Liebe Eva,
nachdem was Du alles mitmachen mußtest und für die Zeit in der Du immer die Starke warst, ist Dein momentanes tiefes Loch nicht verwunderlich. Ich kenne das Gefühl immer diejenige zu sein, die alles regelt, organisiert und die meistens auch damit Erfolg hat. In diesem Fall der Krankheit unserer Mütter war der Kampf aber nicht zu gewinnen. Das prägt sehr. Ich schließe mich den anderen Antworten an. Du solltest schauen, ob Du etwas findest, was Dich zumindest positiv beschäftigt und ablenkt, wenn auch nur stundenweise. Sei es eine Weiterbildung oder auch eine ehrenamtliche Tätigkeit, bei der Du mit anderen Menschen zusammenkommst. Vielleicht kannst Du dabei auch Kontakte knüpfen, die Dir jobmäßig einen neuen Weg eröffenen. Es ist schwer, aber Du mußt aus der passiven Phase rauskommen, denn diese negative Denkweise führt immer tiefer in die "anscheinende" Sinnlosigkeit. Ich habe ein gutes Jahr gebraucht, um wieder halbwegs das Gefühl zu haben wieder mit meinem Leben anfangen zu können. Vorher habe ich funktioniert und mich kaum mit meinen Gefühlen auseinandersetzen wollen. Ich konnte nicht richtig trauern und wollte mich auch nicht freuen, wenn mal etwas Gutes passiert ist.
Ich wünsche Dir alles Gute, ganz viel Kraft für den ersten Schritt "im neuen Leben" und auch liebe Menschen, die Dir beistehen und Dich auffangen, wenn es mal wieder ganz mies ist. Es bleibt ein Auf und Ab, aber Du schaffst das!
Liebe Grüße
Ramona