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Thema: Aktuelle alternative Therapiemöglichkeiten

Aktuelle alternative Therapiemöglichkeiten
Pascal158
28.02.2012 11:25:42
Guten Tag,
bei meiner Mutter wurde am Montag letzer Woche ein 4,7 cm großer Tumor diagnostiziert.
Einen Tag später fand die OP statt und der Schnellschnitt klassifizierte das Gewebe als Glioblastom Grad 4.
Immerhin konnte der Tumor während der OP komplett entfernt werden. Zumindest soweit, dass die Bildgebung keine Reste zeigt.
Als weitere Therapi ist eine Radio-Chemotherapie geplant. Meint Frage wäre jetzt, ob es aktuell dazu begleitende Therapien gibt die Erfolg versprechen und wie man das Ganze noch unterstützen kann. Sprich was kann man an Heilmitteln nehmen, um das Wachstum zu hemmen. Hoffe da auch Eure Erfahrungen.
Meiner Mutter leidet durch die OP an einer Aphasie und ist nur ein kleines Persönchen von 1,50m und 46 kg. Wie steht Ihr dazu für die Leerlaufzeit bis zum Beginn der Bestrahlung und Chemo (ca. 3 bis 4 Wochen) eine stationäre Reha zu beantragen. Dort hat sie Logopädie usw. in einem Haus und wird vor der üblen Bestrahlung und Chemo nochmal aufgebaut. Wir haben auch schon ein Zimmer bei uns fertig gemacht, falls der Antrag abgelehnt wird. Aber was bringt es ihr, wenn sie dann 1 mal die Woche ambulante Logopädie hat. Zudem sind wir beide arbeiten und 8 Stunden hätte niemand ein Auge auf sie.
Ich bin mit 26 noch recht jung und obwohl mein Vater bereits vor 5 Jahren an Krebs gestorben ist auch kein Experte auf dem Gebiet. Ich erhoffe mir nun irgendwie nützliche Meinungen und Tips. In der behandelnen Klinik hat man es innerhalb einer Woche nicht mal geschafft uns zu sagen, dass die Überlebenschancen für die nächsten 2 Jahre bei nicht mal 50 % liegen. Es klang so, als bestünde die Chance den Tumor durch die Radio-Chemo zu heilen.
Grüße
Pascal
Pascal158
Christina
01.03.2012 21:25:40
Hallo Pascal,
meine Tochter hat ihren GlioOP (tennisballgroß vorne rechts) bereits 2 Jahre überlebt, jedoch hat Sie mit ihren 25 Jahren statistisch gesehen ja auch relativ gute Aussichten. Nach der OP waren wir froh, dass Sie erst einmal zu uns nach Hause kam (nicht in ihre Whg.). Wir hatten ihr ihr altes Zimmer neu eingerichtet.
Nach einer Woche fing dann die Strahlen+ChemoTherapie an, zu der Sie immer mit einem Taxi ins Krankenhaus gefahren und wieder zurück gebracht wurde. Sie war auch sehr froh, dass Sie anschließend bei uns daheim wieder ins Bett konnte und ihre Ruhe hatte und nicht von Schwestern etc. gestresst wurde. Sie hat in dieser Zeit sehr viel geschlafen und war gute 7 Std. allein daheim... und wenn erforderlich hatten wir telefonsichen Kontakt bzw. sms.

Die Strahlen+ChemoTherapie hat sie überaus gut vertragen, bis auf eine immense Müdigkeit. Und ich dachte es würde viel schlimmer, aber es sind nur wenige Haare ausgefallen an der Stelle, wo die Bestrahlung wohl am stärksten war... und es ist alles schnell wieder nachgewachsen.

Ich konnte während diesem Zeitraum meine Arbeitszeiten reduzieren und ziemlich flexibel gestalten. Mein Arbeitgeber war da überaus verständnisvoll und entgegenkommend.

Eine Reha hat meine Tochter erst gute 9 Monate später gemacht, denn wir haben uns lange mit dem Deutschen Rentenversicherung (DRV) geschrieben, bis wir eine passende Reha-Klinik aufgetrieben haben, die uns für unsere Tochter geeignet schien und die auch der DRV zugesagt hat. Jetzt studiert meine Tochter wieder.

Ich weiß leider nicht, welche Mitteilungsmöglichkeiten man bei einer Aphasie noch alles haben kann - Schreiben?Zeichensprache?...- aber ich würde wohl alles mögliche ausprobieren um herauszufinden, was der Partientin am liebsten wäre... und es dann irgendwie möglich machen.

Euch allen ganz viel Kraft, Energie, Kreativität und Fantasie bei diesen besonderen Herausforderungen und noch viel Spaß trotz alle dem und dem allen zum Trotz.

Liebe Grüße Christina
Christina
Pascal158
02.03.2012 18:25:00
Danke für die antworten schonmal.
Meine Mutter sieht die Aussichten für die Zukunft so schwarz, dass sie darüber nachdenkt, und das schon mit Tendenz zum "nein", die RadioChemotherapie nicht anzutreten. Sie hat Angst und sieht den Nutzen nicht, wenn sie sich erstmal 6 Wochen quält und der Krebs dann nach ein paar Monaten wieder zuschlägt. Wie soll ich denn damit klar kommen?
Sie ist ein Persönchen von mittlerweile 43 kg bei knapp 1,5m. Wenn das Einfluss auf das Vertragen der Chemo hat, kann das keine gute Vorraussetzung sein. Da können meine Freundin und ich versuchen aufzupeppeln wie wir wollen.
Man stelle sich mal vor, sie entscheidet sich gegen eine Therapie.
Das hieße doch, dass der Tumor binnen Wochen oder Monaten wiederkommt und sie ihn dann nicht behandeln will. Also muss Sie dann in ein Sterbehaus und quält sich wochenlang unter Medikamenten?
Ich kann sie ja zu nichts zwingen. Wir reden ihr immer gut zu, dass sie es wenigstens versuchen soll und evtl verträgt sie ja die Chemo und Bestrahlung besser als erwartet. Dabei wissen wir selber nicht, ob wir da nicht unbegründet Optimismus streuen.
Ich bin ein "wenig" ratlos.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob unser Professor aufgeschlossen gegenüber neuartigen Therapien ist. Er schien schon davon überzeugt zu sein, dass die Radio-Chemo Wirkung zeigt und bei regelmäßiger Kontrolle und ggf. erneutem Eingriff oder Bestrahlung die Krankheit in gewissem Maß kontrollierbar bleibt.
Aber ich denke mir dann auch:
Was ist, wenn der nächste Tumor im Bewegungszentrum oder im Stammhirn sitzt. Wenn operierbar, könnte sie danach ein Pflegefall fürs Heim werden, was sie NIE wollte und will.

Grüße
Pascal
Pascal158
Nachteule43
04.03.2012 16:23:28
Lieber Pascal,

ich kann verstehen, dass Ihre Mutter z.Zt. in einem schlimmen Zustand ist.

Meinem Mann wurde am 13. Januar ein Glioblastom entfernt und obwohl ich es verhindern wollte, wurde ihm die Diagnose vom Neurologen knallhart mitgeteilt. Entweder Therapie oder Tod innerhalb von 3 - 5 Monaten.
Mit Chemo- und Strahlentherapie gibt man ihm noch 1 - 1 1/2 Jahre. Das ist natürlich eine Mitteilung, die niederschmetternd für meinen Mann war.
Für mich war die Diagnose, die ich durch Zufall einen Tag vor der OP gelesen hatte, natürlich auch erstmal unbegreiflich, nachdem ich abends am Computer das Wort "Glioblastom" gegoogelt hatte.
Zuerst hab ich geheult und geschrieen, aber dann hab ich beschlossen, mich nicht unterkriegen zu lassen. Schließlich musste ich am nächsten Tag fröhlich in der Klinik erscheinen, denn mein Mann hatte seinen 74. Geburtstag und die OP am gleichen Tag.
Ich hab gelächelt und ihm Mut gemacht, dass dieses Datum (Freitag, der Dreizehnte) ein gutes Zeichen für ihn wäre, da müsse einfach alles gut gehen.
Die OP ist dann auch gut verlaufen und nach 10 Tagen wurde mein Mann entlassen.

Jetzt machen wir eine Strahlentherapie und gleichzeitig läuft eine Chemotherapie in Tablettenform. Wir sind jetzt in der 4. Woche und bisher hat mein Mann alles gut vertragen. Die einzige Nebenwirkung ist Müdigkeit, aber damit kann man leben.

Ich selbst habe mich im Internet natürlich ständig informiert und gebe ihm z.Zt. zusätzich hauptsächlich Weihrauch, Enzyme und Vitamine, also alles biologische Sachen. Dem Weihrauch sagt man nach, dass er Cortison ersetzt, aber ganz ohne Nebenwirkungen ist. Im Krankenhaus bekam mein Mann auch Cortison, aber als Nebenwirkung ist sein Blutzucker drastisch angestiegen, und dass Cortison die Knochen angreift ist unbestritten. Aber vielleicht braucht man nach ärztlicher Sicht darauf wohl keine Rücksicht zu nehmen, wenn der Patient sowieso dem Tod geweiht ist.

Und was für mich sehr wichtig erscheint, ist, dass von Anfang an meine "heilenden Hände" im Einsatz sind. Zuerst habe ich mir abens ein Foto meines Mannes auf den Bildschirm geladen und die Hände darüber gehalten, und jetzt mache ich es persönlich. Es mag blödsinnig klingen, aber wir wissen, dass der Glaube Berge versetzen kann.

Wichtig finde ich auch die innere Einstellung zu der Krankheit, man muss sich ihr stellen. Vielleicht muss ihre Mutter sich erst mal damit auseinandersetzen und dann entscheiden, ob sie kämpfen oder aufgeben will. Es ist ihre Entscheidung, Sie können ihr gut zureden, aber letztendlich muss man ihren Willen akzeptieren.
Und noch was zu dem Wort "Sterbehaus".
Für mich ist ein Hozpiz eine sehr gute Einrichtung, die ich jedem Menschen wünschen würde auf seinem letzten Weg. Da wird das Sterben menschenwürdig gemacht und vor allen Dingen werden die Schmerzen genommen, was für mich das Schlimmste am Sterben ist. Viele Menschen müssen vor ihrem Tod unnötig sehr viel leiden.

Soviel für heute... ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig Mut machen, lieber Pascal. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Mutter viel Kranft und Mut.

Ganz liebe Grüße von
Eva
Nachteule43
Prof. Mursch
04.03.2012 17:19:43
Zu Ihrer Aussage:
.......Aber vielleicht braucht man nach ärztlicher Sicht darauf wohl keine Rücksicht zu nehmen, wenn der Patient sowieso dem Tod geweiht ist....

Leider ist Weihrauch gegen das Ödem oft nicht ausreichend wirksam, so dass man Glucocorticoide einsetzen MUSS. Hohen Blutzucker kann man behandeln und Knochenprobleme treten erst nach längerer regelmäßiger Einnahme auf.
Natürlich sollte man das Medikament nach Möglichkeit wegen der Nebenwirkungen so rasch wie MÖGLICH reduzieren, aber es gibt in vielen Fällen erst einmal keine Alternative.
Hat mit Ignoranz wenig zu tun.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Nachteule43
04.03.2012 23:51:19
Sehr geehrter Herr Prof. Mursch,

ich muss mich entschuldigen für meine Aussage.
Natürlich darf man nicht verallgemeinern und Schuldzuweisungen aussprechen, denn es gibt sicherlich viele kompetente Ärzte.

Im Entlassungsbericht des Krankenhauses ist keine Medikation mit Cortison mehr angeordnet aber auch kein Hinweis darauf, dass der Blutzucker weiter kontrolliert werden muss. Die angeordneten Entwässerungstabletten, die mein Mann in den letzten Tagen seines Krankenhausaufenthaltes wohl bekommen hat, habe ich abgesetzt, weil er das Wasser nicht mehr halten konnte und ständig einnässte. Da wir jeden Tag zur Strahlenklinik müssen, war das ein Problem. Ich versuche, mit Zinnkraut und diversen Tees Ausgleich zu schaffen. Ob das Erfolg hat, werde ich wissen, wenn am Monatsende ein neues MRT gemacht wird.
Wahrscheinlich werde ich mir jetzt wieder Ihren Unmut zuziehen, aber ich hoffe, dass ich nichts mache, was meinem Mann schadet.

Liebe Grüße
Eva

Nachteule43
Pascal158
04.04.2012 21:08:34
Ich bedanke mich ersteinmal für die Beiträge. Mittlerweile ist die OP fast sechs Wochen her. Meine Mutter kann besser als gedacht alleine wohnen. Auch wenn ich jeden Tag hinfahre und wir ein Netzwerk aus Besuchen von engen Freunden gesponnen haben, um sie zu unterstützen.
Sie ist nach wie vor glücklich mit der Entscheidung keine Bestrahlung oder Chemotherapie gemacht zu haben.
Auch wenn das bei manchen sicher für ein Lächeln sorgt und ich auch eigentlich selber kein Freund von so etwas bin, hat man uns dazu geraten einmal mit einem Heilpraktiker zu sprechen der durch Bioresonanztherapie Erfolge erzielt haben will. Mal sehen was der sagt.
Pascal158
sharanam
04.04.2012 21:25:12
Hallo Pascal,

grüße Deine Mutter bitte von mir. Ich bin den gleichen Weg gegangen und habe die Chemo und Bestrahlung auch nicht gemacht. Für mich war das Buch von David-Servan Schreiber wichtig und habe dadurch konsequent meine Ernährung umgestellt. Das mit dem Frequenzen mache ich auch seit meiner OP. Alles Gute für Euch

LG sharanam
sharanam
Nafanja
09.04.2012 21:30:25
Hallo Sharanam, was sind das für die Frequenzen? Ist das Bioresonanztherapie? Kannst du mir eine Seite empfehlen, wo ich darüber etwas nachlesen kann. Danke!
Nafanja
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