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Sonne_873

Hallo, schon seit 23.5. lese ich hier im Forum, welches ich nach kurzer Internetrecherche als das beste zu diesem Thema identifiziert habe. Meine Mutter hat an dem Tag die erste Diagnose bekommen. Glioblastom. Seit Gestern haben wir die ganze Gewissheit: inoperabel, bald beginnt die Bestrahlung kombiniert mit Temozolomid. Ich würde mich freuen mit anderen Angehörigen schreiben oder sprechen zu können, mir wäre es lieber über PN. Im Moment kann ich noch nicht im Forum schreiben.
Viele Grüße und vielen Dank
Sonne

vm92

Hallo Sonne_873,

mein Vater hatte auch Glioblastom gehabt. Ihr dürft auf jeden Fall nie die Hoffnung verlieren.

Einige Ärzte bei uns haben es leider mal gemacht, wir haben aber trotzdem gekämpft. (Mein Vater hatte damals mal noch zusätzlich Lungenentzündung und in der Zeit einen starken Krampfanfall, gefolgt von Intensivstation). Wir und er haben es aber nicht aufgegeben. Er hat danach noch eineinhalb Jahre gelebt.

Wir sind aber auch dankbar dafür. Es gibt vielleicht auch Menschen die länger Leben. Ich weiß leider nicht, welche Beschwerden deine Mutter hat. Aber wenn es erst noch am Anfang ist, bitte nie die Hoffnung aufgeben.

Welle2013

Liebe Sonne,_873,
willkommen hier im Forum. Wie Du beim Lesen hier bemerkt haben wirst, kannst Du viele hilfreiche Antworten bekommen. Dafür musst Du aber "einfach" Deine Frage stellen. Ich möchte Dir also Mut machen, zu schreiben, um Zuspruch und Unterstützung zu bekommen. Ich selbst wußte am Anfang gar nicht, was ich alles hätte fragen können, und habe damit "wertvolle" Zeit ins Land gehen lassen. TRAU dich! Es hilft Dir und die PN sind leider zeichenanzahlmäßig stark begrenzt.....

LG, die Welle

"Was ist wichtiger: Lieben oder geliebt zu werden?" oder anders "Welcher Flügel ist für einen Vogel wichtiger, der rechte oder der linke"

Stek

Denke mal wenn mehr "Redebedarf"besteht,das der spärliche Platz in der PM die Angabe der Email (Wenn gewünscht) Sinn macht.
Da sollten keine begrenzten Zeichen hinderlich sein ;-)

Sonne_873

Nachdem ich auf meine erste Nachricht gleich so viele tolle Rückmeldungen bekommen habe, nun doch ein Post im Forum.
Zuerst möchte ich Euch unsere Geschichte erzählen.
Unsere Mutter bekam am 23.5.2014 die Erstdiagnose Verdacht auf Glioblastom, nachdem sie aufgrund einer Ausfallerscheinung (Sprache, Gesichtsmuskeln) ins KH kam. Zum damaligen Zeitpunkt hat man ihr soweit sonst nichts angemerkt. Im Nachhinein fallen uns schon Dinge ein, aus dem vergangenen halben bis Jahr (ca.), die uns schon damals aufgefallen sind, wie Stimmungsschwankungen und auch eine gewisse Wesensveränderung und seltsame Gedankensprünge. Sie wollte sich dann nicht im Klinikum am Wohnort behandeln lassen, sondern in der Kopfklinik HD, aufgrund des guten Rufes und natürlich der Hoffnung da bessere Hilfe zu bekommen. Am 30.5. wurde in HD eine Biopsie vorgenommen, am 12.6. hatte sie dann den Folgetermin mit der endgültigen Diagnose Glioblastom, zwei Herde, inoperabel, empfohlene Therapie Radio/Chemo mit Temodal. Es stellte sich dann auch heraus dass in HD keine spezielle Bestrahlung vorgenommen werden kann, und wir konnten sie überzeugen, die Therapie doch zuhause zu machen. Darüber ist sie jetzt sehr froh, und ich denke dass es spätestens nächsten Montag losgeht. In den Wochen seit der Diagnose gab es natürlich viele Aufs und Abs aber sie ist sehr optimistisch dass die Therapie anschlägt und wir unterstützen sie natürlich alle dabei.
Sie hat selbst noch nichts im Internet gelesen und will es auch dabei belassen, für mich und meine Schwester ist es natürlich etwas schwieriger wirklich überzeugt daran zu glauben, denn wir haben eben schon viel gelesen, wissen aber auch dass "den" Standardverlauf nicht gibt und bei jedem Patienten Hoffnung besteht, das Wachstum zunimdest einzudämmen.
Es gibt nun einige Punkte, wo ich einfach unsicher bin und gerne mit euch besprechen würde.
Mama war bis vor 2 Wochen noch so, dass man ihr als Außenstehender nichts angemerkt hätte, wach, da, klar. Nun hat sie aber schon ziemlich abgebaut, wirkt zeitweise verwirrt, spricht manchmal undeutlich und baut auch körperlich ab, also von der Fitness die ihr am 12.6. beim Arzttermin noch bestätigt wurde, ist, so finde ich, nicht mehr viel da. Nach einer Treppe (Schlafzimmer ist im 2.OG) muss sie pausieren und muss sich ständig hinlegen und ausruhen. Kann das alles am Kortison liegen? Sie hat auch ein paar Kilo zugenommen, aber die machen einen ja nicht gleich so schlapp. Oder ist das eine Reaktion der Psyche? Ich habe irgendwo gelesen dass es eine Alternative zum Kortison gibt? Es wäre ganz gut wenn sie nicht so viel zunimmt, und mit der Selbstdisziplin ist es ja immer so eine Sache… Der Hunger ist wohl immer da.
Sie will allerdings über all diese Themen nicht wirklich sprechen und lenkt sich ganz gut ab, indem sie immer über andere Leute erzählt. Sie will ihre Unterlagen nicht lesen und legt die Organisation von Terminen, Medikamente, in unsere Hände und will sich nicht damit beschäftigen. Wir haben eben auch gelesen, dass sich während der Bestrahlung auch nochmal einiges Verändern kann und wir haben natürlich Angst dass wir dann vielleicht nicht mehr so normal mit ihre sprechen können. Wir würden gerne jetzt mit ihr besprechen, was wir machen sollen wenn sie z.B. nicht mehr die Treppe hochkommt, oder wenn wir merken dass ihr Ehemann es nicht mehr alleine schafft, aber auch wie es weitergeht wenn sie sich vielleicht nicht mehr so gut ausdrücken kann. Damit meine ich jetzt nicht das Thema Patientenverfügung, das ist alles geregelt, ich meine eher so das dazwischen. Sie will eben jetzt nichts vorher besprechen (man weiss ja auch nicht was kommt), sondern es wird dann reagiert wenn sich die Situation ändert. Ich verstehe das Verhalten ja irgendwie, hätte aber auch gerne einen Weg um mit ihr über diese Themen zu sprechen.

Falls ihr Mann das dann tatsächlich nicht schaffen sollte, es aber keinen Grund für eine stationäre Aufnahme gibt, was für Möglichkeiten haben wir da? Ich denke jetzt primär an den Haushalt, nicht die Pflege.. Er ist Mitte 70 und macht auch jetzt schon den Haushalt so gut er kann. Ich hatte mal eine Haushaltshilfe über die Krankenkasse, da mussten wir aber nachweisen, dass mein Mann nicht zuhause ist… Bei meiner Mutter ist ja jemand zuhause.. Wenn er sie aber täglich ins KH bringen und abholen muss und sich sonst um sie kümmern, dann hat er dafür ja noch weniger Zeit. Weiss jemand ob in solchen Fällen auch eine HH genehmigt wird? Muss ja nicht täglich sein...
Wir Kinder wohnen nicht direkt im gleichen Ort. Aber sie hat viele tolle Freunde um sich herum, die helfen alle, wirklich ein ganz tolles Netzwerk. Und auch wir versuchen so viel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen. Auch wenn die Hoffnung auf jeden Fall da ist, die Angst ist groß dass es doch schneller geht als wir alle jetzt noch denken. Wann ist der richtige Zeitpunkt darüber zu sprechen? Darf ich als Tochter darüber sprechen wollen?
Vielen Dank

Schwan01

Liebe Sonne_873,
unsere Tochter (31) ist auch an einem Gliobalstom erkrankt,18.09.13 Diagnose, 19.09 erste Op, die zweite am 21.09.13, sie hat gestern ihre hoffentlich letzte Chemo gehabt, jetzt heißt es erholen.....,

Die Angst sitzt immer im Nacken, man muss mit Kleinen Erfolgen zu frieden sein, Optimistisch bleiben - was bei dieser Krankheit manchmal schwierig ist.

wenn du möchtest können wir gerne unsere E-Maildresse austauschen,

liebe Grüße
Manuela mit ihrem Sonnenschein Janine und Jürgen

skywalker

Hallo Sonne,
Ich würde euch raten, jetzt während der Zeit der Bestrahlung eine 2. Meinung bei einer anderen Klinik bzgl. Einer Operation einzuholen.
Gebt nie die Hoffnung auf.
Ganz viel Kraft.
Liebe Grüße

Hopehelp

Liebe Sonne873,

wie geht es deiner lieben Mama und eurer Familie?

Ich kann es dir so nachempfinden,wie es euch geht,wie ihr fühlt.

Seit dem 22.02.2014 begleite/unterstütze ich täglich meinen lieben Papa auf seinem schweren Leidensweg:
Diagnose:Glioblastom WHO Grad IV-inoperabel-unheilbar.
Leider derzeit auch nicht die einzige Krebserkrankung in meinem
Familien-und Freundeskreis.

Papa ist noch in seinem geliebtem Zuhause,sein Zustand ist sehr schlecht.
Nach für mich( selbstverständlichem) nonstop "funktionieren" ,
ein Wettlauf im "Hamsterrad"/gegen Windmühlen,
suchen nach jedem Strohhalm, habe ich erst seit wenigen Wochen lernen müssen,die Diagnose anzunehmen/zu akzeptieren;
wissend ,dass der Abschied naht .

Ich bin so stolz auf meinen Papa,er war immer stark ,
mein Vorbild,zielstrebig,für alle da,
hat immer gekämpft...,ABER:
( unter Tränen geschrieben)
diesen letzten unfairen Kampf...,
gegen einen noch unbesiegbaren Gegner ,
wird mein Papa nun leider verlieren müssen..

Wir haben täglich versucht,schöne,liebevolle Momente miteinander zu verbringen,sind dankbar für jeden Tag,welchen wir Papa noch bei uns zuhause haben,jedoch wissend,dass mir (als Papakind)
das bevorstehende Loslassen,
das Herz zerbrechen wird.

Es erforderte meinerseits viele Versuche und all meine letzten Reserven,
vor einigen Tagen ein persönliches Gespräch in dem Hospiz
nun wahrzunehmen.

Ich wünsche euch , allen anderen Betroffenen und deren Familienangehörigen von Herzen
alles Gute,viel Kraft,
Hoffnung,Mut,Zuversicht ,
liebe Menschen,welche euch Verständnis,Halt und Unterstützung geben
und
Zeit für tägliche schöne und liebevolle Momente.

Was zählt,ist das Heute,Hier und Jetzt.

..& JETZT gerade schläft mein Papa,atmet ganz ruhig und leise
und wir sind dankbar ,wenn Papa aufwacht und wir uns wieder
liebevoll umarmen können.


Herzlichst
Hopehelp

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