Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

totti

Hallo liebe Mitstreiter/Mitbetroffene/Mitleider
Heute mal ein Luftlassen über die Ärzteschaft: Wir hatten ja geplant, einige Tage nach Abschluss der 6-Wochen-Therapie ein "Kraftpaket nach Gesswein" zu verabreichen, damit meine geliebte Frau wieder zu Kräften kommt (div. Vitamine, Quercetin, Eumetabol etc.). Nachdem nach 33 Tagen die Chemo mit Temodal abgebrochen werden musste (zu schlechte Thrombozytenwerte) habe ich natürlich gefragt, ob wir denn auch früher mit dem Kraftpaket anfangen könnten, da die Bestrahlung ja fortgesetzt wird, man meines Wissens nach aber nur während der Chemo keine Antioxidantien geben sollte. Antwort: "Aber sicher, machen Sie doch, kein Problem." Leider konnte ich den 2. Arzt (ich holle mir eigentlich immer eine Zweitmeinung, nur gerade in diesem Fall dann erstmal nicht- hätte das ganze ja auch googlen können, ich Idiot) erst einige Tage später erreichen, so das ich mich erstmal auf die Auskunft unseres Arztes verließ. Ausage des 2. Arztes 3 Tage später: "Um Gottes willen, auf keinen Fall, das könnte auch die Krebszellen schützen." Man weiß bald gar nicht mehr, was man denken soll - also haben wir die Vitamine erstmal bis Ende der 6. Woche wieder abgesetzt. Aber die Frage, ob ich hier etwas versaut habe, wird mich wohl den beschissenen Rest meines traurigen Lebens verfolgen....
Habt Ihr mit so etwas auch Erfahrungen?
LG und viel Kraft an alle
Totti

SpinEcho

> man meines Wissens nach aber nur während der Chemo keine Antioxidantien geben sollte.

Es ist eher andersherum. Denn der Hauptmechanismus, über den ionisierende Strahlung Zellen schädigt und abtötet, ist die Bildung von Sauerstoffradikalen durch die Strahleneinwirkung. Und vor genau diesen Radikalen schützen normalerweise Antioxidantien.

Ob man aber genug Antioxidanten zu sich nehmen kann, um die Bestrahlungswirkung merklich zu verringern, kann ich nicht sagen.

Prof. Mursch

Wenn Sie den Weg der Schulmedizin wählen, gibt es weitgehend Leitlinien, die auf abgesicherten Studien fußen.

Über komplementäre Therapie, bei der wenig gesichert ist, werden Sie oft mehrere Meinungen finden.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

biene 48

hallo totti,
uns wurde für meinen mann auch ein saft empfohlen.
allerdings bekamen wir von einem arzt das mit den antioxidantien auch so erklärt.
man weiß wirklich nicht, was richtig oder falsch ist.

totti

Das Problem besteht einfach darin, dass die Schulmdizin bei dieser Art Krankheit überhaupt keine Hoffnung macht. Es geht doch nach Aussage unserer Ärzte nur um wenige Monate...
Daher haben wir uns ja auch entschieden, den Versuch mit dem Methadon zu wagen. Und man will natürlich auch nebenbei nichts unversucht lassen, um die Überlebenszeit zu verlängern bzw. die Lebenszeit so angenehm und lebenswert wie möglich zu machen. Auf ein Wunder hoffen wir ja sowieso alle, und es gibt ja auch einige Teilnehmer/innen hier im Forum, die schon eine sehr lange Zeit mit dieser furchtbaren Diagnose überleben....
Egal, heute war der letzte Tag der Bestrahlung. Jetzt ist erstmal Regeneration und Energiespeicher auffüllen angesagt, bevor der 6- Monats-Zyklus mit Temodal beginnt. Bitte drückt meiner geliebten Frau genauso fest die Daumen, wie es ich für Euch alle tue....
LG
Totti

suace

Ich sehe die Sache mit der Hoffnung anders.
Ja, ein Glioblastom ist ein unheilbarer Tumor mit einer schlechten Prognose!
Ein echter Scheißtumor
Mein Mann wird ziemlich sicher in absehbarer Zeit daran sterben.
Jetzt geht es ihm unter schulmedizinischer Behandlung aber gut. Er ist schulmedizinisch operiert worden und bekommt schulmedizinische Chemo.
Seine Lebensqualität ist zur Zeit gut und wir hoffen, daß das noch möglichst lange so bleibt.
Wir haben keine Hoffnung auf Heilung. Wir haben Hoffnung auf gut begleitete Lebenszeit in möglichst guter Qualität. Das ist nicht "nichts"
Wenn Komplementärmedizin verspricht den Tumor heilen zu können, ist das nicht seriös.
Wenn sie hilft die Zeit zu verlängern und zu verbessern ist es gut.
Niemand kann den individuellen Verlauf vorhersagen. Wir leben jetzt deutlich länger und besser mit der Diagnose als bei Feststellung erhofft.... andere sterben schneller als gedacht.
Nutzt jeden Tag so gut es geht und verderbt Euch die verbliebene Zeit nicht mit unseriösen Hoffnungen

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.