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Dortmund1203

Guten Abend!

Meine Frauenärztin war sich nicht sicher, ob die Antibabypille evt. meinen Hirntumor (Gangliogliom I) fördernt könnte. Diese Tumorart kannte sie nicht...
Sie hat mir zwar eine Stelle genannt, wo ich mich informieren kann, allerdings ist das durch Corona momentan etwas schwierig. Wenn die Situation sich etwas entspannt, werde ich natürlich noch einen Termin dort machen..
Aber vielleicht habt ihr bereits Erfahrungen? Nehmt ihr die Antibabypille trotz Hirntumor?
Ich nehme die Pille seit ca. 9 Jahren schon und habe sie vorerst erstmal abgesetzt...

LG!

KaSy

Liebe Dortmund1203,
Hirntumoren zählen mit etwa 8000 Erstdiagnosen pro Jahr in der BRD zu den seltenen Erkrankungen. Davon sind etwa je 3000 Glioblastome und Meningeome. Die weiteren vielen Hirntumorarten kommen vielleicht nur im dreistelligen Bereich vor. Da ist es kein Wunder, dass Deine Gynäkologin noch keine Frau mit einem Gangliogliom in ihrer Sprechstunde hatte. Gut informiert ist sie aber!

Für einen Teil der Meningeome trifft es zu, dass ihre Zellen Hormonrezeptoren aufweisen.

Gesucht hatte man danach, weil die Häufigkeit von Meningeomen bei Frauen höher ist und sie überwiegend in deren Wechseljahren zuerst festgestellt werden. Aber auch während Schwangerschaften wurde ein verändertes Meningeomwachstum festgestellt.

Bei den anderen Hirntumorarten ist das wegen der geringen Anzahl einfach nicht nachweisbar.

In jedem Fall kann eine Hormongabe als (sinnvolle) Antibabypille sowie eine (umstrittene) Hormonersatztherapie Einflüsse auf das Wachstum von Tumoren im Kopf haben. Dort ist die Hypophyse, deren Aufgabe die Hormonproduktion ist und in diesen Prozess wird eingegriffen.

Viel genauer ist das nicht bekannt, da die allermeisten Frauen, die Hormone nehmen, keine Hirntumoren entwickeln.

Aber wenn man weiß, dass man einen Hirntumor hat, sollte man den Weg gehen, Hormone durch natürliche Mittel und Methoden zu ersetzen.

Wenn Dein Gangliogliom bereits operiert wurde, dann lassen sich die Zellen auch darauf untersuchen, ob sie über Hormonrezeptoren verfügen. Da das Tumormaterial sehr viele Jahre aufbewahrt wird, ist das auch nachträglich möglich.

Sprich auch mit Deinem Neurochirurgen über das Ergebnis der Zelluntersuchung und darüber, was er zur Frage "Antibabypille" meint, auch wenn es nicht sein Fachgebiet ist.
Deine Gynäkologin sollte das Ergebnis sowieso erfahren.

Entscheiden solltest Du, auch wenn keine Hormonrezeptoren gefunden wurden.

Deine Familienplanung hat sicher noch Zeit, aber Du solltest wissen, dass Hirntumoren nicht vererbt werden.

Ich kenne aus Hirntumorforen einige Frauen, bei denen unter Hormongabe oder in der Schwangerschaft Meningeome entstanden oder sich veränderten.
Meine Meningeome hatten keine Hormonrezeptoren. Meine drei Kinder haben keine Hirntumoren und meine fünf Enkelkinder auch nicht.

Dir alles Gute!
KaSy

Dortmund1203

Hallo KaSy,

Es sollte kein Vorwurf gegenüber meiner Ärztin sein! Viele Ärzte haben zu mir gesagt, dass es ein relativ seltener Befund ist.

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung!

Morgen muss ich (spontan) ins Krankenhaus und ich werde einfach mal nachfragen. (Operiert wurde ich bereits)

Schön zu hören, dass die Kinder Hirntumorfrei sind. Sowas ist echt schön zu lesen!

Alles Liebe,
Dortmund1203

KaSy

Liebe Dortmund1203,
das war nicht als Vorwurf an Deine Ärztin aufzufassen, sondern als Lob.
Es gibt immer noch Gynäkologen, die den Zusammenhang von Hirntumoren nicht kennen oder nicht kennen wollen und die Frauen zu Hormonen überreden.
KaSy

Mego13

Liebe Dortmund,

auch wenn das Wissen über das Zusammenspiel von Hirntumoren und künstlichen Hormonen noch am Anfang steht, waren die behandelnden Ärzte sowie die Frauenärztin davon angetan, dass ich nicht hormonell verhütet. Ich weiß nicht, ob diese Methode für Dich in Frage kommt, das muss jeder für sich selber bestimmen und auch mit der behandelnden Frauenärztin erörtern. Aufgrund eines sehr guten Zyklus kann ich seit ca 8 Jahren sehr gut mit einem Verhütungscomputer verhüten. Ich nutze Persona. Es gibt mittlerweile auch andere Marken, die auch noch Temperaturmessungen einbeziehen. Zudem ist es zur Zeit beruhigend zu erleben, dass mein Körper trotz Bestrahlung und momentaner Chemo noch "normal" funktioniert.

LG
Mego

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