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Thema: Angst, auch einen Hirntumor zu bekommen

Angst, auch einen Hirntumor zu bekommen
bam99
10.02.2014 16:37:36
Guten Tag,

meine Name ist Dirk und seit Anfanf des Jahres hat sich alles verändert.

Mein Bruder hat ein Meningeom (1cm 0,5 cm). Es war ein Zufallsbefund.

Ich habe jetzt jedoch Angst, weil 2 Onkel von mir an einem Gehirntumro gestorben sind. Einer mit 36 und einer mit 59. Der mit 36 ist vor fast 25 Jahren bereits verstorben, so das mir keiner sagen kann, was für ein Tumor es gewesen ist. Zu dem anderen Onkel bestand leider kein Kontakt, so dass ich ebenfalls nicht weiss was es für ein Tumor gewesen ist.

Ich bin jetzt 37 Jahre alt und die Angst vor einem Tumor hat mich jetzt wieder eingeholt. Mein Internist meinte, dass ein MRT-Untersuchung ohne Sympthome keinen Sinn machen würde und lehnt dies ab.

Kann man den bei frühzeitiger Erkrankung mehr machen oder würde Ihr es einfach verdrängen und weitr schauen.

Mir geht das wirklich alles sehr nach.

VG

Dirk
bam99
Weihnacht.
10.02.2014 17:05:34
Hallo Dirk,

Angst lässt sich nicht abschalten ... Und die Häufung von HTs in der Familie würde mir auch Angst machen. "Verdrängen" kann man wohl niemandem empfehlen; ausserdem ist es vermutlich gar nicht möglich, wenn es schon in Angst umgeschlagen ist.

Die Symptome eines HT können so vielfältig sein (je nach Lage, Grösse, Grad), dass man dir auch nicht raten kann, worauf du besonders achten solltest.

MRTs sind eine kostspielige Sache. Wenn du wirklich total sicher gehen willst, suche und finde einen Arzt, der dir eine Überweisung schreibt. Ein Internist ist hier vermutlich nicht der richtige, eher ein Neurologe.

Oder der Hausarzt. Ich habe festgestellt, dass er Ängste noch am ehesten Ernst nimmt ...

Viel Glück,
Isabell

P.S. Ich würde meinen Sohn sofort zum MRT schicken, sobald er irgendeines der mir bekannten Symptome benennen würde. Kann dich also gut verstehen.
Weihnacht.
kopfhoch
10.02.2014 18:38:00
Hallo Dirk,
vielleicht beruhigt dich das etwas; soviel ich weiß und soviel man bisher in der HT-Forschung erkannt hat, gibt es keine familiäre Veranlagung für Hirntumoren,dass gleich 2 Personen in deinem Familienkeis einen hatten, bedeutet nicht,dass du auch irgendwelche derartigen krankmachenden Gene in dir hast. Solche fam. Zusammenhänge hat man bisher nur bei Brustkrebs beobachtet.Ich kann deine Angst nachvollziehen,HT klingt schrecklich.
Wenn du starke und immer wiederkehrende Kopfschmerzen hast, merkst ,dass du immer sehr abgeschlafft bist, Sprach- Wortfindungsstörungen, Störungen im Gangbild oder allen anderen Dingen die vom Gehirn gesteuert werden, dann geh zum Arzt und verlang ein MRT, Es wird dir dann auch sicher nicht verweigert. Solange versuch entspannt zu leben und nicht schon wie ein Kranker.Mich hat damals ein epileptischer Anfall mitten aus der Arbeit rausgerissen. Die höllischen Kopfschmerzen und dass ich tgl. völlig abgeschlagen zum Dienst fuhr, habe ich überhaupt nicht beachtet, bis es dem Körper einfach genug warund ich aus den Latschen kippte., LG Christel
kopfhoch
2more
10.02.2014 19:48:27
Hallo Dirk,

Angst ist ein schlechter Lebensbegleiter, lässt sich aber nicht einfach abstellen. Deine Onkel hatten höchstwahrscheinlich bösartige, schnell wuchernde Hirntumore. Dein Bruder hat ein Meningeom, diese Tumore der Hirnhaut sind zumeist gutartig. D.h. man kann damit alt werden. Hast Du ein gutes Verhältnis zu Deinem Bruder, könnt ihr miteinander offen reden über das, was ihn bewegt und über das, was Dir Angst macht? Du könntest Deinen Bruder zu den Ärzten begleiten, Dich informieren, auch Deine Befürchtungen ansprechen. Information kann helfen, schlimme Visionen abzubauen. Vielleicht wird der Arzt Dir tatsächlich eine Untersuchung vorschlagen. Dass sie aber nur einen Status quo zeigt, muss Dir klar sein. Du musst also lernen, mit Angst umzugehen. Und Du könntest Deinem Bruder Unterstützung geben, nicht ausweichen, sondern sich der Situation stellen. Du wirst merken, wie gut es tut, anderen zu helfen.
Alles Gute für Dich und für Deinen Bruder
2more
2more
orco500
10.02.2014 21:00:57
Hmmm...
Neurologie, psychologie,psychiatrie...
Neurologen vereinen doch meist alle drei Fachgebiete.
Angst und Angststörungen fallen unter die Kategorie Psychologie.
Wenn Du einen Psychologrn konsultierst und ihm vom Thema Angst vor Hirntumor erzählst hnd das begründest, und das MRT kurz ansprichst, könnte es sein dass er erkennt dass dies die einzig anwendbare therapeutische Hilfe ist und dich hinschicken. Wenn dann nichts gefunden wird, ist das Thema ja erledigt.
Natürlich ist das nur eine Theorie.
Allerdings eine logische.
Aufgrund der Tatsache dass sowohl Psychologie und MRT lange Vorlaufzeiten brauchen, solltest Du auch die anderen Möglichkeiten probieren. Würde da mehrgleisig rangehen.
Und versuche ein wenig an dieser Aufgabe zu wachsen. Ängste werden uns immer begleiten.
Meist malen wir uns sonst was aus, und am ende tritt unsere befürchtung nicht ein.
orco500
bam99
11.02.2014 10:54:32
Vielen Dank für die Antworten.
Mir geht es darum, falls man einen HT früher entdeckt, ob dann die Heilungshancen besser sind. Dann würde ich jetzt auf ein MRT drängen.
Ich habe derzeit keine Symptome.

Mein Bruder nimmt das mit dem Befund locker und wird derzeit nicht behandelt. Er war w/ einer Tablettenumstellung im Krankenhaus und die haben das erste MRT in seinem Leben gemacht. Die Ärtztin hat den Befung runtergespielt (mein Bruder ist psychologisch krank) und seit dem denkt er da nicht mehr dran. Die Ärtzte wollen in einem Jahr ein Konroll-MRT machen und dann abwarten.

Ich wohne leider weiter weg, aber unterstützte Ihn und meine Eltern natürlich sehr.

Beste Grüße

Dirk
bam99
2more
11.02.2014 12:11:07
Hallo Dirk,

es ist wohl bei jeder Krankheit so, dass je schneller sie entdeckt wird, sie auch schneller behandelt werden kann oder - wie im Falle Deines Bruders - gezielt kontrolliert werden kann. Trotzdem ist das in bestimmten Fällen kein Garant für eine vollständige Heilung.
Auf gewisse Einflüsse und Gegebenheiten hat man leider keinen Einfluss.
Darum ist es zwar in Ordnung, auf die Körpersignale zu achten, ohne dass die ständige Angst um Erkrankungen die Lebensqualität zu sehr einschränkt.
Ich denke, es ist okay, dass das kleine Meningeom Deines Bruders zunächst nur kontrolliert wird. Die Ärztin wird wissen, welcher Weg der richtige ist.

LG
2more
2more
Susi pd
11.02.2014 13:50:47
hey,

kann leider nicht alle kommentare lesen, habe gerade wenig zeit, vlt. haben die Leute hier schon das gleiche gesagt, aber dein Internist redet quatsch...ich hatte überhaupt keine Beschwerden, mein tumor wurde durch den Zufall entdeckt, nach einem Unfall. Damals wollte mein Arzt nicht mich zum MRT schicken, ich war aber soo bockig, habe 2 Woche lang jn Tag angerufen, sodass er gezwungen wurde mir eine Überweisung zu geben...und was kam dabei raus, ich hatte einen Tumor! je nach Lage machen die Tumoren oft sich bemerkbar erst dann, wenn es schon sehr spät ist... Recht auf MRT hat jeder! höre nicht auf dein Internist, sei bockig und lass MRT machen.
Susi pd
Welle2013
11.02.2014 15:28:37
Lieber Dirk,
wechsel den Internisten! Und im Zweifel hast Du dort eben "Symptome" Du kannst mit der Angst nicht einfach leben und so tun, als wäre nichts. Spätestens damit bekommst Du "Symptome", weil Du alles auf die Goldwaage legst, was Dein Körper "macht"...

Natürlich erhöhen sich die Chancen, je eher etwas entdeckt wird.... Wäre es beim meinem Mann eher entdeckt worden, wäre vielleicht eine vollständige Entfernung möglich gewesen. Er würde wahrscheinlich noch leben...

Und ich will Deine Angst sicherlich nicht schüren, aber ich frage mich jeden Tag, ob der Tumor vererbt worden sein kann, an meine beiden Kinder und wann wie wo ich es merken, klären würde....

LG, die Welle

"Was ist wichtiger: Lieben oder geliebt zu werden?" oder anders "Welcher Flügel ist für einen Vogel wichtiger, der rechte oder der linke"
Welle2013
veninde
12.02.2014 17:48:21
Lieber Dirk,

Wie auch schon einige andere geraten haben, würde ich zum Neurologen gehen und auf ein MRT drängen.

Mein Meningeom ist ein wenig größer als das von Deinem Bruder und ist 2011 zufällig entdeckt worden. Ich habe das Glück privat versichert zu sein, so dass ich einfach selbstständig zur Nachkontrolle nach dem ersten halben Jahr gegangen bin. Mich hat diese Ungewissheit, was das Teil da so treibt in meinem Kopf, auch total wuschig gemacht.

Nachdem sich aber keine echte Veränderung hat feststellen lassen, habe ich mich auf jährliche Kontrolle eingelassen. Je näher der Termin kommt, desto mehr kreisen aber die Gedanken, insbesondere, da mein Arzt bei einer nachweisbaren Vergrößerung operieren möchte.

Ich kann Deine Angst sehr gut verstehen, aber gerade die sollte der Motor sein, auf Klärung zu beharren, denn das kann kein dauerhafter Zustand sein, das würde Dich dann erst recht krank machen.

Ich wünsch Dir und Deinem Bruder alles Liebe
veninde
veninde
Kirsche 40
12.02.2014 18:39:07
Hallo Dirk,

ich kann Dein Angst durchaus verstehen. Grade wenn es in der Familie liegt.
Ich würde auf ein MRT drängen. Denn nur so hast Du Gewissheit.

Bei mir gab es auch keinen wirklichen Anlass und habe drauf gedrängt.
Und tatsächlich, wenn auch nicht schlimm, gab es einen Befund.

Lass Dich nicht abwimmeln.

LH Kirsche
Kirsche 40
Mamamuhki
12.02.2014 19:27:12
Hallo Dirk! Bei mir wollte auch niemand ein MRT machen, heute würde ich darauf drängen und mich nicht abwimmeln lassen! Konnte mich leider nicht mehr wehren zum Schluss und bei mir hat niemand auf die vielen Symptome geachtet, die bereits seit Jahren vorhanden waren! Mein Mann, der schon länger ein ungutes Gefühl hatte, wurde belächelt!
Lass auf jeden Fall ein MRT machen, einfach zum Ausschluss eines Tumors! Das Recht hast du allemal! Mein Mann hat im letzten Jahr ein MRT selber zahlen müssen, weil er keinen Termin bekommen hat und die KK hat den größten Teil davon übernommen. Jetzt würde ich das immer so machen, wenn Ärzte sich stur stellen! Das MRT hat letztendlich 60€ gekostet und mein Mann hat den Termin innerhalb von einer Woche bekommen!
Das war echt Luxus, keine Wartezeiten und super tolle und kompetentes Personal!
Ganz liebe Grüße und viel Erfolg bei deinen Bemühungen
Cordula
Mamamuhki
bam99
27.02.2014 09:04:34
Guten Tag,
vielen Dank für die netten Rückmeldungen.

Anbei die Neuigkeiten:

Mein Internist hat mich erst mal auf den Kopf gestellt.

Eine einstündige Unetrsuchung mit Ultraschall sowie so ziemlich alle Blutwerte (auch ein Tumorwert),
Es ist diesbezüglich alles in ordnung.

Gestern rief er mich an und ich habe Ihm mitgeteilt, dass ich unbedingt ein MRT vom Kopf machen lasse. Er gab grünes Licht und macht mir die Überweisung fertig.

Jetzt ist in Köln Karneval und die Prxis hat bis nächste Woche Mittwoch zu und am 11.03. fahre ich ne Woche in Zypern.

Nach meinem Urlaub werde ich das MRT anfertigen lassen und hoffe das alles ok ist.

Bitte drückt mir die Daumen.

VG

Dirk
bam99
veninde
28.02.2014 21:42:56
Hallo Dirk,

Schön, dass dein Arzt dir das MRT ermöglicht. So kannst du sicher deinen Urlaub noch mehr genießen.
Ich wünsche dir eine schöne Zeit und drücke dir für das MRT natürlich die Daumen.

Alles Gute auch für deinen Bruder
veninde
veninde
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