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EinfachLeben

Hallo liebes Forum ich bin neu hier.
Der Text kann etwas länger werden und ich bedanke mich an alle die ihn lesen.
Bei meinem Vater (43 Jahre) wurde urplötzlich und ganz unerwartet ein Tumor festgestellt. Er war ursprünglich wegen einem Bandscheibenvorfall ins Krankenhaus gegangen vor 4 Wochen und dort hat man bemerkt das sein rechtes Auge sich dauernd verdreht und man machte spontan ein CT. Der Schock ein riesen Tumor.

Vor knapp 2 Wochen hat man eine Biopsie gemacht um festzustellen welche Art es ist.
Der nächste Schock, es ist ein bösartiges anaplastisches Astrozytom mit Übergang Zum Glioblastom. Der Zustand von meinem Vater wurde von Tag zu Tag schlechter, nun ist er komplett auf Hilfe angewiesen, er kann nicht mehr gehen, sein linkes Auge ist dauerhaft geschlossen und sein rechtes Auge bekommt er nicht zu. Seine Linke Hand ist mit der Beweglichkeit sehr eingeschränkt und essen darf er nur mehr dick und flüssig.
Er ist inoperabel. Am Freitag hat man mit Strahlen UND Chemotherapie begonnen. Von Montag bis Freitag bekommt er diese Therapien. Er ist sehr schwach..

Ich hätte ein paar Fragen zu diesem Tumor.
Ist er heilbar oder definitiv nicht?
Wird mein Vater daran sterben?
Wie lange hat er zu leben? Der Tumor ist schon sehr groß leider.
Wie geht man damit am besten um?
Ich habe so viele Fragen, das mir gerade nichts einfällt...
Ich bitte um Antworten und bedanke mich nochmal im voraus bei jeden, der diesen Text liest.
LG

webs

Hallo,
die Diagnose ist schrecklich,ich weiß aus eigener Erfahrung wie Du dich jetzt fühlst. Mein Frau ist ebenfalls an einem Glioblastom erkrankt.

Der Tumor ist leider unheilbar. Die Behandlung ist darauf ausgerichtet, das Wachstum zu verlangsamen, im Besten Fall zu stoppen.

Ob die Behandlung anschlägt, zeigt leider nur die Zeit.


Wir kämpfen seit Aug. 2018 gegen den Tumor. Bestrahlung und Chemo haben bei uns leider nicht angeschlagen. Bekommen zur Zeit eine Therapie mit Imatinib als Behandlungsversuch. Wir hoffen..

LG

EinfachLeben

Hallo, das tut mir unfassbar leid..
Ja man sagte uns auch wir müssen warten wie die Therapie bei ihm anschlägt,kann gut sein aber auch das Gegenteil bewirken da er sehr schwach ist.
Die nächste Gefahr meinte der Arzt wenn der Tumor so weit ist das er auf DEN Hirnstamm drückt, könnte es sein das der Körper alle Funktionen einstellt und er ein kompletter Pflegefall wäre.
Das bedeutet die Zeit von ihm ist begrenzt? Ich will es nicht glauben, hört sich vielleicht dumm an von Mir, aber da muss es doch was geben um zu überleben:-(.
Das Anaplastische Astrozytom mit Übergang ist auch nicht heilbar?
Leider habe ich keine Möglichkeit mit DEM Arzt zu sprechen, da das seine Ehefrau regelt..
Ich kann mich damit nicht abfinden.
Wie geht es deiner Frau körperlich? Hat sie Einschränkungen? Hat sie starke Schmerzen?

Angela

Liebe EinfachLeben
es ist unfassbar, was dieser Tumor anrichtet. Bei meinem Mann erfolgte 1/2016 eine Teilentfernung des Glioblastoms, man hatte ihm weniger als Jahr Überlebenszeit gegeben, jetzt hat er mehr als 3 Jahre geschafft.
Ich kann gut nachempfinden, was du durchmachst, diesen Schock mußt du erst einmal verarbeiten.
Die Ärzte im Krankenhaus haben sich, obwohl ich stundenlang gewartet habe, nicht sprechen lassen. Wenn ich daran denke, werde ich heute noch wütend. Dieses Forum hat uns mehr geholfen.
Es ist gut, dass dein Vater nicht alleine lebt und seine Frau ihm helfen kann. Eine individuelle Betreuung neben den Behandlungsmaßnahmen ist für deinen Vater jetzt besonders wichtig.
In Graz gibt es ein Unternehmen, dass Trinknahrung herstellt, vielleicht kann er damit zusätzlich ernährt werden. Wir haben es uns anfangs liefern lassen.
Besuche deinen Vater so oft du kannst und besprich mit seiner Frau, ob und wie du ihm am besten helfen kannst.
Alles Gute wünscht
Angela

Aziraphale

Ist er heilbar oder definitiv nicht? Definitiv nicht.

Wird mein Vater daran sterben? Sehr bedauerlicherweise Ja.

Wie lange hat er zu leben? Der Tumor ist schon sehr groß leider. Das kommt darauf an, ob und wie die Behandlung anschlägt. Inoperabel ist leider keine gute Ausgangsposition.

Wie geht man damit am besten um? Es gibt Psychoonkologen, die hier helfen können. Wir als Familie gehen jetzt seit 4 Jahren damit um, manchmal geht es ohne Hilfe nicht.

EinfachLeben

Ja mein Vater liegt jetzt seit 4 Wochen im Krankenhaus nachhause darf er nicht da er ans Bett gefesselt ist.
Der Tumor wurde leider viel zu spät erkannt sodass er schon Einschränkungen Hat, zuhause wäre gerade keine Option. Ich lebe 75 km von ihm entfernt bin aber jeden 2ten Tag bei ihm.
So schwer zu glauben, dass es genau uns trifft. Es ist, als wäre ich in einem schlechten Film.

Frau Li

Hallo,

ja, der falsche Film oder ein Alptraum, aus dem es kein Erwachen gibt, dieses Gefühl kenne ich. Mein Lebensgefährte (zwei Jahre jünger als dein Vater) hat ebenfalls ein anaplastisches Astrozytom im Kopf. Die einzigen tröstenden Worte, die mir einfallen: Sei dankbar für jeden Moment, den du mit deinem Vater erlebt hast! Unsere Tochter war bei der Diagnose 14 Monate alt und meine größte Angst ist, dass er geht und sie sich eines Tages nicht an ihn erinnern kann.

Auch wenn diese Krankheit bisher nicht heilbar ist, liest und hört man doch immer wieder von Menschen, die es irgendwie schaffen, ihr eine Zeit lang die Stirn zu bieten. In dieser kostbaren Zeit geht die Forschung weiter. Ich hoffe für alle hier im Forum, dass sie durchhalten, bis die Medizin endlich den Durchbruch schafft und auch diese Krebsart, wie bereits andere, zu einer chronischen Krankheit macht, die dem Leben nicht, wie leider derzeit noch, auf eine so brutale und quälende Weise ein Ende setzt.

Ich hoffe, dass die Behandlung bei deinem Vater anschlägt und ihr noch möglichst viele schöne gemeinsame Momente habt!

Li

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