Hallo,
also bei meinem Mann war das eine Wach-OP mit einer Prise Salz. Aber: es war eine gute OP trotz aller Widrigkeiten!!!
Wenn du nicht mehr wissen willst, lies erst wieder nach der Linie das Fazit.
Mein Mann hatte sich auf die Wach-OP eingestellt, der Operateur hat ihm am Abend vorher noch am Laptop die Bilder gezeigt nach denen er während der OP fragen wollte. Mein Mann hatte große Angst.
Er wurde dann während der OP langsam aufgeweckt, und reagierte gleich sehr panisch. So sehr, dass er es schaffte seinen Kopf aus der Mayfield-Klemme zu holen.
Resultat: er wurde sediert, die Wach-OP war also abgebrochen, es wurde schlafend weiteroperiert. Die Neuronavigation stimmte nun natürlich nicht mehr, es wurde nach anatomischen Gesichtspunkten geschnitten und nach dem Gefühl des Operateurs, wie weit er sich zu schneiden zutraute. Was sehr gut ausging!!!! Kein solider Tumor übrig. Ein paar Wortfindungsstörungen, es wurde also tatsächlich am Limit geschnitten, aber rechtzeitig aufgehört.
Mein Mann kann sich übrigens an nichts erinnern. Er kennt ja aber den OP-Bericht und mein Gespräch mit dem Operateur hab ich ihm erzählt (da lag er noch auf Intensiv). Er würde trotzdem nochmals ne Wach-OP versuchen. Ach ja, er ist auch nicht aus Deutschland, Wach-OP in Nicht-Muttersprache ist denke ich auch noch mal ein anderes Kaliber ;-)
---------------------------------
Fazit für dich:
-du kannst nichts richtig oder falsch machen während der OP, alles ist möglich und natürlich - du bist ein Mensch!!
-es gibt immer einen Plan B für ungeplantes (z.B. sedieren und weiteroperieren)
-bereite dich vor (stell Fragen, lass dir alles erklären) und bereite auch den Operateur vor (sag ihm, du hast Angst dass du panisch wirst)
-die Geschichte mit meinem Mann ist echt speziell - die meisten Leute die ich kenne (und ich kenne einige von der Selbsthilfegruppe) hatten ne stinknormale Wach-OP
Alles Liebe, und geht dort mit guter Hoffnung rein...es wird dein 2. Geburtstag werden!! Bei Meinem Mann war es so, trotz allem.