Liebe Dortmund1203,
Hirntumoren zählen mit etwa 8000 Erstdiagnosen pro Jahr in der BRD zu den seltenen Erkrankungen. Davon sind etwa je 3000 Glioblastome und Meningeome. Die weiteren vielen Hirntumorarten kommen vielleicht nur im dreistelligen Bereich vor. Da ist es kein Wunder, dass Deine Gynäkologin noch keine Frau mit einem Gangliogliom in ihrer Sprechstunde hatte. Gut informiert ist sie aber!
Für einen Teil der Meningeome trifft es zu, dass ihre Zellen Hormonrezeptoren aufweisen.
Gesucht hatte man danach, weil die Häufigkeit von Meningeomen bei Frauen höher ist und sie überwiegend in deren Wechseljahren zuerst festgestellt werden. Aber auch während Schwangerschaften wurde ein verändertes Meningeomwachstum festgestellt.
Bei den anderen Hirntumorarten ist das wegen der geringen Anzahl einfach nicht nachweisbar.
In jedem Fall kann eine Hormongabe als (sinnvolle) Antibabypille sowie eine (umstrittene) Hormonersatztherapie Einflüsse auf das Wachstum von Tumoren im Kopf haben. Dort ist die Hypophyse, deren Aufgabe die Hormonproduktion ist und in diesen Prozess wird eingegriffen.
Viel genauer ist das nicht bekannt, da die allermeisten Frauen, die Hormone nehmen, keine Hirntumoren entwickeln.
Aber wenn man weiß, dass man einen Hirntumor hat, sollte man den Weg gehen, Hormone durch natürliche Mittel und Methoden zu ersetzen.
Wenn Dein Gangliogliom bereits operiert wurde, dann lassen sich die Zellen auch darauf untersuchen, ob sie über Hormonrezeptoren verfügen. Da das Tumormaterial sehr viele Jahre aufbewahrt wird, ist das auch nachträglich möglich.
Sprich auch mit Deinem Neurochirurgen über das Ergebnis der Zelluntersuchung und darüber, was er zur Frage "Antibabypille" meint, auch wenn es nicht sein Fachgebiet ist.
Deine Gynäkologin sollte das Ergebnis sowieso erfahren.
Entscheiden solltest Du, auch wenn keine Hormonrezeptoren gefunden wurden.
Deine Familienplanung hat sicher noch Zeit, aber Du solltest wissen, dass Hirntumoren nicht vererbt werden.
Ich kenne aus Hirntumorforen einige Frauen, bei denen unter Hormongabe oder in der Schwangerschaft Meningeome entstanden oder sich veränderten.
Meine Meningeome hatten keine Hormonrezeptoren. Meine drei Kinder haben keine Hirntumoren und meine fünf Enkelkinder auch nicht.
Dir alles Gute!
KaSy