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Supermama

Hallo zusammen,

ich bin am 11. Mai operiert worden. Mir wurde ein intradurales Neurinom Höhe Lendenwirbelkörper 1 entfernt. Ich habe relativ schnell eine Bewilligung für eine Anschlussreha bekommen, allerdings für die Onkologie, obwohl es sich um einen gutartigen Nerventumor handelt. Die Rentenversicherung meint, mit meiner Diagnose käme nur die Onkologie in Frage, dabei war beim Sozialdienst Neurologie beantragt worden.

Hatte einer von Euch mit einem gutartigen Tumor ähnliche Schwierigkeiten? Ich möchte nicht in diese Einrichtung, weil mein Vater da gerade verstorben ist, aber eine andere mit Schwerpunkt Onkologie gibt es bei mir nicht in Wohnortnähe.

Wie mache ich der Rentenversicherung klar, dass Tumor nicht gleich Krebs ist, ich kann doch kein Einzelfall sein?

LG Maja

fasulia

<Wie mache ich der Rentenversicherung klar, dass Tumor nicht gleich Krebs ist, ich kann doch kein Einzelfall sein?>

du suchst selbst eine neurologische Einrichtung, die für dich "passt" und zeitnah einen Platz für dich hat und Vertragspartner der Rentenversicherung ist. Dann legst du Widerspruch ein ( innerhalb von 30 Tagen nach der Bewilligung, oder der Frist die auf der Bewilligung angegeben ist, vllt. ist das bei einer AHB kürzer) teilst der Rentenversicherung die Anschrift der Einrichtung mit.

um das ganze abzusichern kannst du noch ein Schreiben deines Neurologen oder Hausärztin beilegen, die eine neurologische Reha befürwortet, weil da auf deine Beschwerden fachgerecht eingegangen werden kann und "damit die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit erleichtert wird".
Viel Glück

Die Entfernung spielt keine Rolle, wenn es weiter weg ist, kann die Rentenversicherung die Übernahme der Fahrtkosten einschränken,
doch nicht die Maßnahme an sich

alexm

Hallo Maja, ich hatte wie Du ein intradurales, extramelluläres Neurinom L1/2, als Komplikation postoperativ einen verkannten Liquorunterdruck durch starken Liquorverlust.
Die Rentenkasse lehnte den Antrag auf AHB ab mit der Begründung, sie wäre hierfür nicht zuständig und der Antrag wurde an die Krankenkasse gestellt.
Die AHB war hier zunächst ebenfalls abgelehnt worden mit der Begründung, ich hätte keine Komplikationen bzw. Ausfallserscheinungen von dieser OP.
Hieraufhin legte der Sozialdienst der Klinik fristgemäß Wdspr. ein. Diesem wurde stattgegeben.
Eine AHB ist nach operativer Entfernung von Tumoren des Gehirns-und Rückenmarkes möglich!
Alles Gute!
alexm

Supermama

Danke, Fasulia, genau so habe ich es gemacht, aber auch im Widerspruch bin ich wieder in der Onkologie gelandet. Die Sachbearbeiterin der Rentenversicherung erklärte mir das so, wenn man meine Diagnose eingebe, käme eben Onkologie raus :-( und das kann doch einfach nicht sein!

Stationär möchte ich nicht gehen, weil ich alleinerziehend bin und die Kinder schon während des Krankenhausaufenthaltes alleine lassen musste. Deshalb muss es tatsächlich wohnortnah sein.

alexm, da habe ich ja noch Glück gehabt, dass ich die Bewilligung wenigstens gleich bekommen habe. Ich hatte nach der Op auch extreme Probleme mit dem Hirnwasserverlust.

Lieben Dank Maja

alexm

Hallo Maja,
ich hatte vergessen, zu erwähnen, daß ich ähnliche Probleme mit der AHB hatte wie Du und meine AHB in einer Klinik war, in der unterschiedliche Krankheitsbilder behandelt werden (AHB für Tumore ZNS, psychosomatisch, neurologisch... ein intraduraler Tumor Fällt unter die "Rubrik" ZNS bzw. Gehirn- und Rückenmarkstumore)
Allerdings war diese recht wohnortsnah...
Prinzipiell musst Du einfach sehen, was Dir gut tut, das ist das wichtigste.
Nur um zu funktionieren, auf eine eher weiter entfernte AHB zu verzichten und dann länger auszufallen - das kann für Dich ggf. noch belastender ein als 3 Wochen intensive AHB.
Das mit Deinem Vater tut mir sehr sehr leid und ich kann Deine Situation recht gut nachvollziehen, da bei meinem Vater 3 Monate vor meiner OP die Geräte ausgestellt wurden, ich war ziemlich fertig.
Auch deshalb wäre eine AHB wichtig und Du solltest den Eingriff nicht bagatellisieren, nur um zu funktionieren (.....)

Supermama

Hallo alexm,

das "nur Funktionieren" liegt mir zum Glück fern. Von der Klinik wäreohne meine Nachfrage gar keine AHB beantragt worden, eben auch mit dem Hinweis, dass es keine Ausfallerscheinungen gibt. Schon allein wegen der Hirndruckprobleme wurde mir letztendlich klar, dass das doch keine Bandscheiben-OP ist, sondern eine OP an den Hirnwasserräumen. Mich nervt nur, dass man an allen Fronten kämpfen muss ...

LG Maja

fasulia

hmmm???
da fällt mir nur noch ein
a) eine ANDERE Wohnortnahe onkologische Reha, da es dir ja vorallem darum ging nicht in der gleichen Einrichtung, wie dein Vater zu sein-
und weil du wahrscheinlich in einer onkologischen Reha ähnliche Behandlungen bekommst, die du brauchst: Physiotherapie, Entspannung- und Sportangebote, Psychologe...
unter Umständen sogar menschlicher/patientenfreundlicher umsorgt wirst
b) die Dame bei der Rentenversicherung zu fragen, was ihr System anzeigt wenn sie "gutartige Neubildung in der Wirbelsäule" eingibt

Majeb

Hallo Maja
Meine erste Bewilligung für eine Reha war auch in einer onkologischen Einrichtung.
Ich habe dann Widerspruch eingelegt und von meinem Wahlrecht Gebrauch gemacht. D.h. man kann sich die Klinik in die man möchte auch aussuchen, sofern sie mit der Rentenversicherung zusammen arbeitet. Habe dann zwei Klinik zur Auswahl angegeben, die eine neurologische Abteilung hatten. In einer dieser Kliniken konnte ich dann meine Reha antreten. Hat dann zwar leider etwas länger gedauert, bis ich endlich gehen konnte, aber dafür war dann die Reha richtig gut und hat mir echt nochmal viel gebracht.
Finde es auch nervig, dass man immer für alles kämpfen muss, aber es lohnt sich dann doch...
Liebe Grüße Nicola

Supermama

Fasulia, leider gibt es hier wirklich keine weitere wohnortnahe onkologische Reha, ich habe selbst recherchiert :-(

Majeb, im Widerspruch wurde bereits entschieden, da bin ich auch wieder der onkologischen Fachrichtung zugeteilt worden, obwohl ich die neurologische angegeben hatte und siehe oben, es gibt hier in der Nähe tatsächlich nur eine Klinik mit onkologischem Schwerpunkt ...

Ich habe noch mal mit der Sachbearbeiterin der Rentenversicherung telefoniert und ihr versucht klarzumachen, dass das keine onkologische Erkrankung ist. Sie entscheiden jetzt neu - ich hoffe, in meinem Sinne.

LG Maja

alexm

da hatte ich richtig Glück mit dem Sozialdienst der Klinik: die Mitarbeiterinnen kannten sich sehr gut aus, und beantragten die AHB und durch einen von Seiten der Klinik richtig begründeten Widerspruch bzw. Einspruch auf die Ablehnung konnten wir die AHB noch während meines stationären Aufenthaltes durchsetzen!
LG und alles Gute!
alxm

Supermama

So, die RV hat nun die medizinischen Unterlagen von der onkologischen Rehaklinik zurückgefordert. Nächste Woche soll dann eine erneute Prüfung erfolgen. Ich bin gespannt...

LG Maja

Supermama

Falls es Euch noch interessiert, wie es weiterging: Am Dienstag dieser Woche bekam ich die Zusage der DRV für die Anschluss-Reha in der Fachrichtung Neurologie. Am Mittwoch habe ich in der Reha-Klinik angerufen. Diese konnte mich gestern bereits aufnehmen. Auch in meinem Fall ist es gut, dass die Reha erst so spät nach der OP startet, denn rückblickend hätte ich kurz nach der OP fast nichts machen können. Nach den ersten beiden Tagen bin ich ganz schön platt und froh, dass nun erstmal Wochenende ist.

LG Maja

alexm

Erhol Dich gut!
Bei mir ging das ebenfalls langsam, am Anfang war ich wegen der Narbe am Rücken (L1/2) total eingeschränkt, konnte kaum was machen. Direkt nach der OP war das mit dem Liegen ein richtiges Problem, ebenfalls das Hochkommen aus dem Bett, ich kam mir damals manchmal vor wie ein Maikäfer der auf dem Rücken liegt, dessen Beine in die Luft gestreckt sind und der sich selbst nicht umdrehen kann....
alexm

Supermama

Hallo alexm,

danke! Die Narbe, die bei mir ja auf ähnlicher Höhe ist, macht mir wenig Probleme. Am Freitag bei den Bauchmuskelübungen habe ich sie dann doch mal gemerkt. Womit ich immernoch zu tun habe, sind Kreislaufprobleme nach dem Aufstehen und Schwindel und Kopfschmerzen, wenn ich zu lange auf den Beinen bin. War das bei Dir auch so?

LG Maja

alexm

Hallo Maja,
ja, ich hatte unmittelbar nach der OP permanent unerträgliche Kopfschmerzen, durch den Liquorverlust .
Kreislaufbeschwerden eher weniger, aber Übelkeit.
Motorisch laufen konnte ich sofort problemlos und die Schmerzen sowie die Lähmungen waren bereits direkt nach der OP fast weg.
LG, alexm

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