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Thema: Antiepileptika / Kortion ? Wirkung?

Antiepileptika / Kortion ? Wirkung?
SkiAdler
08.06.2019 07:35:20
Hallo
Meine Mutter 64J hat seit 9/2018 ein Glioblastom vorn links.
Mittlerweile die zweite OP weil ein kleines Rezidiv enstanden ist. "Eigentlich" geht es ihr körperlich gut.

Aber es treten ab und an die Epileptischen Anfälle auf. Nachdem wir eine Art Tagebuch geschrieben haben, denke ich das es mit der Reduzierung vom Kortison zusammenhängt, obwohl wir es ausschleichen lassen.

Gestern habe ich so einen "Anfall" miterlebt, wo sonst nur mein Vater 74J vor Ort war.
Nach Rücksprache mit dem Notarzt habe ich ihr eine Tablette Antiepileptika Leveteratitam gegeben.
Es wurde jedoch nicht besser.

Es wurde auch zunehmend schwieriger den Patienten in den Griff zu bekommen, wenn ich das mal so ausdrücken darf.

Dann habe ich auch wieder nach ärztlicher Rücksprache Kortison gegeben.

Worin liegt der Unterschied und die Wirkung dieser Medikamente und woher weiß ich was ich in so einem Moment am besten geben kann.

Vielen Dank im Voraus für eine Antwort
SkiAdler
KaSy
08.06.2019 10:18:09
Kortison wirkt rasch, weil es den Hirndruck verringert, durch den die von Dir (im anderen Beitrag) beschriebene Situation hervorgerufen wurde.
Ich vermute, dass es kein epileptischer Anfall war, dafür dauerte das zu lange und hatte zu viele verschiedene Symptome.

Levetiracetam ist ein Antikonvulsivum, wirkt also dämpfend gegen epileptische Anfälle. Es ist aber ein Dauermedikament, das regelmäßig genommen werden muss. Seine Wirkung setzt tatsächlich relativ schnell ein, aber es nur bei Bedarf zu geben oder es einfach mal kurzzeitig höher zu dosieren, ist nicht wirklich gut. Das sollte eine Ausnahme bleiben.

Es gibt für derartige Situationen Deiner Mutter Lorazepam (Handelsname Tavor expidet ©). Das sind kleine Tabletten, die man auf die Zunge legen kann und sie wirken beruhigend. Sie machen sehr müde, Auto fahren sollte man einen Tag auch nicht und sie machen bei Dauergebrauch abhängig. Diese Risiken sind im Fall Deiner Mutter vermutlich weniger wichtig.

Lasst Eure Mutter von einem Neurologen anschauen, er möge einschätzen, ob diese Situation ein epileptischer Anfall war und entscheiden, ob er Lorazepam verschreibt. Beschreibe ihm die Situation so, wie Du sie hier beschrieben hast.

Insgesamt denke ich, dass ihr gestern nicht an Ärzte geraten seid, die sich mit Glioblastomen auskennen, das klang mir etwas unwissend und spontan. Ich hoffe, Ihr habt Fachleute für sie.

Alles Gute für Euch alle!
KaSy
KaSy
SpinEcho
08.06.2019 10:18:38
> Worin liegt der Unterschied und die Wirkung dieser Medikamente und woher weiß ich was ich in so einem Moment am besten geben kann.

Kortison wirkt entzündungshemmend. Es kann die Symptome lindern, die entstehen, wenn ein schnellwachsender Tumor das umgebende Hirngewebe verdrängt und sich dieses auf diese Verletzung eine Entzündungsreaktion zeigt.

Antiepileptika senken generell die Bereitschaft des Gehirns zu epileptischen Anfällen.
SpinEcho
mona
08.06.2019 16:08:33
Hallo,
die epilleptischen Anfälle können sich sehr sehr unterschiedlich bemerkbar machen und sie sind auch sehr unterschiedlich...
da ich von Anfang an(2010)bis jetzt auch epilleptische Anfälle habe

@SkiAdler klärt es mit den Ärzten ab...die Anfälle sind nicht zu unterschätzen ,in keins der Weise will ich dir Angst machen ,es ist leider so...


Lg mona

Gemeinsam Stark
mona
Svenska
09.06.2019 12:31:30
Liebe SkiAdler, ich hatte dir schon im anderen Beitrag ausführlich geantwortet.

Wie von KaSy schon gesagt, ist Levetiracetam zur Dauermediaktion, die bei öfter auftretenden Anfällen auch auf jeden Fall angesagt wäre! Es wundert mich, dass du das nur einmalig/bedarfsweise geben sollst; eigentlich müsste sie damit dauerhaft eingestellt werden und dann idealerweise gar keine Anfälle mehr bekommen.
Svenska
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