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Thema: Angststörungen

Angststörungen
Optimister
11.06.2019 17:15:27
Bei mir ist es am Freitag wieder soweit.
Das erste MRT nach meiner Diagnose vom Dezember 2018, wo neun Meningeome, vorwiegend an der Falx, gefunden wurden.
In den letzten Wochen habe ich fast täglich Angststörungen, bei denen ich das Gefühl habe, nicht genug Luft zu bekommen, ja sogar zu ersticken.
Ich weiß nicht, ob es die Angst vor der Untersuchung ist (habe auch noch eine Kontrastmittel Allergie), die Angst vor dem Ergebnis, oder ob eines von den Meningeomen, die Störung verursacht,
Ich versuche seit kurzer Zeit mit Beruhigungsmittel durch den Tag zu kommen, aber es ist schrecklich.
Manchmal denke ich auch, ob ich nicht übertreibe und mich einfach wieder einkriegen soll. Schließlich möchte ich meine Familie nicht auch noch in Hysterie versetzen.

L.G.
Optimister
Efeu
11.06.2019 18:19:25
Lieber Optimister,

die Ängste sind da, du solltest sie Ernst nehmen, nicht versuchen weg zu drücken. Hast du denn die Diagnose "Angststörung" von einem Therapeuten oder Psychiater?
Medikamente sind kurzzeitig oft hilfreich, sie unterstützen, den Alltag besser in den Griff zu bekommen, Zugang zu seinen Ressourcen zu erhalten und neue positive Strategien in den Ängste zu erarbeiten. Dazu empfehle ich dir einen guten Therapeuten, von dem du dich ernst genommen und gesehen fühlst, der dich unterstützt, dass du rausfindest, wie du besser mit so Situationen umgehen kannst, auch generell mit dieser Krankheit.

Ich wünsch dir alles Gute,
Efeu
Efeu
Lissie38
11.06.2019 18:47:05
Keine Beruhigungsmittel einfach positiv denken und abschalten. Das kann man sehr schnell lernen mit Übung

Angst behindert nur und negative Gedanken bringen auch negative Ereignisse. Dein Denken und deine Angst bringt dich nicht weiter, gar nicht, deshalb lass es einfach und sei fröhlich und denke positiv.

Denn wenn man schon denken muss dann gleich positiv
Lissie38
Sarai 51
11.06.2019 18:53:06
OK, du weißt seit Dezember, dass du 9 Meningeome hast., soweit ich verstanden habe. Ich habe bereits mit einem Meningeom Panik gehabt und die ersten 14 Tage flach gelegen. Bei 9 hätte ich auch Schnappatmung bekommen. Was ich damit sagen will ist, dass ich es absolut normal finde, in Angst zu verfallen, wenn man von gesund auf 9 Meningeome umdenken muss.
Ich bin der Meinung, dass du gar nicht übertreibst und du musst dich gar nicht einkriegen. Deine Gefühle stehen dir absolut zu. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Angst am besten zu überwinden ist, wenn man sie annimmt und sie sich als etwas ganz normales 'erlaubt'.
Ob einem dabei ein Therapeut helfen kann oder soll, liegt daran, ob man das alleine nicht schafft. An der Situation kann er nichts ändern, lediglich behilflich sein, das zu verarbeiten.
Aus meiner Sicht werden Gefühle, insbesondere die nicht guten, zu sehr verdrängt. Man 'muss' stark sein. Nee, ich finde jeder darf Angst haben und sie zum Ausdruck bringen. Und dann eine Bewältigungsstrategie entwickeln. Also ich finde deine Angst total normal und würde es seltsam finden, wenn es anders wäre. Gut ist, so habe ich es erlebt, dass mit der Zeit die Angst weniger wird.
Sarai 51
Lissie38
12.06.2019 08:45:10
Warum Angst ? es sind doch gutartige Tumore

Angst ist nie gut und man sollte nie Angst haben. lass keine Angst zu, sei stark und denke an was anderes.
Lissie38
KaSy
12.06.2019 09:33:33
Liebe Optimister,
ich finde Deine Ängste und die weiteren Erscheinungen nur zu verständlich.
Gestutzt habe ich allerdings, als Du schriebst, dass Du seit 6 Monaten täglich mit "Beruhigungsmitteln" versuchst, über den Tag zu kommen.
Ich weiß nicht, welches Mittel in welcher Dosis Du nimmst, aber diese Mittel sind nicht für den Langzeit- bzw. Dauergebrauch geeignet. (Es sei denn, Dein Arzt und die Apotheker sagen etwas anderes.)

Bei langfristigen Angststörungen sind (1.) eine Psychotherapie und (2.) Antidepressiva eher angebracht.

Bitte lass Dich diesbezüglich gut beraten.

Die Meningeome belasten Dich wirklich genug. Beruhigungsmittel ab und zu - ja, aber auf Dauer haben sie weitere gesundheitliche Folgen, die Du nicht brauchen kannst!

Für Freitag wünsche ich Dir beruhigende Ergebnisse.
KaSy
KaSy
Optimister
12.06.2019 11:28:39
Hallo KaSy,
da habe ich mich nicht optimal ausgedrückt. Die Beruhigungsmittel nehme ich erst jetzt, knapp vor der Untersuchung, also etwa 4 Tage.
Danke vielmals für die Glückwünsche.
Optimister
Mirli
12.06.2019 12:51:09
@Optimister,
die gleichen Beschwerden hatte ich damals auch (Akustikusneurinom 2002). Panikattacken, Erstickungsanfälle, den Eindruck ohnmächtig zu werden oder gleich zu sterben...
Habe mir von meiner HÄ Benzodiazepin-Tropfen verschreiben lassen. Tropfen wirken schneller als übliche Tabletten und man kann sie individueller dosieren. Habe sie nur bei anstehenden Attacken sofort genommen.
Gibt riesengroße Sicherheit, allein nur diese Tropfen im Notfall zu haben, denn sie wirken zuverlässig!
Ich muss sagen, dass mir dieses Medikament immer hervorragend geholfen hat, der schwere Mühlstein fiel innerhalb weniger Minuten von mir ab.
Über einen Gesamtzeitraum von etwa 18 Monaten bei unregelmäßiger situationsabhängiger Einnahme konnte nie von irgendeiner Abhängigkeit die Rede sein. Ich persönlich finde, dass diese Medikamente oft zu Unrecht schlecht dastehen. Wenn man vernünftig damit umgeht, kann man sie-wie bei mir-eben auch monatelang einsetzen.

Heute nehme ich dieses Mittel nicht mehr ein, da keine Attacken und Luftnot mehr vorhanden sind.
Im Nachhinein glaube ich sogar, das diese Symptome durch den Tumor kamen.

Optimister, ich habe auch MRT-Kontrastmittelallergie (Gadolinium).
Wie machst du das bei der nötigen Untersuchung?

Gruß Mirli


„Zur Wahrscheinlichkeit gehört auch, dass das Unwahrscheinliche eintritt.“ (Aristoteles)
Mirli
Lena333
12.06.2019 13:29:43
Hallo Mirli,

habe auch Gadolinium Unverträglichkeit seit 2016: deshalb werden bei mir die Kontroll - MRT`s seitdem nur nativ gemacht.
(Habe auch Nierenproblematik, deshalb auch Probleme mit KM).

Lt. Aussage Radiologe: gäbe es KEINE Qualitätsminderung in Bildern aufgrund des fehlenden KM. Er macht dafür immer eine besondere "MRT Technik" mit Dünnschichtsequenzen u.a. (das entzieht sich meiner Kenntnis).

Meinem NC scheinen diese native Bilder zu genügen.

Ob das nur bei MIR so ist, oder ob man das verallgemeinern kann, weiß ich natürlich nicht. Lese hier immer, das KM sehr wichtig ist für die Beurteilung des Tumorwachstums, aber bei mir geht das seit 2016 anscheind bzw. hoffentlich auch ohne KM.

LG

Lena
Lena333
Mirli
12.06.2019 13:57:02
Hallo Lena333,
ich habe mit meinem Neurochirurgen auch vereinbart, dass die MRT nativ gemacht werden. Bisher bekam ich vor der Kontrastmittelgabe ein "Allergie-Gegenmittel" gespritzt. Der Radiologe meinte, dass zur Verlaufskontrolle das native MRT genügt.
Dieses Mal wollte der NC aber nochmal mit Kontrastmittel haben. Aber grundsätzlich hat er (und Kollegen) nativen MRT's zugestimmt.

Grüße
Mirli

„Zur Wahrscheinlichkeit gehört auch, dass das Unwahrscheinliche eintritt.“ (Aristoteles)
Mirli
Optimister
12.06.2019 15:10:31
Hallo Mirli,
danke für deinen Tipp. Werde mich informieren.
Bei mir ist das mit der Allergie nicht so einfach. Manchmal klappt es und manchmal reagiert der Körper allergisch. Habe eine sogenannte Pseudoallergie. Das bedeutet, dass beim Allergietest alles super aussieht, aber dann kollabiert plötzlich mein Kreislauf total. Mit Cortison, Sauerstoffmaske und dergleichen bekommen die Ärtzte das dann wieder in Griff. Nachdem es diesmal nur eine Verlaufskontrolle ist, werden wir hoffentlich ohne KM auskommen.
L.G.
Optimister
Mirli
12.06.2019 15:22:05
@Optimister,

meine Daumen drücke ich dir für Freitag schon mal.

Grüße Mirli


„Zur Wahrscheinlichkeit gehört auch, dass das Unwahrscheinliche eintritt.“ (Aristoteles)
Mirli
Lena333
12.06.2019 18:06:06
@Lissie38:

Wie Du o.a. lesen kannst, können ein guter Radiologe und NC das MRT auch ohne KM beurteilen.
Die Zuckerlösung als Alternative ist derzeit noch nicht praktikabel. Hier wird noch geforscht.
Lena333
Lissie38
13.06.2019 08:41:46
Nein das kann leider nie so gut beurteilt werden wir mit Kontrastmittel, sorry
Lissie38
yuliya
13.06.2019 10:25:30
Hallo Optimister,

ich finde deine Ängste auch nur zu verständlich! Mich hat die Diagnose von einem Meningeom schon fertig gemacht. Ich hatte am Montag mein Kontroll-MRT und zum Glück ist alles unverändert, seit der "Entdeckung" 2017 ist mein Menigeom kein mm gewachsen. Aber vor der Untersuchung bin ich wieder 1000 Tode gestorben...

Ich würde dir auch empfehlen, dir professionelle Unterstützung zu suchen, das würde dir sicher helfen! Du schreibst, du willst deine Familie nicht in Hysterie versetzen. Aber hast du denn jemanden, mit dem du über die Ängste reden kannst, und der dich begleitet? Du solltest das nicht alleine mit dir ausmachen müssen. Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass alles gut läuft.

Liebe Grüße
Julia
yuliya
Optimister
17.06.2019 16:38:10
Vielen Dank für Eure Glückwünsche.
Es hat geholfen!
Alles unverändert. Nächste Kontrolle in einem Jahr.

Liebe Grüße
Optimister
yuliya
24.06.2019 08:52:07
Super, das freut mich für dich! Ich muss auch erst wieder in einem Jahr zur Kontrolle!
yuliya
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