Hallo,
ich habe seit 1995 Meningeome (WHO II, III)
1. OP 1995, atypisch, "vollständige Entfernung", AHB
2. OP 1999, anaplastisch, "vollständige Entfernung", 30x2Gy Bestrahlung, AHB
3. OP 2007, anaplastisch, "vollständige Entfernung", keine AHB, Reha 2 Jahre später
4. OP 2011, anaplastisch, "vollständige Entfernung zweier Meningeome", 30x2Gy Bestrahlung, danach "Versetzung in den Ruhestand" (nicht gern!), AHB 2x abgelehnt, Reha 3 Monate nach Bestrahlungsende erkämpft
5. OP in 08/2016, atypisch, "Teilentfernung", 2 Epianfälle verschiedener Art in 08+10/2016; 09+11+12/2016 sieben OP gegen Wundheilungsstörung; 10-11/2017 30x1,8Gy Bestrahlung des rasch gewachsenen Resttumors, vermutlich bereits anaplastisch; AHB 2x abgelehnt (1. "zu gesund", 2. " zu schlechte Prognose", ich konnte nach 1,5 Jahren Dauer-Therapie nicht mehr kämpfen ...)
Da es mir neurologisch, körperlich, kognitiv, ... (nach jedesmal immer mehr Monaten) recht gut ging, rieten die Ärzte (Tumorkonferenz und persönlich) von jeglicher Chemotherapie ab, da sie (bei mir) mehr schaden als nützen würde.
Ich habe umfassende kognitive Probleme jedesmal nach vielen Monaten bis zu 2-3 Jahren überwunden.
Psychisch hat mir eine Psychotherapie von 2000-2016 sehr geholfen, sie läuft durch meine Ergotherapeutin weiter.
Antidepressiva und Psychiatrieklinik halfen nicht.
Derzeit habe ich eine ausgeprägte Fatigue.
Eine dauerhafte antikonvulsive Therapie ist erforderlich.
Ein Auge ist (1980 unfall- und dann 2010 entzündungsbedingt) fast blind, der letzte Tumor lag am Sehnerv des sehenden Auges.
Wenn ich das alles akzeptiere und ganz viel Ruhe habe, ist es gut.
Aber ich darf nicht dran denken.
Nicht sehen, wie andere Großeltern mit ihren Enkeln Spaß haben.
Freude war früher.
Sport geht gar nicht mehr.
Meine 3 Kinder sind mit mir (allein) damit aufgewachsen. Sie haben gute Partner und lieben ihre insgesamt 5 Kinder. Ich würde verdammt gern mehr mit ihnen aktiv sein können.
Aber zurück zu den Fragen.
Die Strahlentherapien haben bei mir erreicht, dass an den bestrahlten Stellen kein Rezidiv entstand!
Auch der zuletzt bestrahlte Resttumor wird langsam, aber sicher, kleiner.
Allerdings musst Du, Jutta44, damit rechnen, dass in den ersten Wochen nach dem Ende der Bestrahlung zunächst ein scheinbares Wachstum auf dem MRT zu sehen ist. Das ist ein "Pseudoorogress". Aussagekräftig werden die Bilder erst nach drei Monaten etwa, falls es noch Tumorreste gab.
Diese Aussagen zum Erfolg der Bestrahlung bei Meningeomen (!) und dem Verlauf danach wurden auf dem Hirntumorinformationstag am 4.5.2019 bestätigt.
Aber es wurde dort auch gesagt, dass WHO-III-Meningeome eine sehr schlechte Prognose haben.
Naja, seit meiner Erstdiagnose lebe ich 24 Jahre, den Tumor gab es da aber schon mehrere Jahre ... Da bin ich wohl die Ausnahme.
Das wünsche ich Euch auch.
(Oder ... jetzt bin ich gerade überfordert ...)
KaSy