Liebe Forianer,
seit vielen Jahren bin ich stille Leserin des Forums, habe mich hier informiert und immer wieder mit der Realität konfrontiert. Nun möchte ich selbst etwas beitragen, das bei aller Tragik auch etwas Hoffnung geben soll.
Meine Mutter ist vor wenigen Wochen mit Mitte 60 an einem Glioblastom gestorben. Ihre erste Diagnose war vor fast 5 Jahren. Nachdem die erste OP, die Behandlungen und der erste Schock verdaut waren, waren ihr und uns noch über 3 Jahre ohne Einschränkungen und viel bewusster Zeit vergönnt. Erst das letzte Jahr zehrte so an den Kräften mit drei weiteren OPs und Behandlungen, dass sie sich gegen eine weitere OP entschied. Als auch die letzte Behandlung irgendwann abgebrochen wurde, nahm die Krankheit in den letzten Monaten ihren unvermeidlichen Lauf. Sie hat so lange mit bewundernswerter Stärke und Optimismus gekämpft und doch nie gehadert oder die Augen vor der Realität verschlossen. Wir konnten sie zuhause pflegen und begleiten bis zum Schluss. Sie hatte keine Schmerzen und war von viel Liebe und Ruhe umgeben. Sie ist friedlich eingeschlafen und ich bin unendlich dankbar für diese letzten intensiven Wochen.
Was ich mit diesen wenigen Worten weitergeben möchte:
Zeitliche Prognosen müssen nicht zutreffen. Es kann auch mit dieser schlimmen Krankheit noch eine hohe Lebensqualität geben. Es ist ein Geschenk für alle, wenn Zeit bleibt, Abschied zu nehmen. Das Sterben muss nicht schrecklich sein und wir haben mehr Kraft als gedacht. Man darf traurig und glücklich zugleich sein.
Und ich weiß, dass meine Mama noch bei mir ist und überall da, wo ich möchte.
Ich wünsche allen viel Kraft und Zuversicht!