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Thema: Angiogenesehemmende Lebensmittel

Angiogenesehemmende Lebensmittel
Kopf hoch
18.05.2015 14:23:37
Hallo zusammen,
durch verschiedene Lebensmittel lässt sich die Blutgefäßbildung (Angiogenese) hemmen. Was esst und trinkt ihr an angiogenesehemmenden Lebensmittel? Gerne würde ich nämlich meine Liste (dunkle Schokolade, grüner Tee und Rotwein) ausweiten.
Vielen Dank für Eure Antworten im Voraus und denkt immer daran ;-)
Kopf hoch
Kopf hoch
Tomjog
18.05.2015 17:21:56
Hallo Kopf Hoch,

würde dann noch die folgenden Lebensmittel hinzufügen:

Kurkuma in Verbindung mit Pfeffer (Piperin) (Gibt es als Kapseln) am besten in Bioqualität. Empfohlen wird auch eine Verwendung mit Leinöl, damit das Kurkumin besser verfügbar ist. Kurkumin kann die
Blut - Hirn - Schranke durchdringen und hemmt die Angiogenese.
Kurkumin wirkt entzüdungshemmed (Transkriptionsfaktor NF-kB)

Bericht auf Youtube zu finden unter "KURKUMIN - Wunderwaffe der Natur"

Gemüsesorten die Sulforaphan enthalten. Z.B. Brokkoli, Brokkolettisprossen, Senf und anderen Kreuzblütengewächsen

Bericht auf Youtube zu finden unter "Brokkoli gegen Krebs: Wirkung nachgewiesen!", ARD Morgenmagazin.


Rote Beete

Tomaten

Erdbeeren, Himbeeren und andere Beerenfrüchte (am besten in Bio Qualität)

Gerstengras (gibt es auch als Pulver)

Weitere Empfehlungen:

Wenig Zucker

Weißmehlprodukte meiden - besser Vollkornprodukte

Regelmäßige Bewegung, am besten 5 mal in der Woche 1 Stunde. z.B. Nordic Walking

Atemübungen bzw. Meditation oder Yoga


Es gibt bestimmt noch weitere Lebensmittel bzw. Faktoren die sich günstig auf eine Tumorerkrankung auswirken.

Liebe Grüße

Tom
Tomjog
Kopf hoch
18.05.2015 17:49:26
Hallo Tom,

vielen Dank für Deine Rückmeldung.

Kurkuma verwende ich schon. Ebenso esse ich viel Tomaten, Aprikosen, Brokkoli sowie Bananen. Habe ich leider vergessen eben aufzuzählen.

Derzeit ist mein Liebingsgemüse Spargel. Hmm, lecker. Hier gibt es aber keine eindeutigen Aussagen im Internet zu.

Gestern habe ich gelesen, dass auch Lakritz gut sein soll. Hier informiere ich mich noch.

VlG
Kopf hoch
Kopf hoch
Tomjog
18.05.2015 18:44:30
Hallo Kopf Hoch,

dann machst Du ja schon Einiges in Sachen Ernährung.

das Problem ist tatsächlich das es fast keine Studien gibt, die den Nutzen von bestimmten Lebensmittel wirklich 100 % belegen können.

Im Prinzip müssten man Patienten finden, die bereit sind, über einen gewisse Zeitraum ein bestimmtes Nahrungsmittel verstärkt zu konsumieren. Dann müsste man sich anschauen wie der Verlauf bei einer Kontrollgruppe ist. Die Durchführbarkeit so einer Studie ist recht schwierig. Eine, nach meiner Meinung nach mögliche Studie wäre aber zu untersuchen, ob sich bei Patienten mit zusätzlicher komplementärer Medizin und dementsprechender Ernährung ein positiver Effekt einstellt. Mann wüsste zwar dann nicht welches Verfahren, bzw. welches Nahrungsmittel sich positiv auf einen Hirnutmor auswirkt - doch könnten man ein Aussage machen, ob sich in der Summe eine positive Wirkung ergibt.

Ganz davon abgesehen bin ich der Meinung das die Ernährung schon eine Rolle spielen könnte.

LG

Tom
Tomjog
Kopf hoch
20.05.2015 09:34:51
Hallo Tom,

Studien zu diesem Thema dürften vermutlich auch wegen der Finanzierbarkeit schwierig werden. Wer hätte Interesse daran. Die Lebensmittelindustrie? ;-)

Reine Diätsstudien gibt´s meines Wissens schon und alle haben belegt, dass Diäten keinen großen Erfolg versprechen.

Mein Ansinn ist es eigentlich auch, Alternativen zum Avastin zu finden. Meine GKV hat nämlich die Genehmigung von Avastin zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt. Es ist natürlich auch besser, angigonesehemmende
Substanzen auf dem natürlichen Weg, sprich mit dem täglichen Essen, zu sich zu nehmen. Eins meiner neuen Hobbies ist sowieso das Kochen. Das passt also.

Einen schönen Tag und immer daran denken

Kopf hoch
Kopf hoch
Fifty2106
20.05.2015 11:29:03
Hallo Tomjong

Du empfielst Vollkornprodukte. Ich empfehle, auch diese weg zu lassen und vollends auf ketogene Ernährung um zu stellen.
Bedeutet, keinerlei Kohlehydrate, wenn immer es geht.

Es gibt ein Buch, geschrieben von drei Ärzten, mitdem Titel:
"Krebszellen lieben Zucker - Patienten brauchen Fett"
ISBN 978-3-927372-90-0
Autoren:
Prof. Ulrike Kämmerer, Dr. Christina Schlatterer, Dr. Gerd Knoll

Wie wir wissen, wandeln sich Kohlehydrate im Körper zu Zucker. Und genau das liebt der Krebs, ernährt sich davon und wächst um so schneller.
Auch dunkle Schokolade und Rotwein (Alkohol generell) soll man meiden.
Und Vollkornprodukte haben mehr Kohlehydrate als normales Brot.
Beispiel: Bauernbrot = 35g Kohlehydrate auf 100g Brot
Vollkornbrot = 37,3g Kohlehydrate auf 100g Brot.
Als Faustregel:
Verzichtet auf:
Brot, Nudelproduckte, Pizza, Reis, Mais, ect. (alle Kornprodukte.

Brot kann man durch ein Low-Carb-Brot mit nur 61,g Kohlehydrate auf 100g Brot erseitzen. Hier das Rezept:

6 Eier
250g Magerquark
250 g Mandelmehö
1 Esslöffel Bakpulfer oder Natron
Backmasse in eine Form giessen
Während 90 Minuten auf 150 Grad vorgeheiztem Backofen (Umluft) backen.
Das gibt ein Brot von ca. 560 Gramm.

Holt Euch im Internet die Kohlehydrat-Tabelle unter:
http://www.atkins-diaetplan.de/ebook/grosse-kohlenhydrate-tabelle45483354.pdf
Was Weiss ist, dürft ihr, was Rosa ist nur bedingt und was Rot ist verboten.
Auch Früchte sollte man meiden. Fuchtzucker!
Als Ersqtz dienen Beeren.

Erlaubt ist Fleisch, Fisch, Salate, Gemüse, Milchprodukte, ausser Milch, die nur selten.

Viel Spass
Fifty2106
kaho
20.05.2015 11:59:23
Hallo,
ich finde diese ketogene Ernährung total verwirrend. Sind Beeren keine Früchte? Himbeeren sind rot - stehen auf einigen Listen sogar als Superfood gegen Krebs. Nach der letzten Beschreibung wären sie aber verboten. Das gleiche gilt für die Goji-Beeren.

Hat jemand schon mal positive Erfahrung durch eine ketogene Ernährung gelesen, gehört, gesammelt? Die Gegenargumente sind auch nicht zu verachten: Krebszellen mögen auch tierische Fette - nicht nur Zucker.

Vielleicht ist es einen Versuch wert.
Für mein Verständnis ist der Krebs verursacht durch multiples Systemversagen. Die Ernährung ist ein wichtiger Baustein. Mir scheint, alles was der naturnahen "Neandertal"-Ernährung nahe kommt, wirkt sich positiv aus. Es soll ein Volk im Urwald geben, die kannten keinen Krebs, bis die Zivilisation zu ihnen durchdrang.

Viele gute Tipps fand ich auch unter: folgedemweissenkaninchen.
kaho
Snatam
20.05.2015 18:45:07
Hallo Kopf Hoch,

ich habe vor einigen Tagen auf Arte eine Sendung zu Kurkuma gesehen (auch zu Ingwer). Die Uni Hohenheim hat wohl zum Thema Kurkuma in Bezug auf Hirntumoren geforscht. Auf der Internetseite der Uni unter "Kurkuma" findest du das Thema, auch war dort ein Verweis auf die Sendung zu finden. Berichtet hat Dr. Jan Frank. Es ging wohl darum, das Kurkumin die Blut-Hirnschranke eben NICHT genug überwindet und darum. wie man es ins Gehirn einschleusen kann.
Eine ayurvedische "Heilpraktikerin(o.ähnliches) berichtete, dass im Ayurveda Kurkuma mit Pfeffer zusammen genommen wird, da besser verwertbar. (Ingwer mit Knoblauch).
Meine Meinung: Kurkuma und Pfeffer in Nahrung regelmäßig. Was im Ayurveda über Generationen erprobt, kann nicht so verkehrt sein.
Kurkuma und Pfeffer in Kapseln? Nicht ohne den Arzt. Das stelle ich mir wie mit Vitaminen vor: Im Apfel ein Kraftpaket, isoliert als Kapsel aber nur nach Blutuntersuchung, ob ich das brauche.
Allerdings habe ich 1997 nach Brustkrebs und Paget der Mamille mit Metastasen auch Vitamine genommen (Orthomol Immun). Iscador gespritzt. Ernährung? Ich habe mich in die Gemüseabteilung gestellt und einfach reingespürt, was mein Körper möchte. Das funktioniert wirklich, glaubte ich erst gar nicht.
Vitamine ließ ich irgendwann nach einigen Jahren weg, Iscador seit ich weiß, dass da ein Meningeom ist (02/15).
Ernährung wieder etwas mehr im Blick. Weniger Zucker, aber ganz verzichte ich nicht. Warum? Meine Strategie: Genuss in Maßen ist besser als ein grimmiger Verzicht. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der Zucker aus Obst nicht so schlimm ist, weil einfach eine naturgegebene Kombi besteht. "One Apple a day, Keep the doctor away" ist ja nicht ganz grundlos entstanden. Aber ist meine Meinung, ob das alles stimmt? Keine Ahnung.Hab damit 18 Jahre den Krebs überlebt, obwohl ich nur eine 20%ige überlebenschance hatte.
LG Snatam
Snatam
Snatam
20.05.2015 18:58:44
Eines möchte ich noch hinzufügen:
Es gibt sooo viele Ratschläge, Meinungen, Tips. Mein Tip: Horche in dich hinein. Womit geht es dir besser?
Das finde ich besser, als jedes Lebensmittel zu dem ich mich zwinge, weil es gut sein soll. Wie gesagt, meine Meinung, mehr nicht.
Snatam
talbo
21.05.2015 11:30:50
Hallo zusammen,
zum Thema ketogener Ernährung: Damit hatten wir uns vor zweieinhalb Jahren intensiv befasst, mein Mann hat diese dann auch konsequent durchgezogen (jeweils nach etwa drei Monaten einmal eine Pause, damit der Körper nicht nonstop in diesem Ausnahmezustand ist). Zusätzlich hat er viel der wahrscheinlich hilfreichen Nahrungsmittel zu sich genommen: Täglich Kurkuma+Pfeffer, Grüntee, Beeren, etc. Beeren natürlich sparsam wegen der Kohlenhydrate (die übrigens, liebe Fifty2106, nicht besser oder schlechter sind, als andere Obst-Kohlenhydrate, die meisten Obst-Sorten haben ca. 10g auf 100g).
Leider hat sich genau während einer solchen dreimonatigen Keto-Phase ein Rezidiv an neuer Stelle entwickelt. Seitdem belassen wir es bei Kohlenhydrat-reduzierter Kost. Schnelle Kohlenhydrate wie Zucker oder Weißmehl sind ohnehin schon seit langem komplett vom Speiseplan gestrichen, die Vorstellung, dass die Blutzuckerspitzen vor allem den Tumor nähren, macht es ihm leicht, das durchzuhalten. Die ketogene Diät finden wir nach wie vor reizvoll - in seinem Fall hat sie offenbar aber wenig gebracht.
Grüße
Erik
talbo
Kopf hoch
21.05.2015 17:51:46
Hallo zusammen,

für Eure vielen Rückmeldungen bedanke ich mich!

Zum Thema ketogene Ernährung laufen derzeit Sudien. Bisher gibt es m. W. keinen Beleg dafür, dass sie tatsächlich etwas bringen.

Außerdem gebe ich zu bedenken, dass alles was man als Hirntumorpatient macht, eine Abwägung zwischen Lebensverlängerung und Lebensqualität ist. Essen ist mehr als reine Nahrungsmittelaufnahme. Ich zumindest genieße jeden Tag, der mir geschenkt wird, und dazu gehört auch Spaß am Essen!

Also in diesem Sinne

Kopf hoch
Kopf hoch
kaho
22.05.2015 09:21:32
Ich denke, die ketogene Ernährung ist ein Versuch, den Krebs "auszuhungern". Problematisch daran finde ich, dass man als Krebspatient ja oft selbst schon jede Kalorie braucht und schlecht mit dem Krebs um die Wette hungern kann.
Möglicherweise (und das ist nur meine ganz persönliche Meinung) muss man sich von dem Gedanken befreien, dass der Krebs ein Fremdkörper ist, um ihn zu besiegen.
kaho
talbo
22.05.2015 14:34:12
Wer sich näher für die Materie Ketogener Ernährung interessiert, dem empfehle ich das Buch: "Krebszellen lieben Zucker - Patienten brauchen Fett". Der Titel fasst es schon grob zusammen. Es geht aber auch gut in die Tiefe. An der Uniklinik Mainz oder Mannheim (sorry, habs grad nicht parat) hat einer der Co-Autoren auch eine Quasi-Studie angeleiert. Als wir vor etwa anderthalb Jahren dort mal nach Ergebnissen fragten, hieß es, der Versuch sei wieder abgebrochen worden. Auch auf der Website war dann nichts mehr dazu zu finden.
In sofern Zustimmung, @Kopf hoch.
Und prinzipiell auch Dir, @kaho, wobei das mit dem Aushungern nicht auf den Patienten zutreffen muss. Ketogene Ernährung bedeutet, Unmengen Fett und Eiweiß zu sich zu nehmen.
talbo
Weihnacht.
22.05.2015 23:18:21
Ich kenne die ketogene Diät nur in Zusammenhang mit Epilepsie - nicht mit Tumoren.

Noch ein Kommentar zum Fleischverzehr:
Fleisch zu essen bewirkt, dass das eigene Gewebe zunimmt, besonders von Schweinefleisch. Die Nationen der Welt, in denen täglich einmal oder mehrmals Fleisch gegessen wird, also die Industrienationen, haben die höchsten Krebsraten. - Für mich Gründe, kein Fleisch mehr zu essen - oder fast keines. ;-)

Lg
W.
Weihnacht.
Kopf hoch
25.05.2015 14:39:15
Hallo zusammen,

die Diskussion hat eine ganz andere Entwicklung genommen, als von mir beabsichtigt. Das ist aber trotzdem gut so, denn das zeigt aus meiner Sicht, dass das Forum "lebt"! Jder bringt sich hier mit seinen Ideen ein und gib ggf. anderen wichtige Impulse.

Euch allen noch einen schönen Feiertag!

Kopf hoch
Kopf hoch
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