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hope234

Bei meiner Freundin wurde im Juli 2019 ein Glioblastom diagnostiziert.
Es erfolgte dann eine Biopsie, aber keine Resektion des Tumors.
Im November ist meine Freundin in ein Hospiz gekommen.
Mitte Dezember wurden sämtliche Medikamente abgesetzt, bspw. auch das Dexamethason.
In den letzten Tagen sind bei meiner Freundin Kopfschmerzen aufgetreten.
Für mich stellt sich die Frage, ob es eine gute Entscheidung ist, dass das Dexamethason nicht weiter verabreicht wird?

Vegas

Hast du schon mal mit dem Hospizpersonal bzw. betreuendem Arzt sprechen können, warum die Medikamente abgesetzt wurden?
Meine Mutter musste auch viele Medikamente nehmen. Die meisten Medikamente wurden aber erst kurz vor ihrem Tod abgesetzt. Das Kortison bekam sie, bis sie im Koma lag. Das Medikament ist meines Wissens auch nicht so ganz unwichtig.

Prof. Mursch

Das Absetzen des Dexamethasons ist Ermessenssache. Es kann das Leben verlängern, die Frage ist, ob das gewünscht ist.
Es kann Schmerzen durch Hirndruck mindern, da gibt es aber Alternativen.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

GMT

@hope234

Bei meinem Mann wurde auch "einfach so" plötzlich das Dexa (im Hospiz) abgesetzt. 3 Tage später war er plötzlich instabil und alle taten so als ob sie gar nicht wüßten was nun los sei....
Da ich diese Symptome aber kannte aus der Zeit als er in der Neurochirurgie war und man dort offensichtlich sehr lax mit der Medikation umging - habe ich darauf bestanden, dass er das Dexa weiter bekommt - oder ich hätte es ihm selber verabreicht.....

Zu diesem Zeitpunkt war er zwar körperlich zusehends schwächer aber mental noch in einem 'guten' Zustand und aus meiner ( auch heutigen) Sicht wäre das eher als ungefragte Sterbehilfe zu sehen.

Unverständlich ist/wäre, dass die Ärzte - auch im Hospiz - es nicht für nötig erachten, mit dem Patienten bzw. den Angehörigen die Situation zu besprechen.

Was man unter der realen Situation "Lebensverlängernd" da versteht, erschließt sich mitunter Niemandem.

hope234

@Vegas
Eine Mitarbeiterin vom Hospiz hatte mir gesagt, dass ein Arzt entschieden hat, die bisherigen Medikamente abzusetzen.
Da meine Freundin körperlich sehr schwach war/ist, habe ich das eher als "Entlastung" gesehen.
Das aufgedunsene Gesicht, die Kraftlosigkeit - die Nebenwirkungen auch des Kortisons waren für mich schon sichtbar.

@Prof. Mursch
Zunächst war ich mir unsicher, ob die Entscheidung des Arztes plausibel sein könnte.
Ihre Antwort war für mich somit sehr hilfreich.

@GMT
In Ihrem Fall haben Sie sicherlich die richtige Entscheidung getroffen.

Bei meiner Freundin habe ich bisher immer versucht, ihren Willen zu erkennen und dann die Umsetzung zu unterstützen.
Das wird aber eher immer schwieriger.
Die Lage des Tumors hatte bereits Wesensveränderungen bewirkt und in letzter Zeit sind auch Sprachstörungen hinzugekommen.
D.h. die Dexamethason-Frage kann ich mit meiner Freundin zumindest derzeit gar nicht so einfach diskutieren.

Ein anderer Punkt ist, dass ich den weiteren Verlauf der Erkrankung nicht so einschätzen kann.
Vielleicht stellt es sich im Nachhinein eher als Fehler heraus, wenn ich jetzt auf das Dexamethason drängen würde.

GMT

@hope234

Die Frage ist doch, weshalb ihre Freundin das Dexa bekommen hat!
Mit hoher Wahrscheinlichkeit weil ein Ödem auf das Hirn drückt - das verursacht wahnsinnige Kopfschmerzen und führt dazu, dass die Funktionen ausfallen und die Schäden, die dadurch angerichtet werden irreparable sind.
Natürlich kann man sagen, dass das der "natürliche Verlauf" der Erkrankung ist. Der Patient fällt eher über kurz als lang in die Bewusstlosigkeit und verstirbt.

Es ist nur aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar, dass mit dem Patienten ( so er in der Lage ist) oder den Angehörigen besprochen wird, weshalb man die Medikation verändert.
Körperlich schwächer werden sollte aber nicht der Grund dafür sein wenn der Patient ansonsten noch mental ansprechbar ist.

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