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Thema: Afterloading nach Strahlentherapie mit 60 Gy?

Afterloading nach Strahlentherapie mit 60 Gy?
Stephanie[a]
07.11.2005 10:05:53
Ich habe am 1. Juni die Diagnose Astrzytom Grad III erhalten. Man hat dann, da der Tumor nicht operabel ist, nach ein paar Wochen mit einer kombinierten Strahlen/Chemotherpie begonnen. Diese habe ich am 4.8.05
abgeschlossen. Damals sagte man mir, daß keine weitere Strahlentherapie
wegen der Dosis möglich sei.
Jetzt hat sich ein Professor in Rostock meine Unterlagen angesehen und
schreibt mir, daß er evtl. eine Afterloading Therapie für ratsam hält. Ich möchte dazu gerne noch andere Meinungen!
Es gibt doch da noch eine Bestrahlung mit Wärme, die ist noch ziemlich neu und unbekannt, kann aber so oft durchgeführt werden, wie nötig.
Weiß jemand, wie sie heißt?
Stephanie[a]
PD DR. Mursch
07.11.2005 10:40:47
Sicherlich kann man bei bestrahlten Tumoren noch mit der Implantation von strahlentragenden Teilchen (Seeds) arbeiten. Die Frage ist allerdings, ob man das tun sollte, wenn ein Tumor behandelt ist und keine Wachstumstendenz hat. Ob man in der Situation "sein Pulver verschießen" sollte, ist sicherlich zu diskutieren.

PD Dr. Mursch
Neurochirurgie
Zentralklinik Bad Berka
PD DR. Mursch
Gabriele[a]
08.11.2005 21:01:22
Hallo Stephanie,

mit dem Begriff kann ich keine bestimmte Therapie verbinden. Ausscheiden dürften die Radioimmuntherapie, die vielleicht im Anschluss an diese Therapien sinnvoll sein könnte, dazu ist aber eine Resektionshöhle notwendig, da über einen Katheder radioaktives Material den verbliebenen Tumorrand bestrahlen soll. Ein Seed ist nur bei kleinen inoperablen Tumoren denkbar und hätte dann sinnvollerweise vor der konventionellen fraktionierten Bestrahlung gemacht werden sollen. Aus meiner persönlichen Sicht, ist bei einem Tumor, der derzeit keinen Progress zeigt ggf. die lokale Hyperthermie (Wärmebehandlung) interessant, da sie nahezu keine Nebenwirkungen hat und kein "Pulver verschossen" wird. In Fachkreisen ist die Wirkung der Hyperthermie umstritten. Bei der Veranstaltung der HT Hilfe in Hannover wurde vom Dozenten des Grönemeyer Instituts sehr überzeugend dargelegt, dass zwischenzeitlich die Wirkung nachgeweisbar ist. Ich persönlich würde diese Therapie als Erhaltungstherapie auf alle Fälle für überlegenswert halten. Infos über o.G. Klinik in Bochum.

Alles Gute

Gabriele
Gabriele[a]
Alexandra[a]
22.11.2005 12:37:41
Die Behandlung mit Wärme erfolgt nach stereotaktischer intratumoraler Applikation von Nanopartikeln in Berlin (Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Prof. Maier-Hauff). Die Nanopartikel verteilen sich im Tumor. Anschließend wird über ein Magnetfeld in den Partikeln Wärme erzeugt, die die Tumorzellen abtöten soll. Ergebnisse sind noch nicht wissenschaftlich publiziert worden, jedoch auf Tagungen vorgestellt worden. Es scheint ein gut verträgliches und aussichtsreiches Verfahren zu sein. Falls Erfahrungen vorliegen, wäre ich an einem kurzen Bericht interessiert. Alles Gute!
Alexandra[a]
Petra H.
23.11.2005 15:17:13
Bei meiner Mama wurde diese Therapie durchgeführt. Abgesehen davon, dass es zu schweren, fast tötlich verlaufenen Komplikationen kam, weil die Immunabwehr völlig herabgesetzt war, hat es ihr zeitlich nicht viel gebracht. Die Überlebensdauer meiner Mama betrug 20 Monate, wobei nach Durchführung der Nanotherapie bis zum ersten Rezidiv 6 Monate vergingen.
Petra H.
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