltensweisen, die nicht mehr änderbar sind.
Gib du all deine Liebe und Fürsorge und Ruhe, die deine Mutter braucht . Dann hat sie ein gutes Leben... Sie spürt ja deine Anteilnahme an ihrem Leben.

Ich wünsche euch weiterhin
sehr, sehr viele kleine und größere kostbare Zeiten...
von ganzem Herzen

deine Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben ... für immer ... und dennoch auch im Hier und Jetzt

Sverige

Liebe Gramyo,

ich danke Dir sehr für Deine Nachrichten. Sie geben mir immer wieder Kraft und Trost wenn ich gerade wieder sehr traurig bin.

Du hast Recht, im Moment íst nur wichtig, dass es Mama so gut wie möglich geht, und wir ihr mit unserer Anwesenheit oder kleinen Aufmerksamkeiten noch ein bisschen Freude und Glück geben können.

Wir alle wissen ja nicht, wie lange dieses Leben für uns alle dauern wird.
Dies ist mir in den letzten Wochen sehr bewusst geworden, und so schrecklich wie diese Krankheit ist, verändert sie doch die Sicht auf das Leben gravierend.

LG
Sverige

kala05

Hallo Sverige,

ich habe deine Beiträge gelesen. Die Sorge um deine Mama kann ich gut nachvollziehen und wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit. Seid stark und macht euch bitte rechtzeitig Gedanken, wie ihr deine Mutter weiter versorgen wollt / könnt / müsst. Leider wurden wir von der rasenden Verschlechterung bei meinem Paps derartig überrollt, dass uns diese Zeit leider nicht blieb. Wir konnten leider im Vorfeld nicht über Möglichkeiten und Lösungen nachdenken oder mit ihm reden. Selbstverständlich versucht man auch die Situation ersteinmal allein zu stämmen und seine Lieben nicht "abzuschieben". Aber bei uns kam recht schnell der Punkt, an dem das nicht mehr möglich war und wir letztlich im Interesse meines Papa´s eine andere Lösung brauchten. So haben wir den Weg ins Hospiz leider erst eine Woche vor seinem Tod antreten können. Aus heutiger Sicht leider zu spät, da man nicht so lange warten müsste. Die Pflege zu Hause wurde bei meinem Papa stetig schwieriger und meine Mama war schnell durch seine Halbseitenlähmung, starke Unruhe und Aggessivität, ... überfordert. Auch der Pflegedienst hätte den Pflegeaufwand nicht bewältigen können, da er 24 Stunden der Betreuung bedurfte. Im Hospiz konnte meine Mama dann weiterhin Tag und Nacht an seiner Seite sein, ohne das Gefühl, mit allem 24 Stunden allein dazustehen oder ihn "abgeschoben" zu haben. Wir als Kinder haben sie bei der Pflege zu hause zwar bestmöglich unterstützt, waren aber durch die eigenen Familien und Arbeit doch nicht immer da. Letztlich haben wir alle die Betreuung, Pflege und Fürsorge im Hospiz als sehr menschenwürdig und herzlich empfunden und sind froh, diesen Weg für ihn gewählt zu haben. Der Verlauf der Krankheit ist ja nicht vorhersehbar und niemand kann sagen, wann was passiert. Ich wünsche euch, dass ihr deine Mama so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld versorgen könnt, würde euch aber ganz klar auch raten, andere Lösungen nicht als Schwäche oder Versagen oder ähnliches anzusehen. Ich denke, dass es unsere Lieben verdient haben, ihren letzten Weg in Würde gehen zu dürfen, wie auch immer dieser aussieht. Hört auf eure Herzen, dann werdet ihr für deine Mama auch die richtige Entscheidung treffen.

Liebe Grüße
Kala

Sverige

Hallo,

ich wollten Euch mal wieder berichte wie es Mama geht.
Die Pflegestufe 2 wurde durch den MDK sofort innerhalb einer Woche genehmigt.
Sie fühlt sich immer sehr schlapp. Der Natriumwert ist weiterhin schlecht, sie soll jetzt Schwedentablette einnehmen.

Zunehmend sieht man Mama jetzt auch die hohe Cortisondosis an. Es fällt ihr immer schwerer aufzustehen oder ein paar Schritte mit dem Rollator zu gehen.
Es ist sehr schwer das zu sehen, weil es sie sehr stark belastet.
Mama spricht nur sehr wenig, von sich aus gar nicht mehr auf Fragen antwortet sie aber noch.
Sie verfolgt unsere Gespräche lächelt auch mal, aber sagt aktiv nichts.

Gestern hatte ich sie sofort am Telefon als ich angerufen habe. Das war so unwirklich, da sie in den vergangenen 11 Wochen nie selbst ans Telefon gegangen ist.
Darüber habe ich mich so gefreut, sie sagte nur warum soll ich denn nicht rangehen ? Da hat sie so recht.
Wir besuchen Sie täglich, an meinem freien Tag bin ich länger da, dann kuscheln wir und ich lese ihr vor.....
Ich versuche jeden Moment für mich "aufzusaugen", daraus Kraft zu tanken.....

Trotzdem werdet ihr es auch kennen, das man abends wenn man zur Ruhe kommt und eigentlich schlafen sollte, schlecht diese Ruhe findet......
Es ist wie eine Höllenachterbahnfahrt im Dunkeln, man weiss nicht, ob man morgen oder erst später voll vor die Wand fährt. Fest steht nur, das es irgendwann der Fall sein wird.....

LG
Sverige

gramyo

Liebe Sverige mit ihrer Mama,

auch wenn es oft von mir geschrieben wird, schreibe ich es dennoch aus dem Herzen... Fühle dich gedanklich umarmt und du machst das alles wirklich bewunderungswürdig liebevoll. Das spürt deine Mama einfach und es hilft ihr, mit euch noch zu kommunizieren.

Auch dir möchte ich die Internetseite "www.biokrebs.de" ans Herz legen. Lese sie einmal durch und beschäftige dich doch mit der Gabe von Weihrauchkapseln. Es kann welcher aus der Apotheke sein, oder der indische, oder der afrikanische Weihrauch. Aber natürlich müsst ihr und deine Mutter es wollen. Es kann niemals das Cortison ersetzen, aber nach konstanter Einnahme von 3 -5 Wochen eine Reduzierung des Cortisons erreichen.

Sehr , sehr wichtig wäre jetzt auch Physiotherapie, die auch zu Hause gemacht werden kann und vielleicht wäre auch eine kontinuierliche Lymphdrainage angebracht? Das muss der behandelte Arzt entscheiden.

Ich bin immer ganz gerührt, wenn du diese so schönen , kleine Erlebnisse von und mit deiner Mutter erzählst. Sie zeigen einfach deine Liebe und deine Fürsorglichkeit.....

Ja, die Nächte..... dass geht fast allen Angehörigen so.... Aber aus der Erfahrung meiner schlaflosen Nächte kann ich dir sagen, dass wir "schlaflosen ", die im Hirntumor auch anwesend waren uns dann häufiger PN´s oder auch im Chat getroffen haben... Das hat mich und andere durchaus getröstet....

Es ist sehr schwer , aus diesem "Achterbahngefühl" heraus zukommen...aber versuche dennoch, eine Akzeptanz zu diesem leider schwierigen Leben zu finden...

Ein Trost kann sein, den du ja auch schon bemerkt hast.... das Zusammenleben und die Liebe zu einander wird sehr viel größer....

Ich wünsche euch noch ganz viele, liebevollste Ereignisse und Zeiten, die länger erscheinen wie sie in der Realität sind.

Herzliche, gedanklich unterstützende Grüße von
deiner Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben... für immer... und dennoch auch im Hier und Jetzt

Sverige

Hallo,

ich wollte einmal wieder berichten wie es bei uns ist.

Mama wird zunehmend schwächer. Sie kann nicht mehr laufen. Heute morgen haben mein Vater und Ella unser "Pflegeengel" sie nicht mehr aus dem Ehebett bekommen können. Sie ist ihnen vor dem Bett zusammengesackt. Papa hat dann weinend angerufen und Thomas,mein Mann, und ich sind hingerast. Thomas hat sie dann in den Rollstuhl heben können.
Jetzt schläft sie im Pflegebett im Wintergarten.
Durch das Cortison hat sie sehr stark mit Wassereinlagerungen zu kämpfen. Sie bekommt jetzt jeden Tag eine Wassertablette, die auch gut anschlägt. Der Katheder musste nach einer Woche schon wieder gewechselt werden, da er nicht richtig ablief und undicht war. Obendrein hat Mama noch eine Blasenentzündung bekommen und kriegt jetzt noch ein Antibiotikum zu den ganzen anderen Medikamente.

Sie spricht fast gar nicht mehr. Nur wenn man wirklich direkt fragt, kommen noch kurze Antworten. Sie reagiert durch Nicken. Es scheint als ob sie durch den Tumor oder die Medikamente wie benommen ist.

Es ist schwer sie so zu sehen, ihre Hilflosigkeit ihre Veränderung.
Wir wissen auch nicht, wie lange mein Vater und Ella das werden noch so weitermachen können.
Wir werden uns jetzt auch intensiv um einen Platz im Hospiz kümmern.

Trotzdem haben wir immer noch sehr schöne Momente miteinander. Am Mittwoch habe ich Mama die Nägel gemacht. Wir haben leise Musik gehört, eine Duftkerze angemacht und ich sie hat die Handmassage und das Handbad richtig genossen.

LG
Sverige

kala05

Liebe Sverige,

es tut mir leid zu lesen, dass es deiner Mama schlechter geht. Es ist schrecklich, dass wir als Angehörige nichts tun können und unsere Lieben diesen Weg durchmachen müssen, obwohl das unvermeidliche Ende von Anfang an feststeht. Aber ich finde es toll und wertvoll, dass du deiner Mama noch kleine aber so wichtige Moment schenken kannst und ihr beide diese ganz intensiv geniessen könnt. Diese Zeit wird dir für immer in Erinnerung bleiben und die Sache etwas erträglicher machen. In dem Bewusstsein, dass das Ende bevorsteht, gewinnt eine solche Beziehung eine andere Qualität. Wenigstens bleibt uns bei dieser Krankheit die Möglichkeit, sich gemeinsam auf diesen Weg zu begeben und diesen bewusst zu gehen. Mein Papa konnte es leider nicht so annehmen, deshalb wünsche ich euch weiter viele schöne gemeinsame Momente. Ich wünsche dir ebenfalls viel Kraft für den weiteren Weg und hoffe das deine Mama nicht so doll leiden muss.

Liebe Grüße
Kala

Sverige

Hallo,

Mama hat heute morgen starkes Fieber von 39´,7. Sie hat vom Vertreter des Hausarztes ein fiebersenkendes Mittel gespritzt bekommen. Heute mittag hat sie etwas getrunken und ihre Tabletten genommen. Seitdem schläft sie tief und fest. Wir können sie gar nicht wachbekommen.

Wir haben Wadenwickel gemacht. Sie muss ja heute abend noch unbedingt ihre Medikamente nehmen, die PAN Ärztin habe ich vorhin angerufen, weil der Vertretungsarzt heute nachmittag nicht mehr in der Praxis war, sie will gegen 9 Uhr kommen und sagte, dass sie die Mittel spritzen könnte.

Ich mache mir große Sorgen um Mama. Der Arzt hat heute morgen Blut abgenommen um zu schauen ob das Fieber von der Blasenentzündung kommt oder vom Tumor her kommt. Sie bekommt schon seit Freitag ein Antibiotikum.

Sverige

bridget

Hallo Sverige,

wenn ich so lese, wie du dich um deine Mutter kümmerst, machst du das ganz toll.

So wie du berichtest, geht es deiner Mutter von Tag zu Tag etwas schlechter, was für dich sehr schlimm ist, das kann ich gut verstehen.

Ich denke, dass du sicher gerne noch Einiges mit deiner Mutter unternommen ; manches mit ihr geteilt, dich noch über Vieles mit ihr ausgetauscht.......einfach viel mehr Zeit mit ihr verbracht hättest.

Aber wenn deine Mutter schläft, entspannt wirkt...weder krampft noch Schmerzen hat.....ist das für sie nicht gut ?
Muss sie Tbl. einnehmen ?

Ich denke, dass ihr an dem Punkt seid ,wo es darum geht, Dinge, die das Wohlbefinden deiner Mutter einschränken zu behandeln.

Medizinisch eben,dass die Ärztin etwas spritzt, wenn deine Mutter z.B. krampft oder Schmerzen hat.

Und, dass du einfach so gut du kannst da bist. Alles was sie mag ist gut;du weisst das am allerbesten !!!

Die Zeit, so traurig sie auch sein mag, ist aber auch sehr, sehr wertvoll.

Vor drei Jahren ist mein Vater an Alzheimer verstorben.

Jedenfalls hatten wir in der Zeit des Abschied nehmens auch ganz schöne Momente, an die wir uns immer gerne erinnern und die uns auch jetzt noch Trost geben.
Zum Beispiel wenn er friedlich im Bett lag,wir den Eindruck hatten, dass ihm nichts weh tut, er es bequem hat.
Oder wenn er uns anlächelte....das Sprechen hörte relativ schnell auf und er teilte sich dann eben über die Mimik mit....worrüber wir uns immer sehr freuten.
Denn ganz oft war er einfach in seiner "eigenen Welt".

Ich wünsche dir ganz viel Kraft in dieser schweren aber auch sehr kostbaren Zeit.

Liebe Grüsse
Bridget

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.