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stella1976

Hallo ich bin neu hier im forum.
Mich würde mal interresieren ob hier jemand erfahrungen mit einer wach op hat und wenn ja wie läuft die op ab ? Bekommt man in der wach phase wirklich alles mit ? Ich werde am 25.9 operiert und habe so vermuten die ärzte ein astrozytom ll aber sicher weiss ich das noch nicht da bis jetzt wegen der lage des tumors (zwischen:sprach-rechen-lesezentrum)keine probe entnommen wurde. Ich hab vor der op eigentlich wenig angst wenn diese wachphase nur nicht wäre :-( ich hoffe hier kann mir jemand erzählen wie es ist und vorallem wie man das nach der op seelisch wegsteckt. Danke schon mal im vorraus

Prof. Mursch

Es gibt da verschieden Techniken.
Wir lassen immer etwas an Beruhigungsmittel mitlaufen und ein Psychologe ist immer dabei.
Wach sein muß man aber, denn man muß ja mitmachen und sprechen.
Unsere Patienten wären aber fast immer bereit, sich bei Notwendigkeit noch einmal wach operieren zu lassen.

Das zur Beruhigung.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

stella1976

Ok danke erstmal dafür ,ich will es ja auch auf alle fälle schaffen aber ein mulmiges gefühl hab ich schon beim gedanken dadran und auch angst es nicht hinzubekommen und das dadran dann wegen mir womöglich scheitert und di op dann vielleicht sogar abgebrochen wird .

krimi

Hallo Stella,

zu einer Wach-OP am Gehirn kann ich dir nichts sagen.
Aber ich musste bei der OP zu Schilddrüsenkrebs wachgemacht werden, damit überprüft werden konnte, wie nah die Chirurgen an die Stimmbandnerven gehen konnten. Die Karzinome hatten sich an Stimmbandnerven und Luftröhre geheftet.

Ich wurde während der OP wachgemacht und musste sprechen.
Es ist wie Prof. Mursch schreibt. Außer dem ganzen OP-Team war ein Psychologe dabei und die Medikation war so, dass ich keine Schmerzen hatte und gut mitarbeiten konnte.

Es ist eine interessante Erfahrung und ich würde auch immer wieder zustimmen.

Ich wünsche dir alles Gute.
krimi

schorsch

Hallo Stella, bei mir wurde die Wach-OP 2008 durchgeführt. Die Lage meines Tumors (Rezidiv) am Motorik Zentrum machte diese Form der OP empfehlenswert, sinnvoll und notwendig, um meine Bewegungsfunktion zu erhalten. - Es gab vor der OP eine umfangreiche Information/Aufklärung durch meine Arzte und die mich während der OP begleitenden Neuro-Psychologin. All diese Maßnahmen haben mein Vertrauen in das mich operierende Team und die gewählte Methode gestärkt. - Wahrend der OP war ich wach um bestimmte Aufgaben zu erfüllen und wurde dann auch wieder kurzzeitig in einen "Schlafzustand" entlassen. Während der OP wurde mir durch durch das Team jeder Vorgang erklärt und und die Neuropsychologin hatte mich immer "seelisch im Blick. Für mich fand ich es wichtig, dass zu Beginn der OP mein Kopf in eine Klemme (Mayfield-Klemme?) unter örtlicher Betäubung eingepaßt wird. Der Kopf muß ja schließlich fixiert sein um die OP am Gehirn durchführen zu können. - Fazit für mich: mir hat die Wahl dieser OP Methode geholfen, meine Motorik zu erhalten. Mein Tumor war sehr infiltrierend und in die Gehirnmasse übergegangen. Rückblickend würde ich wieder in dieser Situation und in diesem Zustand auf die Wach-OP zurück greifen. - Nach der OP gab es 2 Gespräche mit der begleitenden Psychologin um aufgekommene bzw. anstehende Fragen zu klären. Auch wurden durch sie bei mir Tests durchgeführt. -Ich kann dein mulmiges Gefühl bzgl. der OP-Wahl sehr gut verstehen. Hatte ich auch und dieses Gefühl kennen wohl die meisten der Menschen, die sich für die Wach-OP entschieden haben. Es ist ja schließlich schon eine groteske Situation sich in einem wachen Zustand am Gegirn operieren zu lassen. Darum: Denke immer an Dein Ziel und den möglichen Erfolg dieser von Dir und Deinen Ärzten gewählten Methode. Viel Glück, hab Mut, Hoffnung und lass Dich gut informieren!LG

hopeflower

Hallo,

also bei meinem Mann war das eine Wach-OP mit einer Prise Salz. Aber: es war eine gute OP trotz aller Widrigkeiten!!!

Wenn du nicht mehr wissen willst, lies erst wieder nach der Linie das Fazit.

Mein Mann hatte sich auf die Wach-OP eingestellt, der Operateur hat ihm am Abend vorher noch am Laptop die Bilder gezeigt nach denen er während der OP fragen wollte. Mein Mann hatte große Angst.
Er wurde dann während der OP langsam aufgeweckt, und reagierte gleich sehr panisch. So sehr, dass er es schaffte seinen Kopf aus der Mayfield-Klemme zu holen.

Resultat: er wurde sediert, die Wach-OP war also abgebrochen, es wurde schlafend weiteroperiert. Die Neuronavigation stimmte nun natürlich nicht mehr, es wurde nach anatomischen Gesichtspunkten geschnitten und nach dem Gefühl des Operateurs, wie weit er sich zu schneiden zutraute. Was sehr gut ausging!!!! Kein solider Tumor übrig. Ein paar Wortfindungsstörungen, es wurde also tatsächlich am Limit geschnitten, aber rechtzeitig aufgehört.

Mein Mann kann sich übrigens an nichts erinnern. Er kennt ja aber den OP-Bericht und mein Gespräch mit dem Operateur hab ich ihm erzählt (da lag er noch auf Intensiv). Er würde trotzdem nochmals ne Wach-OP versuchen. Ach ja, er ist auch nicht aus Deutschland, Wach-OP in Nicht-Muttersprache ist denke ich auch noch mal ein anderes Kaliber ;-)

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Fazit für dich:
-du kannst nichts richtig oder falsch machen während der OP, alles ist möglich und natürlich - du bist ein Mensch!!
-es gibt immer einen Plan B für ungeplantes (z.B. sedieren und weiteroperieren)
-bereite dich vor (stell Fragen, lass dir alles erklären) und bereite auch den Operateur vor (sag ihm, du hast Angst dass du panisch wirst)
-die Geschichte mit meinem Mann ist echt speziell - die meisten Leute die ich kenne (und ich kenne einige von der Selbsthilfegruppe) hatten ne stinknormale Wach-OP

Alles Liebe, und geht dort mit guter Hoffnung rein...es wird dein 2. Geburtstag werden!! Bei Meinem Mann war es so, trotz allem.

Stek

So etwas ist auch möglich..................

Film auf youtube: "Gitarrensolo bei Hirn-OP: Mit Musik geht alles besser"

stella1976

Ok danke für eure berichte ,ich soll ja 3 tage vor der op schon im krankenhaus sein denke da wird mir dann ja auch noch alles genau erklärt .ich versuche nun mal das beste bis dahin draus zumachen.wird schon schief gehen :-)

samson

Hallo Stella,
mein Mann hat 2013 im März eine Wach Op.hinter sich gebracht und wird übermorgen wieder operiert. Auch wieder eine Wach Op. Es ist eine gute Sache um dabei die wichtigen Funktionen in der nähe des Tumors nicht zu schädigen. Nicht bei jedem ist eine Wach Op. möglich. Sieh es als Chance die beste Behandlungsmöglichkeit zu bekommen. Ich wünsche Dir viel Kraft das durchzustehen. Wenn Du den Ärzten vertraust dann wird alles gut gehen. Wichtig ist das Vorbereitungsgespräch. Schreibe Dir vorher alle Fragen auf, denn in dem Gespräch ist man aufgeregt und vergisst die Hälfte. Nimm jemand mit, 4 Ohren hören mehr wie 2. Frage nach der Genesung nach der Op., was kann alles vorübergehend auftreten usw. Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir alles Gute.

Mörchen

Liebe Stella,

ich habe hier noch einen Link für dich, denn das Thema Wach-OP hatten wir vor einiger Zeit schon einmal hier im Forum:

https://forum.hirntumorhilfe.de/neuroonkologie/wer-hat-erfahrungen-mit-op-im-wachzustand-7269.html

Liebe Grüße und TOI TOI TOI für den 25. September!!! :-)
Mörchen

Dora

Liebe Stella,
ich habe bereits zwei Wach- OP`s mitgemacht. Es gibt nichts besseres, als zu wissen, dass man alles zu seiner Genesung beigetragen hat. Fragen ist natürlich auch wichtig. Meine OP´s waren durchgängig wach. Einmal ca. 5 Stunden und einmal ca. 4 Stunden. Du schaffst das! Liebe Grüße, Dora

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