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peggert

Hey,
Mein Vater ist im August 2018 an einem Glioblastom erkrankt und wurde operiert und nachträglich mtit Strahlen und Chemo Therapie behandelt worden vor einigen Tagen nach einer MR-aufnahme wurde ein rezidiv entdeckt. Wir fingen wieder an nach aktuellen Studien zu gucken und trafen auf etwas ganz neues. Ein Allergiemittel (Antihistaminikum/Clemastin ) welches in versuchen mit Mäusen eine Form des Zelltods (des Glioblastomes) auslöst, der durch undichte Lysosomen verursacht wird.
Meine Frage an euch ist habt ihr das Antihistaminikum schon gegen ein Glioblastom eingesetzt, wenn ja mit welchem erfolg und welcher Dosis?
Wenn ihr es noch nicht benutzt habt schreibt einfach was ihr von dem Artikel haltet.

Liebe Grüße Philipp

Hier der Link zum Artikel (English)
https://www.genengnews.com/news/brain-cancer-halted-in-mice-using-antihistamine-drug/

Toni63

Interessante Publikation. Es gibt natürlich unzählige präklinische Studien an Mäusen (Xenograft-Modelle), davon auch einige mit Trizyklischen Antidepressiva und . Was mich an der Studie eher wundert, ist die hohe Dosis, die den Mäusen i.p. verabreicht wurde. Wenn man das auf den Menschen überträgt (Körpervolumen schon mit eingerechnet), so wären das schon einige Dutzend ggf. mehrer Hundert mg pro Tag, was für die meisten onkologisch wirksamen Medikamente ja nicht selten ist.
Aber Clemastin, soweit ich das richtig gelesen habe, wird nur im unteren Milligramm-Bereich eingesetzt. Und selbst da scheint es schon nicht ganz ohne Nebenwirkungen zu sein.
Aber die Studie ist wissenschaftlich gesehen natürlich großartig, da ja möglicherweise ein zellulärer Mechanismus inklusive potentieller Angriffsziele ausgemacht werden kann.

Toni63

Hinsichtlich der Wirkung auf die lysosomale Membran werden in dem Artikel ja auch die Trizyklischen und Statine genannt.
Mir fiel dann ein, dass dies auch für Chloroquin zutrifft. Tatsächlich gibt es da auch eine Publikation:

https://www.infomed.ch/screen_template.php?articleid=1375&screenissueid=223

Toni63

Oh, ich sehe gerade, dass Chloroquin hier im Forum schon häufig thematisiert wurde....

Toni63

Nochmal zu Chloroquin:
Es gibt zur Malaria-Aternative das Kombi-Präparat: Proguanil/Atovaquon.
Auch dieses Medikament wurde hier im Forum schon erwähnt:
https://forum.hirntumorhilfe.de/neuroonkologie/tmz-methadon-oder-cusp9-13892.html
Interessanterweise handelt es sich bei Proguanil (offenbar sehr geringe Nebenwirkungen) um ein Biguanidin. Dazu gehört m.E. auch Metformin.

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