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Blue

Hallo ,mir wurde im August2021 ein Meningeom entfernt.
Ein weiteres kleineres wird beobachtet.Ich habe vor kurzem gelesen das In extremer Höhe sich ein Hirntumor ausdehnen kann.Wenn das so ist warum
hat der Neurochirurg das nicht erwähnt.Dann hätte sich das mit dem Fliegen ja erledigt.
Auch bin Ich unschlüssig ob Ich den zweiten Tumor nicht bestrahlen lassen
möchte.(Cyberknife).Über Antworten wäre Ich sehr dankbar

Prof. Mursch

Wo haben Sie das mit der Höhe denn gelesen?
Ohne Ihren Fall zu kennen, aber warum sollte man Fliegen verbieten?

Kein Mensch wird Ihnen hier sagen können, ob eine Cyberknife-Bestrahlung in Ihrem Fall sinnvoll ist. Dazu muß man Fachmann sein und die Bilder sehen.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Lissie 38

Natürlich darf man jederzeit fliegen.
ich war erst in USA ohne Probleme

KaSy

Liebe blue,
Machen wir mal ein Gedankenexperiment.
Du hast einen Hirntumor im Kopf, einen Schokokuss auf der linken Hand und hältst einen prall aufgeblasenen Luftballon mit der rechten Hand fest.

Und nun steigst Du auf einen sehr, sehr hohen Berg, z. B. auf den Mount Everest, der ist mehr als 8 km hoch. Je höher Du kommst, um so geringer wird der Luftdruck.

Das "merkt" als erster der Luftballon. Die Luft in ihm hat jetzt nach und nach einen immer höher werdenden Druck gegenüber dem von außen geringer werdenden Druck. Er platzt.

(Aber Dein Schädel ist kein Ballon und Dein Gehirn mit dem Tumor ist keine Luft.)

Du steigst weiter hoch. Der Schokokuss hat eine weiche Füllung. Sie dehnt sich auch aus, weil von außen weniger Druck wirkt. Wenn Du ganz oben angekommen bist, könnte er noch ganz sein oder die dünne Schokohülle ist geplatzt und die ganze süße weiche Masse dringt heraus.

Aber Dein Schädel ist keine dünne Schokohülle.

Wenn sich etwas ausdehnt, weil der äußere Luftdruck geringer wird, dann wäre es nicht nur der Tumor, sondern das gesamte Gehirn, aber auch Du als Ganzes.
In 8 000 m Höhe passiert das gar nicht.

Hast Du schon mal die Kosmonauten bzw. Astronauten im Fernsehen gesehen? Sie haben gar keinen äußeren Luftdruck mehr. Sie schweben im Vakuum lustig herum, wenn sie mal Zeit haben. Aber sie sehen fast normal aus, also nicht "aufgequollen". Sonst würde der maßgeschneiderte Raumanzug nicht mehr passen.

Theoretisch könntest Du also mit Deinem Tumor im Kopf zum Mars fliegen. Aber lass den Schokokuss und den Luftballon zu Hause.

Erstmal wünsche ich Dir auf der Erde alles Gute ...
KaSy

Blue

Liebe Kasy
Vielen Dank für deine Antwort.
War sehr informativ.
Ich denke das Ich es jetzt besser verstanden habe.
Hab da noch so meine kognitiven Schwierigkeiten.
Hatte im März 2020 einen kleinen Schlaganfall.
War wahrscheinlich zuviel für meinen Kopf.
Aber ich versuche positiv zu denken,es muss ja irgendwie weitergehen.
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute
Blue

Blue

Laut der dkfz.(Deutsches Krebsforschungszentrum ) soll man nach einer Kopf Op 6 Monate nicht fliegen.
Durch die Drucksenkung im Flugzeug dehnen sich im Körper Gase und Flüssigkeiten aus.Das kann Narben belasten oder Unwohlsein hervorrufen.
Geb das nur so weiter wie Ich es gelesen habe.

KaSy

Ich denke, dass das individuell nach der Operation geklärt werden sollte.
Ich habe von wenigen Betroffenen gelesen, die für die Hirntumor-OP in ein anderes Land flogen und nach recht kurzer Zeit wieder ihr ihr Land zurück flogen.
Wenn Du gern jetzt bereits fliegen möchtest, aber unsicher bist, solltest Du mit Deinem Neurochirurgen sprechen.
Aber generell ist das Fliegen möglich, das hat auch Prof. Mursch bestätigt.
KaSy

Blue

Danke Kasy

Frank123

"Durch die Drucksenkung im Flugzeug dehnen sich im Körper Gase und Flüssigkeiten aus."

Nein Flüssigkeiten dehnen sich nicht aus. Zumindest nicht wesentlich.

Aber Gase stimmt und bei einer Gehirn Op kann Luft in das Ventrikel System kommen. Die Luft loest sich allerdings nach einigen Tagen in der Fluessigkeit auf.
Sprich bei sofortigen Flug sollte man mit MRT auf Luft im Gehirn prüfen.

Die Astronauten haben uebrigens Druckanzuege die mit üblichen Luftdruck gefüllt sind. Sonst waere schnell vorbei mit lustig im Vakuum. Im Flugzeug ist aber kein Vakuum sondern nur leicht verringerter Druck.

Also normalerweise kein Problem.

KaSy

Jaaa, Frank123,
an Bord der Raumstationen herrscht ein normal hoher Luftdruck wie wir ihn alle kennen. Aber in den Raumanzügen nur ein Drittel davon, sonst könnten sie sich bei Außenarbeiten an der Station im Vakuum nicht gut bewegen. Da schweben sie auch nicht lustig herum, denn dort haben sie eine äußerst anstrengende und gefährliche Arbeit zu leisten. In der Raumstation brauchen sie die Druckanzüge nicht. Und da ist auch kein Vakuum, aber es wirkt auch keine Schwerkraft mehr. Und deswegen gibt es sehr viel mehr Videos von in der Raumstation lustig herumschwebenden Raumfahrern als von arbeitenden, da letztere keine Zeit haben, sich gegenseitig zu filmen.

Natürlich ist nach einer OP am Gehirn Luft im Kopf. Wer soll den das verhindern und wie? Das OP-Team kann ja wohl kaum im luftfreien Raum arbeiten und auch der Patient würde das Vakuum nicht überleben. Im Gegenteil, er braucht mehr Sauerstoff (den bekommt er auch).
Im OP-Saal muss es kühler sein, weil sich sonst die eigentlich nicht vorhandenen, aber unsichtbaren Bakterien im OP-Feld, also im Gehirn (!), fröhlich vermehren würden, was die Neurochirurgen absolut nicht wollen. Also bekommt der Patient eine Wärmedecke und das OP-Team "arbeitet sich warm", stundenlang ...
Nach der OP wird sofort oder nach der Entlassung aus der Intensivstation (meist innerhalb von 24 Stunden) ein MRT zu OP-Erfolgs-Kontrolle angefertigt. Dann kann noch Luft im Kopf sein, aber sie wird recht schnell in das umliegende Gewebe aufgenommen.
(Wenn noch Luft im Kopf ist und man bewegt den Kopf, dann kann sich das so anfühlen, als würde der Kaffee in einer Tasse hin- und herschwappen, so habe ich es einmal gefühlt und der NC hat mir diesen passenden Vergleich genannt. Bei den anderen OPs habe ich es nicht bemerkt.)
In ein Flugzeug steigen wird aber wohl keiner in diesen ersten drei Tagen nach einer Hirn-OP und danach muss man sich nicht mit einem MRT absichern, ob man ins Flugzeug darf. (Absichern muss man sich wegen ganz vieler anderer Dinge: Notwendige Tabletten im Handgepäck, Epilepsiegefahr, Corona-Viren ...)

KaSy

Bella21

Ich hatte im März meine OP - vorher nie Beschwerden. Danach eine anstrengende Reha Kur. Kaum zuhause kam völlig überraschend ein Anruf aus der Klinik, nach erneuter Beratung wäre es sinnvoll, noch eine Bestrahlung durchzuführen, obwohl vorher versichert wurde das der Tumor gutartig wäre. Also habe ich das mitgemacht, weil ja nicht so viele Optionen da sind. Aber nach Ende der Bestrahlung habe ich mit ziemlichen Problemen (Schmerzen) zu tun. Das ist überhaupt nicht schön und ich warte nun darauf das es endlich aufhört zu ziehen und zu picksen.

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