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Angsthase35

Hallo!
Am18.2. bekam mein mein Mann die Diagnose Glioblastom im rechten Großhirn.90% konnten operativ entfernt werden.
Seit zwei Wochen laufen Chemo- und Strahlenteherapie. Was bleibt ist die Angst um ihn. Die Ungewissheit was noch alles auf uns zukommen wird und ob die Therapien auch wirklich helfen. Wir haben zwei Töchter, die jüngste ist grade mal 10 Wochen alt.
Es ist für mich so schlimm mitansehen zu müssen wie er den ganzen Tag schläft und mit sich kämpft.
Ich wäre froh um ein paar Antworten wie es euch so geht. Es ist nicht jeder Tag gleich, aber heute ist einer von den nicht so guten....

Mamamaus

Hallo. Ich kann dich sehr gut verstehen. Mein Mann hat die Diagnose nun ein Jahr. Wir haben auch zwei Söhne mit sechs und neun. Am Anfang in den ersten Wochen war ich wie in einem Schockzustand. Aber es wird anders mit der Zeit. Die Angst bleibt aber immer im Nacken auch wenn man ab und an mal die Krankheit etwas ausblenden kann. Für die Kinder ist es natürlich auch sehr belastend. Kannst gerne PN schreiben bei weiteren Fragen.

LG Mamamaus

Wasa

Hallo Angsthase,

Die Angst wird euer ständiger Begleiter sein, es ist einfach so.
Ich habe lange gebraucht, es mir einzugestehen, dass es Angst ist, dieses komische Gefühl in mir.

Schön, dass 90% entfernt werden konnten. Es wird eine schwere Zeit werden und das mit einem Säugling.
Du brauchst sehr viel Kraft dieses hoch und runter zu ertragen.

Ich fahre seit November Achterbahn und immer wieder sind neue Situationen durch die Chemozyklen, die danach kommen.

Versuch die guten Tage zu genießen in Familie.

Kein Mensch sagt dir wie es wird, was wird, das ist das schlimmste finde ich, die Ungewissheit.
Nimm es an und schwimme mit dem Strom, wurde mir auch geraten und sie haben Recht. Leider bäume ich mich immer noch mal, auf, aber es nützt mir nichts und ich merke, es kostet zu viel Kraft, die ich noch brauche.

Alle guten Wünsche für euch, dass dein Mann das gut übersteht. Meiner hat die 6 Wochen gut überstanden und sie haben echt was gebracht. Jetzt beginnen die Chemozyklen, das steckt er nicht mehr so gut weg. Er ist erst beim 1., hoffe das spielt sich ein.

hopeflower

Wir leben auch mit der diagnose ht seit unsere kleine 10 wochen ist. Mittlerweile ist sie 2,5 jahre. Hol dir hilfe wo du kannst. Ich bin oft kaputt, leben mit kleinkind ist schon anstrengend und mit krankem Mann noch viel mehr. Arbeit geh ich auch, 4 tage der zeit. Du brauchst ein netzwerk aus helfern. Hoffentlich Sind eure familien nicht so weit weg wie unsere. Wir Sind schon Im rezidiv mittlerweile. Such for auch einen psychoonkologen. Das hilft. Sei gut zu dir selber , sonst kannst du für deine familie nicht gut da sein. Alles liebe euch.

Angsthase35

Vielen lieben Dank für eure Antworten.
Gestern wurde uns das erste Mal gesagt, dass anscheinend doch alles entfernt werden konnte...
Wir haben jetzt ein Drittel der Therapie hinter uns. Es geht ihm nach wie relativ gut. Abgesehen von der extremen Müdigkeit sind bis jetzt keine Nebenwirkungen aufgetreten.

Heute war ein guter Tag. Freunde von uns haben uns im Garten geholfen, wir haben zusammen gegessen und Cafe getrunken. Es war fast so wie immer.

@Mamamaus: Wie gehen eure Kinder damit um? Habt ihr ihnen genau erklärt was mit ihrem Papa geschieht?!

@hopeflower: Wird dein Mann nun wieder operiert oder habt ihr das schon hinter euch? Hatte er durchgehend 2,5 Jahre Therapie?

lg und einen schönen abend

Mamamaus

Hallo Angsthase,

die Kinder waren am Anfang sehr durch den Wind. Man muss aber auch sehen war war bevor die Diagnose fiel. Mein Mann war davor die Monate total Wesensverändert hat sich in eine andere Frau verliebt und war wie ausgewechselt, es war nicht der Mann den ich kannte. Ich habe mich vier Wochen vor der Diagnose erstmal räumlich von ihm getrennt weil es nicht mehr ging. Er war sehr böse den Kindern gegenüber, dann die Trennung, und danach die Diagnose krebs. Der Kleine hat es nicht verstanden der war erst 5 und der Große hat sehr viel geheult, er war sehr aggressiv. Seit mein Mann nun auf Antypsychotika eingestellt ist und nun ein Jahr vergangen ist und er nach der AHB wieder bei uns lebt läuft es wieder besser zwischen mir und ihm und das ist auch für unsere Kinder gut. Wir haben Hilfe durch eine Familienhelferin bekommen was uns gut tut. Der Große geht auch zur Kunsttherapie um besser mit seinen Gefühlen klar zu kommen, das wird angeboten bei uns im Klinikum für Kinder krebskranker Eltern.
Momentan leben wir recht normal. Papa geht es gut und wir nehmen jeden Tag wie er kommt. Nun steht die nächste Reha an und davor hat Timo Angst, dass der Papa wieder so lange weg ist. Ich denke er spürt wie kostbar die Zeit mit ihm ist. Er fragte auch schon ob Papa sterben kann, wir sagten ja aber die Ärzte tun was sie können um ihm zu helfen. Und die Kinder sehen dass es wieder aufwärts geht und ich denke das lässt sie momentan etwas aufatmen und relativ normal leben.

Angst was noch kommt ist bei mir auch sehr stark da. Ich weiß man soll Tag für Tag leben so wie es kommt, trotzdem geht das nicht immer. Erstmal hoffe ich dass wir einen schönen Sommer verbringen dürfen und er kein Rezidiv bekommt. Danach wird der Kleine eingeschult und der Große kommt auf eine weiterführende Schule, ich hoffe dass wir das als Familie auch schön feiern können.

Einfach hoffen dass es noch lange gut bleibt.

LG Mamamaus

hopeflower

Mein Mann hatte op November '13, astro II, dann temodal aufgrund der lage, bis August 2014. Acht monate danach bösartiges rezidiv III Oder IV. Das war 31.3. 3015. Nicht operabel. Dann bestrahlung April 2015 und chemo danach bis diese woche.

estrella44

Hallo Angsthase, ich kann deine Empfindungen so gut verstehen...Mein Mann bekam die Diagnose Glioblastom im September 2015. Seitdem ist die Angst mein ständiger Begleiter- trotz Psychotherapie und Antidepressivum. Die Organisation von Haushalt, Arztterminen und der Erkrankung ( Krankengeld/ Rentenantrag etc. ) schwächen mich, zumal ich selber eine lebensbedrohliche Erkrankung habe. Ich habe Angst, dass ich vor ihm gehen muss und dann nicht mehr für ihn dasein kann. Er kommt nicht gut zurecht alleine. Alle sprechen immer davon, Hilfe anzunehmen. Was macht man aber, wenn sich die Familie, die sogenannten Freunde und Bekannten alle von der Situation fern halten? Ich wünsche dir ganz viel Kraft. LG von estrella 44

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