Liebe Susi !
Ich als Betroffener eines Oligoastros II bemerke immer wieder mal, dass ich in Situationen, wo ich mich ärgere, länger brauche wieder runter zu kommen. Villeicht liegt es daran, dass meine Tumor im Bereich der emotionalen Intelligenz/Umgang mit Aggressionen (rechts frontal) liegt.
Das Wissen alleine darüber und die Unterstützung durch Psychotherapie haben mir schon geholfen.
Ich für mich habe ebeschlossen meine Arbeit einmal mal ruhen zu lassen und anderen Dingen Aufmerksamkeit zu geben. Diese erwerbsarbeitsfreie Zeit hat mir durchaus Entlastung gebracht. Anderereseits war ich so viel zuhause, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Das hat viel guten Kontakt in der Familie gegeben, aber auch zu vielen Reibungsthemen geführt.
Nun, nur meine eigene Erkenntnis- und das aufmerksam machen von aussen bzw. Innen (meine Frau) - über mein Verhalten hat es mir möglich gemacht, da genauer hinzuschauen und Übungen und Konfliktlösungstechniken zu erlernen und zu üben und anzuwenden.Traumatherapie, Familientherapie und u.a. regelmässiges Yoga und Medidation entlasten meinen Geist, gemeinsame Gespräche mit meiner Frau und auch mit unserem Sohn, erklären vieles und führen zu Entspannung in konfliktbeladenen Situationen.
Ich tue mir da auch leichter, da ich bisher in diesem Bereich auch als Sozialarbeiter gearbeitet habe, jedenfalls bin ich mir meiner Erkrankung bewusster und kann nun besser selbst reagieren.
Ich für mich habe beschlossen, dass ich im Falle einer späteren dauerhaften schwierigen Phase, mir ggf. vorübergehend oder auch dauerhaft eine eigene kleine Wohnung oder ein Zimmer suchen werde , wohin ich mich auch zurückziehen kann- ohne ganz aus dem familiären Kontakt zu gehen (vom der Planung her geht das realistischerweise hin bis zur Palliativbetreuung)
Also das wichtigste wäre die Selbsterkenntnis, die so lese ich, hat dein Partner noch nicht- ohne die ist eine positive Veränderung schwieriger wird.
Wenn dein Mann so hegftig reagiert, solllte vielleicht auch deine Tochter geschützt werden- körperliche und seelische Kränkungen gehen nicht. Das muss man deinem Mann auch sagen können und sich überlegen welche Reaktion möglich ist. Vielleicht gelingt es dir und deinem Mann dieses Thema mal anzusprechen. Wenn sich da nichts ändert, müsstest Du was ändern, das ist leider so. Da geht es auch um Selbstschutz- lieber vehement Unterstützung und begleitenden Gespräche einfordern, als zuschauen bis die "Verletzungen" gar den Einsatz der Polizei erfordert und dann geht noch weniger.
Hole dir bitte Unterstützung von einer externen Beratungseinrichtung/Gewaltschutzzentren....und erwäge Optionen und Möglichkeiten die euch unterstützen.
Ich würde ein gemeinsames Gespräch einfordern, vielleicht mit Begleitung und Unterstützung von aussenstehenden. Es geht dabei nicht um anprangern sondern um Bedürfnisse formulieren und Unterstützung und Lösungen für alle erarbeiten. Für Deine Tocter, für Dich UND für deinen Mann. Dieses beschriebene Problem lässt sich nicht aushalten, auch wenn 17-jährige junge Erwachsene zwischendurch mal schwierig sein mögen....
Alles Gute euch !
styrianpanther