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Thema: Angst vor Hypophysentumor

Angst vor Hypophysentumor
kakra
26.07.2017 18:37:51
Hallo, seit 2 Jahren leide ich unter Übelkeit ,Appetitlosigkeit , Gewichtsabnahme. Nach einem Ärztemarathon und zahlreichen Untersuchungen ,immer ohne Befund, bin ich nun beim Endokrinologen gelandet, weil ich dachte, ich wäre nach meiner Svhilddrüsenoperation vor 2 Jahren nicht richtig eingestellt. Er untersuchte mein Blut auf alles Mögliche und stellte dabei fest, dass mein Prolaktin anstatt 20 bei 79 ng liegt und meine Stresshormone ( welche auch immer) erhöht sind. Er vermutet ein Prolaktinom, wobei ein MRT Schädel vor 2 Monaten nichts angezeigt hat. Er will nun einen HKT- Test durchführen. Vor lauter Aufregung habe ich vergessen zu fragen, was das ist und warum er das durchführen will. Inzwischen habe ich viel im Internet recherchiert und meine Angst wird immer größer, dass ich vielleicht einen Hypothalamustumor oder schlimmeren Hypophysentumor habe. Kann mir jemand erklären, was dieser Test bedeutet und warum diese Hormone noch erhöht sein könnten. Nach 2 Jahren bin ich so langsam nervlich angeschlagen
kakra
alma
26.07.2017 19:44:23
Die Hypophyse bildet Hormone, die wiederum verschiedene Organe zur Hormonbildung anregen. So entstehen Regelkreise von Stimulation und Rückmeldung, ob genug Hormone vorhanden sind oder erneut Bedarf besteht.
Der Hypophysenkombinationstest untersucht, ob diese Regelkreise richtig funktionieren. Sollte es nicht der Fall sein, muss man das jeweilige Organ bzw. die Hypophyse näher untersuchen. Unterm Strich bekommt man durch den Test eine Aussage, auf welcher Station sich das Problem befindet. Also wo genau man suchen muss.
Mehr kann ich leider nicht sagen, denn die Tumorfrage muss mit Hilfe von bildgebenden Verfahren angegangen werden. Spekulation hilft nicht viel. Auch der Arzt wird sich damit zurückhalten. Er braucht die Befunde, dann kann er sich äußern.
alma
Prof. Mursch
26.07.2017 19:57:29
Ein nur um das 4-fache erhöhter Prolactinwert ist sicherlich für die Diagnose des Prolactinoms unwahrscheinlich. Meist ist er da hundertfach erhöht.
Dazu ein normales MRT, das passt nicht wirklich.
Einige weitere endokrinologische Test sich sicherlich sinnvoll.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
kakra
26.07.2017 20:14:54
Vielen Dank für die Antwort. Das MRT war nur ein normales Schädelct, da sieht man doch nicht viel. Durch die Übelkeit habe ich auch öfter mal MCP genommen, wie lange danach kann das den Prolaktinspiegel erhöhen? Das Schlimme ist, ich lebe nun schon lange in Angst, da ich mich nicht wohl fühle. Deshalb bin ich auch zu einer Psychiaterin gegangen, die mir Mirtazapin verordnete. Mir ging es dann etwas besser und nun kommt die Angst wieder hoch. Was könnte noch für ein Befund bei relativ niedrigem Prolaktin vorhanden sein?
kakra
alma
27.07.2017 00:05:01
Das genau ist die Spekulation, die ich meine. "Könnte" ist nur "könnte". Deine
Angst legt sich dadurch nicht. Für ein Weilchen vielleicht, aber sie kommt wieder.
Mein (ungefragter) Rat in solchen Lagen: die Angst aushalten und durchstehen. Sie bleibt nicht. Sie geht wieder. Sie kommt zurück. Und geht.
Angst ist normal und gehört dazu bei einer solchen Suchaktion.
alma
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