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Thema: Alleine wohnen?

Alleine wohnen?
Knorcki
07.10.2013 21:55:06
Hallo Ihr Lieben,

erstmal vielen Dank für Eurer tolles Forum,auch wenn der Anlass ja nicht schön ist.
Hätte da mal eine Frage und bitte nicht wundern,dass ich noch fast gar keine genauen Angaben machen kann,z.B.,um welchen genauen Tumor es sich handelt und mit was sie ab dem 15. bestrahlt werden soll.
Also,meine Ma ist 77 Jahre alt und sie ist am 20. Sept. am schnellwachsenden,bösartigen Hirntumor in Bethel operiert worden,Anfang letzter Woche in ein ortsnahes KH mit Onkologie verlegt worden und soll nun morgen ,bzw. übermorgen,nach Hause entlassen werden.
Sie wohnt alleine,und sie und meine Schwester meinen nun ,dass sie das schafft,wenn der Pflegedienst 3x am Tag kommt und meine Schwester 1x in der Woche hinfährt..
Da ich selber in der Pflege gearbeitet habe und mich dadurch auch ein wenig mit Krankheiten auskenne,außer bei Tumoren im Gehirn,habe ich gesagt,dass sie das nicht alleine schafft.
Ich bin grade völlig fassungslos. Kann man das denn schaffen?
Zumal meine Mutter,was sie mir immer vorgeworfen hat,ich würde sie der Demenz "beschuldigen",wirklich solche Auffälligkeiten schon hat/hatte und nicht nur mir das aufgefallen ist. Sorry,wenn das nun alles ziemlich kreuz und quer bei Euch ankommt,aber wir hatten uns darauf geeinigt,dass sie erstmal in eine Kurzzeitpflege geht,damit sie wieder einigermassen auf die Beine kommt und nun sagt mir meine Schwester,dass sie nach Hause geht,weil sich ihr Zustand ja schon ganz doll gebessert hat.
Klar,deshalb fährt sie noch immer ihre Kosmetiktaschen mit dem Rooator übern Flur,bekommt ihr Hörgerät nicht alleine rein,kann nicht alleine duschen und sich waschen,sagt den Schwestern und meiner Schwester aber,sie kanns und sie glauben es alle.
Meine Schwester hat in das mit den vorherigen"Vergesslichkeiten" aber nicht gesagt.
Sie kann ja nicht mal Dinge aufheben. Es fallen ihr ganz oft Gläser aus der Hand,manchmal kann sie links nichts sehen,sie versteckt alles und /oder räumt alles ständig um.
Wenn sie wirklich alleine wohnen soll und meine Schwester nur 1x die Woche zu ihr fährt,bleibt der Rest an mir hängen,denn ich habe ein verflixt starkes Verantwortungsgefühl und Spondylarthritis psoritica. Ich schaffe das nicht gesundheitlich
Außerdem,wie Ihr bestimmt schon gemerkt habt,habe ich auch nicht das besonders gute Verhältnis zu Beiden und bin das schwarze Schaf in der Familie. ES ist völlig egal,wenn ich was sage,oder versuche,es ihnen zu erklären,ist immer alles verkehrt,auch wennn es sich als richtig herausstellt.
Ich hatte schon einen richtig netten Platz,den ich und mein Freund uns letzte Woche angeguckt haben. Da hab ich mich auch hingeschleppt,obwohl mir den Tag,dank MTX Einnnahme,speiübel und nun kommen beide mit so einen echt dummen Idee.
Bitte sagt mir,dass ich mich irre,und sie nachher völlig gut alleine leben kann,auch wenn es ihr von den Bestrahlungen(20xjeden Tag,5-10Min. ) schlecht geht.
Der Tumor wurde übrigens zufällig entdeckt im KH,wo sie wegen zu hohem Blutdruck war.

Ich danke Euch fürs Lesen und wünsche Euch alles Liebe dieser Welt
Knorcki
Knorcki
gramyo
07.10.2013 22:24:26
Liebe Knorcki,

zurst begrüße ich dich einmal herzlich und gebe dir den guten Rat, dich jetzt gar nicht soviel aufzuregen, in Bezug auf die Pflege. Das wichtigste ist allerdings, dass du dich einfach eine Weile zurückhälst, was für dich, glaube ich, das Schwierigste ist.

Deine Mutter muss entweder eine gute Rente haben, oder zumindest Pflegestufe 2 , um 3 x am Tag den Pflegedienst bei sich zu haben. Das weißt du eigentlich und ich auch .

Es klingt hart, aber wenn deine Schwester und deine Mutter meint, das dass zu Hause klappt, lass sie es ausprobieren und BITTE, HALTE DICH ZURÜCK.
2 Wochen lang.
Dann werden sie und auch der Pflegedienst merken , dass es nicht geht. Ein Pflegedienst ist ja verpflichtet , "Buch" zu führen, auch alleine schon wegen der Abrechnung. Wenn diese dann feststellen , dass es nicht geht,ist die Ausgangslage dann eine andere und dann kann man wieder die Situation und einen Pflegeplatz, neu besprechen.

Das schwierige ist für mich nur, da in deinem Profil , Interesse "Glioblastom" steht, dass deine Mutter nicht demente Ausfälle , sondern Ausfälle und Komplikationen vielleicht durch den Tumor oder die Therapie hat.

Schreibe doch besser konkreter, dann kann man dir besser helfen. Schwierigkeiten mit Angehörigen haben hier viele . Da gibt es einen sehr ausführlichen Bericht. Du stehst mit deiner Problematik nicht alleine hier.

Halte dich weiterhin tapfer und dir gute Gesundheit und bitte ABWARTEN!
Meiner Meinung nach.

Liebe Grüße von uns beiden
Gramyo und ihr Mann,
der in ihrem Herzen und Leben
einen wunderschönen Platz einnimmt
gramyo
jusa
07.10.2013 23:09:56
hallo Knorcki,
also mir ging es während der Bestrahlungen 1x tgl über 32 tage richtig gut, allerdings liefen die ersten 14 Tage auch stationär zur Absicherung wie man alles verträgt.Gerade weil du in der Pflege vertraut bist und med. eine gewisse Vorbildung hast, sollten deine Schwester und auch Mutti dir vertrauen. Vielleicht hilft hier nur die Hammermethode und du mußt ihnen drastisch ein paar Notfälle schildern die eure Mutti, allein im Haus eben auch ereilen können und da nutzt die Sozialstation3x tgl nichts, das kann einfach zu spät sein. vielleicht ist deiner Schwester gar nicht klar, ihr kämpft gegen einen tumor an und in andren Dingen seid ihr leichtsinnig und ihr passiert ggf. anderweitig schlimmes. Bitte fühle dich nicht persönlich angesprochen, du machst dir solche Gedanken um eine gute Versorgung. Sie schafft das auch nicht alleine ! Ich bin 48 Jahre, habe eine 14 und 18 Jährige Tochter zuhause und Riesenmühe meinen Haushalt auf die Reihe zu kriegen. Bestimmte Dinge gehen einfach gar nicht. Die Mädchen sind auch nur begrenzt belastbar neben Schule und Abiturvorbereitungen.Manchmal hab ich das Gefühl, die beine versagen und ich schaff es grad noch aufs Sofa. Ich glaube du beobachtest das schon ganz richtig und schätzt das auch richtig ein. der hohe RR kommt noch dazu und es wäre sicher gut wenn auch der unterstetiger Kontrolle ist . gerade wenn man über ein wenig med. Wissen verfügt, wird man schnell als Schwarzdenker- oder- seher angesehen und jeder meint man übertreibt. Wenn's Kind im Brunnen liegt, brauchen wir nicht mehr zu überlegen! Das sag ich dann immer. Zumindest übergangsweise sollte sie unter Beobachtung leben, dann kann sie ja wieder in ihre Wohnung. Und alle werden damit ruhiger leben. Eine gute Bekannte aus Berlin hatte Ihre Mutter hier schon in ihrer eigenen Wohnung unter Sozialhilfebetreuung, bis sie irgendwann mal so böse stürtzte in Abwesenheit der Schwestern und dabei zu Tode Kam. Einige Monate zuvor war sie schon einmal gestürzt und für einige Zeit in der Kurzzeitpflege , bis sie sich wieder zuhause selbst mit Hilfe der Sozialstation versorgte.Das war damals eine Gute Lösung da die Tochter nicht einfach die Arbeit in Berlin aufgeben konnte.
Ich halte es für euch alle eine gute Idee
LG
Christel
jusa
alma
07.10.2013 23:37:16
Hallo Knorcki,

die OP ist noch nicht lange her, da kann man nur wenig dazu sagen, wie die weitere Entwicklung sein wird. Aber bei einem schnell wachsenden Tumor bei hohem Alter muss man am besten schon im Vorfeld nach Alternativen suchen.
Ich würde es auch so machen: erstmal abwarten, wie es mit der häuslichen Pflege geht. Manche Menschen sind eben erst dann zugänglich, wenn sie die Erfahrung gemacht haben, dass ihre Konzepte nicht aufgehen. Im Übrigen ist es für alle Beteiligten im Moment noch schwer, die Lage richtig einzuschätzen.
Informieren würde ich mich aber schon über die verschiedenen Möglichkeiten, schon allein für meinen Seelenfrieden.

Liebe Grüße, Alma.
alma
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