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Löwin

Hallo,
seitdem bei meinem Mann Anfang Dezember nach einem epileptischen Anfall die Diagnose Anaplastisches Astrozytom WHO III gestellt worden ist, lese ich hier interessiert nach und bin sehr dankbar für dieses Forum. Nach erfolgreicher OP Anfang Januar startet nächste Woche die kombinierte Strahlen- und Chemotherapie mit Temodal. Mein Mann hatte heute nun das Vorgespräch mit der Onkologin, die ihm gesagt hat, er solle während der Therapie täglich prophylaktisch Aciclovir sowie dreimal die Woche Cotrim einnehmen. Ist das so üblich?
Mir ist klar, dass das Immunsystem durch die Therapie geschwächt wird, aber dass man vorbeugend schon Antibiose und Virostatikum einnimmt, habe ich noch nie gehört.

alma

Hallo,

das höre ich auch zum ersten Mal. Bei Infektionen nimmt man unter der Chemo Antibiotika, sofern die Leukozyten im Blut verringert sind, aber nicht vorbeugend.
Hat mir auch nie ein Arzt nahegelegt.
Inwieweit das Immunsystem geschwächt wird, zeigt sich doch erst an den Blutkontrollen.
Noch mal nachhaken, würde ich sagen. Und sichere dich durch eine zweite Meinung ab. Kann ja auch beim Internisten oder Hausarzt sein. Oder bei einem Beratungstelefon.

LG, Alma.

Likiniki

Bei der Kombi Therapie (rt +Chemo) ist das wohl oft üblich wegen irgend einer Lungensache die ausgelöst werden kann. Hab schon einige Betroffene aus anderen Kliniken kennen gelernt die das auch hatten. Charité Standard, 7ich hatte auch während der Bestrahlung + Chemo immer montags, mittwochs und freitags cotrim. Jetzt Bei der reinem Chemo dann nicht mehr.

Irmhelm

Hallo,
ich kenne es auch als Standardtherapie bei der Radio- und Chemotherapie.
Mein Mann hatte auch Cotrim bekommen 3 x in der Woche, weil die Gefahr einer Lungenentzündung besteht.

hopeflower

Auch bei der Langzeiteinnahme von Dexamethason ist eine zusätzliche Behandlung vorbeugend empfehlenswert. Mein Mann bekam dann Cotrim (Mo+Mi+Fr) um einem Pilz vorzubeugen, der die Lunge schädigen würde und zu einer Pneumonie führen würde. Dies war unter Dexa und Chemo.

Ironfighters

Cotrim ist Standard. Von einer prophylaktischen Aciclovir Anwendung habe ich noch nicht gehört.

Estella86

Gut beschrieben Hopeflower! Hier nochmal etwas ausführlicher für besonders Interessierte: Auch wenn es von Klinik zu Klinik Unterschiede gibt, wird die Gabe von Cotrim unter Chemo/Bestrahlung + Fortecortin von einigen großen Zentren (z.B. UKL Heidelberg, Charité) empfohlen, um einer sogenannten Aspergillus Pneumonie vorzubeugen, einer zwar seltenen, aber wenn sie auftritt äußerst schwer behandelbaren Lungenentzündung mit einem Pilz. Man spricht bei solchen Infektionen von opportunistischen Keimen, das heißt es sind Keime, die bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem diese Schwäche ausnutzen und z.T. schwere Krankheiten auslösen. Bei einer dauerhaften Behandlung mit Fortecortin und Chemo muss man von einer Schwächung des Immunsystems ausgehen, selbst wenn das Blutbild unauffällig ist. Aciclovir ist ein Mittel gegen die Herpesviren, die ebenfalls zu diesen opportunistischen Keimen zählen. Ich kenne es aus unsrer Klinik nicht als Standard, ggf. gibt es aber gute Gründe auch dies prophylaktisch einzunehmen.

Ilöni

Mein Mann bekommt es auch...am Wochenende Samstag und Sonntag...

Aziraphale

Mein Mann bekam zu Beginn der Temodal-Chemo auch ein Antibiotikum. Wir haben es nach 2-3 Monaten in Absprache mit dem Onkologen abgesetzt, weil mein Mann sehr mit Durchfall zu kämpfen hat während der TMZ-Einnahme und Antibiotika das noch verstärken. Da sein Allgemeinzustand ansonsten gut ist, meinte der Arzt, man könne die Lungenentzündung auch behandeln, sollte eine auftreten...

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