Liebe Forumsmitglieder,
ich möchte hier auch einmal meine/unsere ganze Geschichte aufschreiben, hoffe es geht mir dann besser.
Gestern war ich positiv gestimmt, heute könnt ich den ganzen Tag nur heulen. Diese "Stimmungsschwankungen" begleiten mich nun schon fast 2,5 Jahre. Ende 09.2011 bekommt mein Mann die Diagnose Hirntumor. OP 10.2011, Entfernung des gesamten Tumorgewebes. Diagnose: GBM IV. Chemo mit Temodal und Strahlentherapie folgen. Nach tiefster Betroffenheit und Ratlosigkeit Hoffnung, dass alles gut wird. 01.2012 Mein Mann fühlt sich super, beantragt eine Reha und fährt für 4 Wochen. Alles läuft gut, er wird gut aufgebaut, auch wenn er EU-Rente beantragen soll, weil an Belastung im Berufsleben nicht zu denken ist. Anfang 03.2012 Rezidiv, größer als der 1. Tumor, wieder an gleicher Stelle (Temporallappen re). Erneute OP, jedoch verbleibt ein Resttumor. Wieder Temodal. KontrollMRT im Juni, Resttumor ist gewachsen, keine weitere Behandlung außer symptombegleitend möglich. Von da an ging es mit meinem Mann immer mehr bergab. (Heutiger Zustand: Er sitzt im Rollstuhl, Stehen für kurzen Moment möglich, Pflegestufe 3)
Ins Internet zu schauen trauten wir uns nicht, aus Angst noch weiter runtergezogen zu werden, was uns von Bekannten und von Ärzten prophezeit wurde. Im August wurde mein Mann wieder in der Klinik behandelt, Kortison wurde erhöht, sonst passierte nichts, austherapiert.
Was wollen Sie eigentlich, das Jahr ist um. Auf meine Frage, wann das nächste KontrollMRT gemacht werden solle, wurde mir gesagt, es wüssten jetzt doch alle was komme, da müssten wir nicht wieder gucken. Mit Tel. Nr. vom Palliativteam und von der Hospizbegleitung wurden wir nach Hause geschickt.
Nov.2012 bekam ich die Telefonnummer einer Heilpraktikerin, die sich mit Krebspatienten auskennt. Seitdem ist mein Mann bei ihr in Behandlung.
Sie konnte ihn soweit stabilisieren, dass seine Blutwerte bis auf wenige Ausreißer aufgrund des Kortisons normal sind und sich auch Allgemeinzustand besserte.
01.2013 4 Deckenplatteneinbrüche in der Lendenwirbelsäule Kortisonbedingt - Schmerzen ohne Ende - Mit Schmerztherapie einigermaßen in den Griff bekommen
08.2013 KontrollMRT der Tumor schien etwas kleiner geworden zu sein
11.2013 KontrollMRT der Tumor ist wieder gewachsen, Balken ist infiltriert
trotzdem will er unbedingt noch einmal in die Reha (Antrag läuft seit Februar 2012)
01.2014 Reha Alles super. Ergo, Krankengymnastik, Logopädie brachten ihn ein wenig wieder nach vorn, endlich einmal keine weitere Verschlechterung sondern Besserung - welche Freude -, aber zu früh gefreut. 3 Tage vor Ende der Reha Norovirus und was soll ich sagen, alles wieder weg, im Gegenteil. Eigenlich müsste jetzt eine Reha von der Reha stattfinden.
Wir sind jetzt 14 Tage wieder zu Hause und bis auf die letzten 2Tage (heute ausgenommen) war er wieder einmal für mehrere Stunden wach und antwortete tlw. in ganzen Sätzen, was außer zuletzt in der Reha schon lange nicht mehr geschah. Heute ist wieder ein Tag mit Nichtantworten, viel Schlafen.
Diese ständigen Aufs und Abs sind unsere ständigen Begleiter. Manchmal traue ich mich gar nicht, mich über Fortschritte zu freuen, aus Angst, am nächsten Tag um so tiefer zu fallen. Kennt ihr das auch?
Bedanke mich schon mal fürs lesen undfühl mich schon ein bisschen leichter.