Hi Stefan,
vielen Dank für deine Worte und zunächst einmal ein aufrichtiges und ehrliches herzliches Beileid und mein Mitgefühl zum überraschenden Tote deiner geliebten Frau.
Du wirst dich wohl im Moment fragen wie alles weitergeht?
Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung erzählen (eigentlich sollte ich im Moment was richtiges arbeiten, aber sei´s drum).
Ich habe relativ früh mit 21 Jahren geheiratet.
Aus dieser Ehe sind drei Jungs enstanden aber leider wurde bei meiner damaligen Frau, nachdem unser Jüngster 3 Jahre alt war, Schizophrenie diagnostiziert und das wirklich in einem Maße das ich hier nicht näher darstellen möchte. Jedenfalls litten wir alle sehr unter der Krankheit meiner Frau, die aber keine Krankheitseinsicht hatte und sich daher auch nicht helfen lassen wollte. Meine Frau ist US-Bürger und lies sich nicht davon abhalten - aus ihrer Krankheit bedingt- nach den USA ohne Kinder und mich zurückzukehren (wir wollten dies auch alle nicht, sondern sahen bessere Therapiechancen für Sie hier in Deutschland, über das System in USA muss ich wohl keine Worte verlieren.).
Dies führte dazu, das ich zum alleinerziehenden Papa von 3 Jungs im Alter von 4, 5 und 9 Jahren 1989 wurde. Ich hatte damals keinen richtigen Job, keine Ahnung wie alles weitergehen sollte etc..
Mir war nur eines klar, ich mußte irgendwie für meine Kinder da sein und dazu gab es für mich nur 2 Möglichkeiten, entweder ich beantrage Sozialhilfe, oder ich mache mich selbstständig und zwar derart das ich immer wenn die Kinder aus der Schule bzw. Kindergarten kommen würden, ich für sie erreichbar, möglichst zuhause wäre.
Das habe ich dann nach vielem hin und her inkl. zeitweiser Unterbringung der dreien in einer Pflegefamilie (darüber alleine könnte ich schon ein Buch schreiben) dann 1992 geschafft. Mittlerweile studiert der Älteste in Berlin im letzten Semester, der Mittlere macht nach erfolgreichem Ausbildungsabschluß sein Fachabitur und die kleine Wildsau (19) bastelt gerade sein Abitur zu Ende. Dies alles, ohne das eine neue Frau das Haus gehütet hätte oder ich irgendeine Unterstützung von Familie oder Jugendamt bekommen habe.
Meine jetzige Freundin (mit Astro III) war die Erste, bei der ich richtig bereit war sie als neue Partnerin in meinem Leben zu akzeptieren (Freundinnen gabs einige, aber immer getrennte Wohnungen). Ich kenne sie leider erst seit etwa 1 1/2Jahren, aber sie ist jemand wo ich einfach sagen muss, - das passt-. Und nun wieder so eine blöde Krankheit.
Was ich dir eigentlich sagen möchte - Kopf hoch und durch- es wird sich ein Weg finden, wie du mit deinen Söhnen die nächsten Wochen und Monate meistern wirst. Sie sind beide in einem Alter in dem Kinder schon sehr gut verstehen können, was in uns "Erwachsenen" vorgeht. Vertrau deinen Kindern und sie werden dir auch Vertrauen und Liebe und noch sehr viel mehr zurückgeben.
Behaltet deine/euere Frau/ Mutter in Erinnerung so wie sie wirklich war und nicht mit den schlimmen Momenten der letzen Monate.
Ich denke das wäre auch in Ihrem Interesse und ihrer Liebe für dich und euere Kinder.
Kopf hoch, es wird schon werden!!!
Alles Gute und viele Grüße von einem seit Jahren alleinerziehenden Pap´s
Michael