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Dolledeern

Hallo alle Lieben hier im Forum,
mein Mann sitzt den ganzen Tag auf der Couch und stiert in der Gegen herum, er hat zu nichts Lust, will eigentlich immer nur schlafen, weil, wie er sagt, auch immer müde ist. ich verstehe das ja auch, denn die Tabletten, die er jetzt zusätzlich bekommt, machen unheimlich müde. Wie bekomme ich ihn dazu, dass er mehr Interesse für irgendetwas zeigt. Null Bock auf alles, nichts interessiert ihn, weder lesen noch fernsehen. Alles, was er sonst gerne gemacht hat, auch handwerkliche Dinge, interessieren ihn nicht mehr. Ich habe heute mal mit ihm "geschimpft" und gesagt, dass mir das so gar nicht gefällt. Aber auch das stört ihn nicht. Ich weiß, dass er im Moment viel verarbeiten muss und er setzt sich wohl auch schon mit dem Unvermeidlichen auseinander. Aber das hat, so sagt der Arzt, noch Zeit. Vielleicht hat jemand einen Rat, was ich machen kann, damit er "aufwacht" ?
Liebe Grüße Euch allen. Dolledeern

Schorschel

hallo dolledern - schorschel mal wieder - ich kann dich verstehen - aber es nützt glaube ich nichts - wenn man an allen Schrauben drehen will - ich meine damit - es gibt Nebenwirkungen von Medikamenten - was ist schlimmer die Symptome der Krankheit oder die Nebenwirkungen der Medikamente - ich freu mich immer - wenn meine Frau sagt, dass sie müde ist und etwas schlafen möchte - sie hat sich diese Erholung nach der Behandlung wirklich verdient. Lass deinen Mann doch diese - für ihn genauso schwere Phase wie für dich - ohne Druck auch noch von dir durchstehen - es nützt euch beiden. Sorry - war das "Oberlehrehaft"
Ganz liebe Grüße Schorschel

Dolledeern

Lieber Schorschel,
schön, wieder von Dir zur hören. Ja, ich weiß, Du hast ja recht. Ich lasse meinen Mann ja auch rumdösen oder schlafen. Aber den ganzen Tag ?
Er geht abends um 20 Uhr ins Bett und schläft durch bis nächsten Morgen 8 Uhr. Mittags schläft er auch 2 Stunden, bis ich ihn wecke. Er macht eine schwere Zeit durch, wie Deine Frau auch. Das verstehe ich ja wirklich.
Vielleicht ändert sich das ja irgendwann, wenn der Körper sich an die Müde-mach-Tabletten gewöhnt hat ? Ich hoffe, Dir und Deiner Frau geht es einigermaßen gut und es bleibt alles stabil.
Liebe Grüße und schönen Sonntag. Dolledeern

Caroline

Liebe Dolledeern,
ich möchte dir gern als "Betroffene" schreiben. Mir geht es leider genauso wie deinem Mann. Ein richtiges "ausgeschlafen sein" kenne ich garnicht mehr. Ich könnte auch den ganzen Tag schlafen, selbst nach dem Nachtschlaf fühle ich mich nicht erholt. Ich leide sehr darunter, weil "Aussenstehende" das nicht nachvollziehen können. Diese permanente Müdig-und Antriebslosigkeit äußert sich in einer Depression, die ich aber nicht wahrhaben möchte.
Ich habe auch zu nichts mehr Lust und auch keinen Antrieb. Seit Juni bin ich jetzt zu Hause und mein Mann gibt mir immer ein paar Aufgaben im Haushalt, die ich am Tag erledigen soll. Das ist für mich totaler Stress, aber ich versuche es über den Tag zu erledigen. Keiner weiß, was das für mich für eine Belastung ist.
Ich empfinde es aber auch als Belastung, nichts zu tun.Es befriedigt mich nicht und ich habe immer ein schlechtes Gewissen, wenn mein Mann sich wieder selbst übertrifft bei den Arbeiten im und ums Haus...und ich sitze nur da.Es it ein so "bescheidenes" Gefühl, wenn der Mann um einen rumsaugen muß, weil man selber keinen Antrieb hat.
Es ist nicht Faulheit oder Desinteresse liebe Dolledeern. Für diese Art von Müdigkeit und Antriebslosigkeit müßten neue Begriffe gefunden werden, weil man als gesunder Mensch die Schwere dieser nicht nachvollziehen kann. Ich bin auf garkeinen Fall negativ gegenüber meiner Krankeit (Astro 3) eingestellt! Ich nehme auch eine hohe Dosis an Antiepileptika (1500-0-1500 Keppra, 150-0-150 Lamotigrin),.. die Müdigkeit wird auf Dauer nicht weniger, sie ist permanent vorhanden. Das macht mich auch total fertig.
Ich kann auch kein Buch lesen, was ich früher sehr gern gemacht habe, weil ich das gelesene schon wieder vergessen habe, wenn ich umblätter.
Wir haben einen Hund und viele sagen, das wäre in meinem Fall doch gut. Da käme ich wenigstens raus. Aber auch das Gassigehen ist eine Tortour für mich, ich vermeide es raus zu gehen und reduziere es auf ein mögliches Minimum an Strecke und Wiederholungen.
Ach Dolledeern, du denkst jetzt bestimmt, die jammert nur. Das mache ich sicher auch, aber was würde ich dafür geben, wieder einmal einen Morgen zu erleben, bei dem ich ausgeschlafen aufwache und total motiviert in den Tag starten kann (so wie es bei mir in meiner Jugendzeit war) Ich habe immer gern Aufgaben im und ums Haus gemacht...und nun?
Meinem Mann habe ich schon öfters versucht, diese Situation zu erklären, aber ich denke, auch er kann es nicht richtig verstehen. Wie sollte er auch? Oft fühle ich mich als Hemmklotz fü meinen Mann. Er hat soviel Humor und sehr unternehmungslustig und ich Tuddelige sitze nur auf dem Sofa rum.
Trotzdem versuche ich mir immer vorzunehmen, das ich das wieder in den Griff bekomme. Ich hoffe, es gelingt mir. Gemütsaufheller kann ich und dein Mann wahrscheinlich auch nicht nehmen, da sie bei gleichzeitiger Einnahme von Antiepileptika nicht indiiert sind.
Übrigens ging es mir bei Einnahme von Cortison einiges besser.Ich war total motiviert, mußte nicht mehr so viel schlafen und konnte in dieser Zeit einen Hauch von früheren Tagen "einfangen". Ich habe in dieser Zeit auch danach gelebt. Aber Cortison ist keine Dauerlösung ! ...und jeder reagiert ja auch anders darauf
Liebe Dolledeern, ich wollte dir diese Situation nur einmal aus der Sicht eines Betroffenen schreiben.

Liebe Grüße von Caroline

Caroline

Liebe Dolledern,
entschuldige bitte meine Schreibfehler. Habe es eben wieder mit Entsetzen festgestellt. Einen habe ich berichtigt (das Haus gegen meinen Mann ausgetauscht :)) Ich denke, du wirst es schon lesen können.

Liebe Grüße nochmal von Caroline

Dolledeern

Liebe Caroline,
ich danke Dir für den ausführlichen Bericht, der sich mit dem meines Mannes total ähnelt. Dass die Betroffenen nichts dafür können, das ist mir klar. Durch die vielen, vielen Tabletten, außer Antiepileptika, die mein Mann nehmen muss, wird die Situation sicher auch nicht besser werden.
Zur Zeit muss er jetzt noch Lorazepam und Cymbalta nehmen, damit seine unangenehmen Anfälle (keine epileptischen Anfälle) minimiert werden oder ganz verschwinden. Sie scheinen jedenfalls zu helfen.
Ja, was ist jetzt besser ? Immer müde und antriebslos sein oder aber die Anfälle - 30-40 x am Tag - hinnehmen müssen ? Ich tendiere natürlich dazu, dass die Anfälle verschwinden. Mein Mann natürlich auch. Ich habe gelesen, Du hast auch einen Astro III, ist der operiert worden ? Und wann war das ? Bei meinem Mann sind es 3 Monate seit der OP her.
Also noch recht frisch. Bekommst Du auch Temodal ? Bestrahlungen bekommt mein Mann nicht, nur Chemo mit Temodal.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag mit schönen schlaflosen Stunden
Liebe Grüße Dolledeern

Dolledeern

Caroline, Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen. Auch bei mir kommen Schreibfehler vor.
Mein Mann hat außerdem ziemliche Wortfindungsstörungen. Ich tippe auf das Keppra bzw. Levetiracetam und Vimpat. Die Wortfindungsstörung soll als Nebenwirkungen auch auftreten können. Diese hatte er ja auch schon im Krankenhaus nach dem epileptischen Anfall und er bekam dort auch schon Keppra deswegen. Ich denke nicht, dass es am Tumor liegt, ausschließen kann ich es jedoch auch nicht. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf und Du bitte auch nicht. Hoffnung muss man immer haben. Wir lassen uns doch nicht so einfach von dem Ding im Kopf unterkriegen, oder ?
LG Dolledeern

Caroline

Liebe Dolledeern,

NATÜRLICH lassen wir uns von diesem Ding NICHT unterkriegen!!!:-)

Bei mir wurde 2005 ein Astro 2 diagnostiziert. Ganz kurz noch zum Verlauf (zeitlich etwas verschoben) Wach-OP 2005, mehrfache Rezidive in den folgenden Jahren, konventionelle Bestrahlung 60 Gy und Seedbehandlung. Jetzt sind 7 Zyklen Chemo mit Temodal (335 mg) angedacht. Ich befinde mich gerade im 5.Zyklus.
Der Astro 3 wurde dieses Jahr im Juni durch Biopsie diagnostiziert, nachdem ich im Februar und April 2 große epileptische Anfälle hatte.

3 Monate nach einer Kopf-OP ist natürlich noch nicht lang. Wann war denn die Erstdiagnose eines Hirntumors bei ihm? War es gleich ein Astro3?

Nochmal liebe Grüße und alles Gute für deinen Mann und natürlich auch dich. Ich weiß, wie schwer es auch für Angehörige sein muß.
Ich hatte eine Kundin, deren Mann einen Glio 4 hatte und wir haben uns oft aus der Sicht von 2 Seiten aus unterhalten

Warum kann ich mich nicht kurz fassen?

Ein schönes Wochenende mit viel Sonne (auch im Herzen)
wünscht dir Caroline

P.S. Danke für die " schönen schlaflosen" Stunden, die du mir gewünscht hast *zwinker*

Dolledeern

Liebe Caroline,
bei meinem Mann wurde im Juli die Diagnose Astro III gestellt, nachdem er am 18.6. mit Verdacht auf Schlaganfall ins Krankenhaus mit dem Notarzt gekommen ist. In derselben Nacht hatte er dann den Epi-Anfall, danach keinen mehr. Bis die endgültige Diagnose gestellt war, vergingen dann 2 Wochen und am 10.7. wurde er dann operiert. Sein Tumor liegt links am Temporallappen. Das ist alles großer Mist, gelinde ausgedrückt.
Es ist toll, dass Du Dich an den PC setzt und schreibst. Mein Mann war früher auch oft am PC, allerdings nicht mit Schreiben sondern Autos anschauen und Reisen. Aber jetzt gar nicht mehr, er hat einfach kein Interesse mehr daran. Dafür schreibe ich umso lieber und freue mich immer über einen Gedankenaustausch bezüglich der schrecklichen Krankheit.
Zumal mein Mann nach der Hirntumor OP einen großen Hirnabszess bekam, durch Bakterien. Er lag dann 6 Wochen im Krankenhaus und bekam täglich 10 Flaschen Antibiose über die Vene, insgesamt 420 Flaschen. Das war eine schwere Zeit und ich denke, daran leidet er irgendwie immer noch.
Alles Liebe, sei gedrückt von Dolledeern

Lilyfee

Liebe Caroline und Dolledeern,

Ich verstehe diese Antrieblosigkeit auch gut. Mir Haben Bücher sehr viel geholfen und auch im Internet hab ich Leute gefunden, die mit einem Astro III schon 20 Jahre leben.
Dolledeern, vielleicht sucht dir einfach diese positiven Patienten Berichte raus und legst es ihn vor die Nase, wenn er es ansieht, gut und wenn nicht hast du wenigstens etwas genan.

Und Caroline, ich würde dir dringend zu einer Gesprächtherapie raten. Denn so kann es glaub ich nicht weiter gehen?!?
Ich habe eine sehr hohe Dosis (Keppra 4000mg, Lamictal 400mg) und dennoch nehme ich Stimmungsaufheller .. aber keine Benzos!
Klar kann man zusätzlich Medis nehmen, zusätzlich mit den Epi Medis. Ich hatte schlimme Panikattacken und war depressiv, aber jetzt geht es mir sehr gut!

Kopf Hoch!!!!!!
LGL lilyfee

Dolledeern

Ja, Lilyfee, ich erzähle meinem Mann dann schon immer, wenn ich etwas Positives von Betroffenen gelesen habe, er hört dann auch zu.
Ich hoffe so sehr, dass seine gedrückte Stimmung sich bald bessert.
Am Montag müssen wir zum Blutabnehmen und ich werde dann seinen Hausarzt mal fragen, ob wir etwas zum Stimmung aufhellen nehmen können. Mein Gott, er nimmt doch schon sooooo viele Tabletten und komischerweise klärt uns niemand über Wechselwirkungen auf. Dabei kann Tablette A sich doch mit Tablette B gar nicht vertragen, oder ?
Es ist einfach ein Dilemma und man dreht sich wie in einem Hamsterrad.
Wäre schön, wenn ich hin und wieder mal von Euch höre.
Seid gedrückt von Dolledeern

Caroline

Hallo Lilyfee,

vielen Dank für deine Zeilen an mich.

Mein Neurologe ist mir dahingehend nicht wirklich eine Hilfe.
Ich habe diesbezüglich nur im Internet recherchiert, was man nehmen könnte, wenn man Antiepileptika nimmt.
Da stand immer, nicht bei Epilepsie (bzw. bei gleichzeitiger Einnahme von Antiepileptika nehmen). Was für ein Medikament nimmst du denn?
Wenn ich meinem Neurologen, auf Nachfrage von ihm, sage, wie es mir geht...kommt nur ein *mhhh* und er tippt etwas in seinen PC. Danach kommt oft die Frage, brauchen sie noch was. also nicht wirklich eine Hilfe für mich. Er ist auch nicht darauf eingegangen, als ich ihm sagte, dass ich depressiv bin. Meine Hausärztin ist auch überfordert.
Wie sieht dein Tag mit Stimmungsaufhellern aus und bist du zu Hause?

Alles Gute für dich Lilyfee

Liebe Grüße von Caroline

NOVA 29

Ich bin Betroffene!
Ich bin momentan so leer, müde und könnte ständig in Trännen ausbrechen. Im April diesen Jahres bin ich in der Küche zusammen gebrochen und meine Sprache setzte aus. Zusätzlich stellte ich fest das ich Gegestände oder auch Türrahmen übersah und mir ständig weh tat. Ich bin daraufhin zum Arzt gegangen der auch im ersten Moment keinen Rat wusste. Im entdefekt schickte sie mich zum CT. Dort sagte man mir es sei nicht zusehen, aber sie würden in 8 Wochen vorsichtshalber noch ein MRT machen um sicher zu sein. Als sie mich dann auf dem Heimweg am selben Tag anriefen - ich solle doch schon gleich die nächste Woche kommen, bekam ich zum ersten mal Angst! Nach diesem Termin stand fest da ist was, aber was wusste zu diesem Zeitpunkt noch keiner. Ich wurde dann ins Krankenhaus in die Neurochirugiesche Ambulanz überwiessen. Die entschieden sich recht schnell für eine Op und machten dann im Juli meinen Kopf auf, nahmen eine Probe und schickten diese ein. nach 6 Wochen erfuhr ich das ich eine Zyste mit einem enthalten Tumor habe (Typ I oder II ). Jetzte weiß keiner so richtig wie es weiter gehen soll. Erst heißt es bestrahlen dann nicht und dann wieder bestrahlen. Mich nervt das alles ich will eine Lösung und mein altes Leben zurück. Ich bin so genervt überall angesprochen zu werden als wäre ich schon tot. Das fremde Menschen meihnen meinem 7 jährigen Sohn wenn er gerade draußen spielt erklären zu müssen was Krebs ist - das ist so ein Eingriff in meine Privatsphäre. Es tut mir leid das meine Mutter ganz schlimme Angst um mich hat und schon ein halber Arzt ist, weil sie sich mit dem Thema so intensiv auseinandersetzt, weil ich einfach keine Nerven mehr habe. Mich verletzt ganz dolle das mein Mann so tut als wäre nichts und davon ausgeht das ich noch genauso belastbar bin wie vorher und ich ihn auch ständig aufbauen muss. Ich schaff das Alles nicht mehr und hab auch oft komische Gedanken. Am liebsten würde ich einfach gehen und nicht wieder kommen, aber da sind ja noch meine zwei Jungs für die ich auch immer die Fasade aufrecht erhalten muss um sie nicht zu belasten. Ich weiss einfach manchmal nicht was ich tun soll.........ich bin so leer und müde!!!!!!!!

HeikeLev

@Nova, im Moment bin ich nur betroffen, wenn ich Deine Zeilen lese. Ich kann es nachvollziehen. Ich bin zwar "Angehörige" und begleite meine Zwillingsschwester, aber ich möchte Dir einfach mal eine virituelle Umarmung schicken. Ich könnte mir vorstellen, dass Dein Mann vielleicht selbst noch unter Schock steht und das alles nicht wahrhaben will. Die sogenannte heile Familie und bestimmt auch Ängste in sich trägt, die er Dir vielleicht nicht mitteilt. Es ist leider für alle Beteiligten eine äußerst schwere Situation. Ich wünsche Dir & Deinen Lieben viel Kraft. Alles Liebe für Dich
Heike

Dolledeern

Liebe Nova29,
es tut mir so leid für Dich, dass auch Du Dich hier im Forum mitteilen musst.
Wie Heikel.ev schon schrieb, Dein Mann hat ganz sicher große Angst um Dich und muss sich erst für sich alleine mit dieser Diagnose auseinander setzen. Er kann es vielleicht im Moment noch nicht so zeigen, weil er fest glaubt, dass alles nicht so schlimm sein wird. Nimm ihn beim nächsten mal
einfach mit zur Untersuchung, der Arzt wird schon die richtigen Worte für ihn finden. Glaube Du jedenfalls ganz fest daran, dass alles wieder gut wird. Wenn Dein Tumor "nur I oder II " ist, dann hast Du riesengroße Chancen, dass Du Dein "altes Leben" bald wieder hast. Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen. Denk dran, Deine beiden Jungens brauchen Dich noch gaaaaaanz lange. Vertraue Deinen Ärzten, denn Du bist nicht die erste, die sie wegen so einer Diagnose behandeln.
Wenn Du positiv in die Zukunft schaust, dann wird alles gut.
Wenn Du magst, schreibe gerne Deine Sorgen auf, wir alle hier im Forum werden Dir zur Seite stehen.
Liebe Grüße Dolledeern

Lilyfee

Hallo Nova.
Diese Gefühle kenne ich, kennt wohl jeder mit dieser Diagnose. Es ist hart, einerseits geben die Kinder einem Hoffnung aber auf der anderen Seite ist es auch furchtbar anstrengend. Man kann sich nicht mit sich selbst auseinander setzen, sondern muss immer an die Kinder denken. Es ist wirklich schwierig.
Aber oft denke ich mir, ich brauche diesen Kampf gegen diesen Tumor, alleine schon für meine Kinder - ich wüsste nicht, ob ich sonst diesen Kampf angetreten wäre. Und es wird immer Momente geben, wo man einfach nicht mehr will und dann lächelt dein Kind und plötzlich verschwienden kurz die Sorgen.
Bei meiner Diagnose war ich 28, meine Kinder 3 Jahre und 1/2 Jahr alt.

LG

Lara

Liebe Nova,

Gut das du das Forum gefunden hast hier " hört" dir immer einer zu... Mit Glück kannst von den Erfahrungen anderer profitieren... Nicht alles muss man selber ausprobieren....
Ich kann deine Gefühle gut verstehen. :(
Mein Mann wollte deshalb erst niemanden davon erzählen, dass der Tumor von der Histologie ( bei uns Glio lV) schlecht war. Um sich dieses Mitleid zu ersparen.
Dann hat er es doch gesagt. :o auf der Geburtstagsfeier meiner Mutter. Nachdem meine Mutter sagte Kopf hoch das wird schon.... Ein wunderbarer Spruch ich genau wie Mitleid hasse...
Bis Heute ist es sein größtes Problem entweder wird er abgeschrieben... Oder auch das schaffst du schon.... Beides ist ungerecht nicht immer einfach zu ertragen.
Er hat entgegen allen Statistiken schon 5 Jahre und 9 Monate geschafft.:)
Er lebt und geht sogar noch arbeiten.
Für die Kinder heile Welt spielen geht nicht. Die fühlen, dass da was nicht stimmt.... In ihrer Phantasie malen die sich was schlimmeres aus.
Deiner Mama solltest du sagen, dass du deine Kinder selber informieren möchtest..... Schließlich bist du die Mama und Fragen die die Kinder nicht haben muss man nicht beantworten.
Ihr könnt euch auch Hilfe vom Psychoonkologischen Dienst holen. Einen Termin sollten die Ärzte von der Neurochirurgie organisieren können. Ging bei uns sehr schnell weil auch Kinder betroffen waren.

Wenn ich es richtig verstehe ist der Tumor irgendwo wo nicht operiert oder Bestrahlt werden kann?
Wenn es so ist nimm alle Bilder Berichte und schicke diese an eine Klinik für eine Zweitmeinung. Wo bist du denn jetzt zur Behandlung.
Wenn du Fragen hast immer fragen, denn eins haben hier alle gelernt als Patient musst du hartnäckig sein, Fragen stellen .... Auch mal eine andere Klinik um ein Meinung bitten... Es geht um dich


Liebe Grüße
Lara ( mein Mann und ich sind 43 wir haben 3 Kinder)

NOVA 29

He wollte mich allgemein für alles Geschriebene also Antworten bedanken! Hatte in der letzten Zeit viel Stress und bin nur von Arzt zu Arzt gefahren. Im entdefekt steht nun meine Entscheidung aus ob ich mich bestrahlen lasse oder nicht. Ich weiss es einfach nicht. Ich habe mir eine Zweitmeinung eingeholt, aber beide Ärtzte haben eine unterschiedliche Ansicht was Bestrahlung betrifft. Der eine sagt ja bevor der Tumor wächst und es dann noch schwieriger ist zu bestrahlen und der andere meint erstmal abwarten und kontrollieren -später könnte man auch noch bestrahlen. Ich weiss es einfach nicht. Hat jemand schon eine Bestrahlung hinter sich?????? LG

fasulia

Hey NOVA,
du hörst dich trotz der noch ausstehenden Enscheidung "besser" an, das ist doch schon mal was.
ich glaube um zu einer Entscheidung zu kommen, musst du dir noch andere Fragen beantworten:
Verschwinden deine dich beeinträchtigenden Symptome durch die Bestrahlung?
Wie wahrscheinlich ist eine Tumorschrumpfung und was ist wenn der Tumor nicht auf die Bestrahlung reagiert?
Wie alt bist du?bei jüngeren Leuten ist man zurückhaltender mit Bestrahlung, weil man Spätschäden minimieren möchte, die der Patient dann noch (üb)erlebt.
Wie sehr verbessert die Bestrahlung deine JETZIGE Lebensqualität?
Welche Bestrahlung ist angedacht? Welche Region ist betroffen, durch wieviel gesundes Gewebe müssen die Strahlen?
Was könnte dir helfen mit der Warte-Situation zurecht zukommen, wenn du dich nicht bestrahlen lässt?( z.B. Entspannungsverfahren erlernen, Selbsthilfegruppe, Psychologe...) oder beruhigt es dich mehr JETZT etwas zu tun um es (psychisch) "aus dem Kopf zu bekommen"?
Was sagt dein Bauchgefühl? gibt es in dir eine Tendenz zu einer Seite hin- oder ärztlicherseits ein "mehr" an Vertrauen?
... ich habe den Eindruck, dass du nach dem ersten Schock, jetzt "bereiter" bist dich der Situation zu stellen?
LG

fasulia

P.S.
Es ist schwierig der Außenwelt zu erklären( und es selbst zu verstehen), dass es verschiedene Optionen der Behandlung gibt-und je nach Tumor und Lage kein richtig und falsch dabei ist! und es nicht einfach eine Tablette/Behandlung gibt und alles ist weg. Viele meinten es läge an mir, dass ich keine Entscheidung treffe... inzwischen habe ich gelernt, dass das im "Land der Hirntumoren" so IST und ich versuche denen, die offen dafür sind, das "Land" und seine Gebräuche -soweit ich sie verstehe- zu erklären.

Du bist dabei dich im "neuen" Land zurechtzufinden... wünsch dir gute Entscheidungen.

Susi19

Hallo Dolledeern,

Habe gelesen, dass die OP erst drei Monate her ist. Da ist das noch ganz normal mit der Antriebslosigkeit. Ich schließe mich an, dass du die positiven Sachen deinem Mann beibringst. Ich habe auch gelesen, dass mit einem Astrozytom III Menschen 20 Jahre leben, das kann doch ein Ziel sein. In drei Monaten darf er Autofahren auch das sollte ihn motivieren. Ich habe die alten Freunde meines Mannes motiviert vorbeizukommen, da hat er sich zusammengerissen und nachher sich sogar gefreut.
Haltet durch, wenn Erfolge sich einstellen dann wird es besser.
Ganz liebe Grüße Susi19

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