Hallo Phoenix,
ich muss zugeben, bei mir lag (i Juli 2014) das Meningeom an einer Stelle, von der die Ärzte sagten, man würde gut dran kommen. Damit haben sie mir von Anfang an Mut gemacht.
Ich bin meistens eine Meisterin des Verdrängens, das habe ich auch da ganz toll geschafft, okay, perfekt. Als es hieß, man würde es erst noch beobachten müssen, ob es überhaupt wächst, war ich unsicher, aber irgendwie hab ich mir verboten drüber nachzudenken. (Wie Gspensterl sagt: Auch ich habe mir und meinem Mann Internetverbot erteilt. Und richtig, ich selbst gehe nur ins Forum, wenn’s mir gerade nicht so gut geht. Wenn es mir (360 von 365 Tagen) gut geht, siehst Du mich hier nicht!)
Meinen Freunden habe ich erst ein paar Tage vor der OP Bescheid gesagt, wollte nicht, dass sich jemand Sorgen macht. Im Nachhinein war das für mich zumindest gut, denn einige, die es wussten, haben mich eher verrückt gemacht, als dass sie mir helfen können, weil sie immer wieder nachgefragt haben, wie es mir ginge, ob ich Neues wüsste etc. Nicht gut.)
2 Wochen später hatte ich jedenfalls zwei aufeinanderfolgende epileptische Anfälle, die offenbar durch den Untermieter verursacht wurden, und dann ging alles ganz schnell: Eine Woche drauf war der Tumor draußen, alles war gut.
Was blieb ist ein flotter Kurzhaarschnitt und eine hin und wieder knirschende Narbe von ca. 30 cm Länge, dank der ich jetzt das Wetter vorhersagen kann.
Außerdem habe ich ein Loch im Schädel, und der Kopf rund um die Narbe ist ziemlich uneben. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, die Löcher würden mehr, aber offensichtlich ist es nur so, dass das durch die zerschnittenen Muskeln ist (das hat man mir hier im Forum erklärt)
Mit dem Joggen (mit dem ich 1,5 Jahre zuvor erst angefangen hatte) habe ich aufgehört, mir kommt es vor, als würde das Gehirn hoch- und runterhopsen, wenn ich das tu.
Ansonsten bin ich manchmal platter als zuvor,
...aber die drei Sachen sind tatsächlich
die EINZIGEN Folgen meiner OP!!!
Na gut, eine vierte: Ich bin etwas ängstlicher geworden, bilde mir schneller ein, dass mit meinem Kopf was nicht stimmt, vermutlich traue ich mir selbst nicht mehr so. Vor einigen Tagen habe ich die Bilder meines MRT gesehen und den Befund vom MRT-Doktor gelesen und werde solange Amoklaufen, bis die Ärzte/Chirurgen die Bilder auch gesehen haben, und mir erklären, was das alles zu bedeuten hat. Deshalb tummle ich mich auch gerade im Forum herum.
Das Vertrauen wird aber auch irgendwann zurück kommen.
Ach, das MRT hat übrigens eindeutig gezeigt, dass der Tumor komplett weg ist. Das ist doch was, oder?
Ich hoffe, ich konnte Dir damit ein bisschen Mut machen!
Bleib stark, Du kriegst das hin, Phoenix!
Trotzkopp