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Pauli21

Hallo liebes Forum,
mir wurde 2008 ein Astrozytom WHO II entfernt und werde seitdem mit immer höheren Dosen Lamotrigin (auch wg. Depressionen) "vollgestopft". Bei den halbjährlichen MRT´s wurde bisher noch nie ein Rezidiv festgestellt. Letztes Jahr im Sommer hatte ich, nach viel Stress wegen Arbeitslosigkeit und Zukunftsangst, 3x eine kurze Bewusstseinsstörung, war aber voll da (keine Bewusstlosigkeit od. Krämpfe und so). Auch hat meine Frau nichts davon bemerkt. Meine Neurologin sagte, dies war ein Anfall und hat mich aus dem Arbeitsleben genommen und bis heute Fahrverbot erteilt. War das wirklich ein epileptischer Anfall? Hat jemand von euch schon gleiche oder ähnliche Erfahrungen gemacht? Wurde dies dann auch als Epilepsie eingestuft?
Für eure Beiträge bedanke ich mich schon mal. Liebe Grüße

Prof. Mursch

Anfälle ohne Bewusstseinsverlust sind eigentlich kein Grund für ein Fahrverbot.
Nun sind Sie erneut ein Jahr ohne Anfallsereignis. Sie sollten auf eine erneute Abklärung bestehen, ggf. auch Epileptologen zu Rate ziehen.
Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Pauli21

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Dann werde ich nochmal meine Ärztin "bedrängen" und ihr die Zustimmung abnötigen.
Wenn Sie mit einverstanden sind, zitiere ich auch Ihre obige Antwort.
Einen Termin beim Epileptologen habe ich gleich recht kurzfristig bekommen.

Weihnacht.

Lieber Pauli,

Du sprichst von "drei Mal eine kurze Bewusstseinsstörung" was die Mediziner "fokale" epileptische Anfälle nennen! Würde unbedingt einen Neurologen oder Epileptologen aufsuchen, der dich fach- und sachgemäss befragen wird. Kenne diese Art Anfälle auch; jetzt allerdings selten, da ich ein Antiepileptikum einnehme. Hatte diese Anfälle jedoch bis zu 20 Mal am Tag - gepaart mit Sprachausfällen, sodass ich meinen Beruf aufgeben musste.

Alles Gute!
W.

Prof. Mursch

Das mit der Zustimmung kann schwierig werden. Zwingen können Sie sie nicht. Vielleicht hat sie noch weitere Argumente.
Andererseits ist ein "nicht arbeiten können" so einschneidend, dass ein zusätzlicher Experte gut sein könnte.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Holly

Hallo Pauli,

es könnte sich durchaus um epileptische Anfälle, z.B. "Absencen" gehandelt haben. In diesem Fall wäre ein einjähriges Fahrverbot einzuhalten. Da du nun aber seit einem Jahr anfallsfrei zu sein scheinst, solltest du eigentlich wieder fahren dürfen. Warum deine Ärztin dich deswegen aus dem Arbeitsleben genommen hat, kann ich gar nicht nachvollziehen!

Die Abklärung durch einen Epileptologen ist sicher der beste Weg. Gut, dass du kurzfristig einen Termin bekommen hast.

VG Holly

stöp sel

Hallo, Pauli,
heute erlaubt es mal wieder mein Gesundheitszustand auch auf Deine Frage eine Antwort zu geben, da ich seit der letzten Hirn OP (Feb. 14) unter zunehmener Absencen "leide". Ich habe schon nach Wochen der 1. Hirn OP im vergangenen Jahr gemerkt, dass irgendwas nicht in Ordnung ist. Habe aber nie dabei das Bewußtsein verloren und es auch immer wieder verdrängt, denn danach war alles so wie voerher.
Durch erneute mögliche "Folgeschäden" der letzten OP sollte ich im Mai an den Nasennebenhöhlen operiert werden. Diese OP musste erst abgeblasen werden, da der Narkosearzt auf eine neurologische Abklärung bestand, weil die "Anfälle" nun schon urlötzlich wöchentlich auftraten, allerdings auch bei Bewußtsein blieb aber nicht mehr sprechen und reagieren konnte usw. Danach fiel ich immer in einen tiefen Schlaf und dann war alles wieder gut....Das erneute EEG zeigte fokale Ausfälle...
Meine Neurologin meinte, dass durch die Operationen im Gehirn sich Vernarbungen bilden können, die zu solchen Ausfällen führen können - sogar noch zig Jahre danach. Ich wurde auf ein Antiepi eingestellt und die andere OP wurde mit ergriffenen Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt....
Ich werde nun wegen der "Pillen" blutmässig untersucht und im halben Jahr ein neues EEG gemacht.
Also meine erhoffte neue Selbstständigkeit (Autofahren) kann ich erst mal wieder in Wind schreiben.....
Liebe Grüße Stöpsel

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