Eine Antitumorwirkung von Antiepileptika konnte noch nicht nachgewiesen werden. Nun wird versucht die Glioblastomtherapie mit zusätzlicher Gabe des Antiepileptikums Perampanel positiv zu beeinflussen. Was ist dran? Wer kennt sich aus?
Eine Antitumorwirkung von Antiepileptika konnte noch nicht nachgewiesen werden. Nun wird versucht die Glioblastomtherapie mit zusätzlicher Gabe des Antiepileptikums Perampanel positiv zu beeinflussen. Was ist dran? Wer kennt sich aus?
Hallo Eris,
Meinst du das:
Perioperativen Perampanel-Behandlung von Patientinnen und Patienten mit progressivem Glioblastom
Projektleitung: Prof. Dr. Frank Winkler
Adresse: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg, Neurologische Klinik
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg
Jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse des Projektteams könnten für das Tumorwachstum, und vor allem auch die hohe Resistenz der Tumore maßgeblich durch Tumorzell-Netzwerke begründet, in denen einzelne Tumorzellen nicht nur mit sich selbst, sondern vor allem auch mit Nervenzellen des normalen Gehirns verbunden sind. Letztere stimulieren Glioblastome über sogenannte Neuron-Tumor-Synapsen, welche sich aber durch das Medikament Perampanel hemmen lassen. Perampanel ist ein vergleichsweise gut vertragenes und zugelassenes Medikament gegen epileptische Anfälle, welche ohnehin häufig ein Problem bei Glioblastom-Patienten sind. Bisher kommt Perampanel bei Hirntumorpatienten allerdings kaum zur Anwendung. In Untersuchung mit Perampanel wird ein gänzlich neuartiges Therapieprinzip gegen wiederkehrende Glioblastome getestet, in dem Patientinnen und Patienten vor und nach einer ohnehin notwendigen Rezidiv-Operation das Medikament oder ein Plazebo bekommen. Es wird untersucht, ob die Perampanel-Behandlung nachweisbare Effekte auf die Tumorzell-Netzwerke im entfernten Gewebe hat, und ob das bildgebende Tumorwachstum während der Behandlung durch Perampanel hemmbar ist. Die Untersuchung bringt somit erstmals ein spezifisch gegen Neuron-Tumor-Synapsen gerichtetes Therapieprinzip in eine klinische Anwendung und soll – bei Bestätigung dieser Effekte – langfristig helfen, sowohl die Prognose als auch die Lebensqualität von Hirntumorpatienten zu verbessern.
----------
Ich nehme dieses Medikament, werde mich gerne ausführlicher informieren.
Danke für den Tipp.
LG
Marie
Hallo!
Hat jemand schon Erfahrungen mit der Einnahme des Medikaments? Der Onkologe meines Mannes schlug ihm beim letzten Termin einen Wechsel von Keppra auf Perampanel vor. Wir sollen es uns überlegen.
Liebe Grüße
peppermary1
Meine Erfahrungen mit Perampanel sind übelster Natur: Dieses Medikament wurde mir neben zwei anderen Antiepileptika, wegen Kribbelns auf der betroffenen Seite und Durchschlafproblemen verordnet.
Die beabsichtigte Wirkung habe ich nicht verspürt aber viele Nebenwirkungen wie Gangunsicherheit, schaukelte wie eine Betrunkene, Aggressivität mit Herumwerfen von Gegenständen, Müdigkeit bis in den Nachmittag hinein und im Zuge dessen wieder eine Depression. Eine Halbwertszeit von bis zu 100 Stunden, so dass, das sofortige Absetzen des Perampanels und eine Erhöhung der Lamotrigindosis bald seine Wirkung zeigte aber es sechs Wochen dauerte bis ich wieder richtig fit war. Ich weiss um die vermutete antitumorale Wirkung aber letztendlich hat es mir nur den Sommer versaut.
Liebe Grüsse von Peppermary
Hallo Peppermerry,
das klingt wirklich furchtbar. Danke für Deinen Bericht!
Mein Mann nimmt Perempanel (8mg) seit ca. 3 Monaten
(zusätzlich zu Lacosamid und Levetiracetam) und kommt damit mittlerweile sehr gut zurecht.
Zu Beginn war er kurz nach der Einnahme und in der Früh noch extrem müde, das hat sich wieder gegeben. Es ist ihm mittlerweile das wichtigste Medikament, weil er den Eindruck hat, es hilft ihm am besten bei seinen fokalen Anfällen.