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Catalyst

Hallo liebe Community,

Kurz zu meiner Person: ich bin w 20 und habe schon seit einer Weile immer wieder Kopfschmerzen. Ich hatte mich schon damit abgefunden, da ich von Ärzten eh immer nur die Diagnose „Spannungskopfschmerz“ bekommen habe. Ich kenne diese Art von Kopschmerz und bin mir sicher, dass es das auf jeden Fall nicht ist.
Allerdings hat sich mein Kopfschmerz die letzten wochen stark verändert, ist stärker geworden und ich bin nicht mehr in der Lage meinen Alltag zu bewältigen.
Ich werde von meinem Umfeld unter anderem daraufhin hingewiesen, dass ich mich verändert habe, nicht unbedingt persönlich sondern von der Leistungsfähigkeit her. Dazu sei gesagt, dass ich anderen nur sehr schwer Folgen kann, sei es mit oder ohne Schmerzattake. Ich verstehe vieles nicht mehr und kann mich kaum auf irgendwas konzentrieren. Generell macht es mich fertig, dass ich nicht mehr viel mit mir anfangen kann. Ich bin kaum noch leistungsfähig, sei es im Sport oder auch für die Uni.

In letzter Zeit häuften sich die symptome zunächst unbemerkt weiter. Ich wurde immer ungeschickter und habe leichte Sprachstörungen. Manchmal kann ich die Wörter in meinem Kopf einfach nicht aussprechen und schweigen ungewollt oder ich kann die Wörter nicht korrekt formulieren oder ich nuschel stark ohne es kontrollieren zu können. Von meinem Hausarzt fühle ich mich einfach nicht ernst genommen, bei meinem letzten „Notfall“ - Termin war ich nicht mehr in der Lage mit ihm zu reden, da ich vermutlich wieder einmal eine Art von ausfall hatte. die Ärztin sagte mir daraufhin, dass sie nicht viel Zeit habe und ich habe halt wahllos irgendwas von meinen beschwerden erzählt (Blutbild, habe eine Schilddrüsenunterfunktion) und sie hat daraufhin gemeint ich hätte eine Migräne mit Spannungskopfschmerz. Mehr gab es nicht. Da ich aber zuvor bei einem kompetenten Privatarzt war und dieser jeglichen Entzündungen ausgeschlossen hat wollte ich nur eine kassenärztliche Überweisung an einen Neurologen. Trotzdem war dieser Arzttermin schrecklich für mich und ich bin danach erst mal in Tränen ausgebrochen. Klar kann es sein, dass ich mir das alles nur einbilde, das will ich gar nicht abstreiten, aber ich werde schlicht insbesondere ergreifend nicht ernst genommen und habe undenkbare Schmerzen, die immer schlimmer werden. Auch die neurologischen Symptome werde schlimmer. Ich weiß teilweisen die grundlegendsten Dinge nicht mehr und bin mit der kleinsten aufgabe überfordert.

Von einem Notarzt habe ich Novaminsulfon verschrieben bekommen, diese haben zunächst gut geholfen und ich war froh mal wieder einige Stunden schmerzfrei zu sein, allerdings hilft dies nach nur drei Tagen auch nicht mehr vor allen Kopfschmerzattaken, vor allem nicht vor denen abends. Selbst hinliegen und Ruhe bringen nichts, entweder wird der Schmerzen schlimmer oder er fängt neu an.

Ich werde jetzt zum Neurologen gehen, dieser wird wohl ein eeg machen. Allerdings habe ich unglaubliche Angst wieder nicht ernst genommen zu werden, denn meine Schmerzen und Symptome sind (egal ob Einbildung oder nicht) mittlerweile unerträglich.

Ich würde mich freuen über eine objektive Einschätzung eurerseits, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen und vielleicht ähnliche Erfahrungen mit mitbringen teilen.
Vielen Dank und liebe Grüße

Andrea 1

Hallo und herzlich Willkommen Catalyst,

deine Ängste und Sorgen kann ich verstehen, gerade wenn man noch so jung ist, wird man sehr oft überhaupt nicht ernstgenommen. Davon kann ich selbst ein Lied singen. Nur ging es bei mir um etwas anderes damals.
Egal...
Dein Gang zum Neurologen ist vermutlich die beste Entscheidung.
Ein EEG kann hilfreich sein, ich würde aber eher zu einer MRT (Magnetresonanztomographie - wird von der Krankenversicherung übernommen) mit Kontrastmittel raten, denn es gibt einfach zu viele Dinge, welche als Ursache in Frage kommen könnten. Klar, es KÖNNTE auch auf Halswirbelsäulenprobleme, eine Art Hirntumor oder Kavernom oder Unverträglichkeit der Monatspille sogar schlecht gemachte Extensions (Haarverlängerung) sein oder oder oder... hindeuten, aber Vermutungen stehen mit nicht zu und helfen dir überhaupt nicht. Es gibt einfach zu viele "Möglichkeiten", aber dein Leistungsabfall würde mich auch stutzig machen. Falls Du keinen "guten Neurologen" hast, kannst Du auch in einer Neurochirurgischen Klinik vorstellig werden. Ansprechpartner/Kliniken findest Du unter dem Menüpunkt "Service" (Startseite und oben rechts) und dann schau nach dem Menüpunkt auf der linken Seite "NC-Kliniken", dort kannst Du schön nach Postleitzahlen geordnet schauen, ob und wer in deiner Wohnortnähe in Frage käme.

Sollte nichts gefunden werden, aber weiterhin Beschwerden bestehen, könntest Du dich noch an eine "Schmerzklinik" wenden.

Ich wünsche dir eine schnelle Aufklärung und Findung der Ursachen für deine Beschwerden.

Beste Grüße von Andrea

KaSy

Liebe catalyst,
ergänzend zu Andrea1 möchte ich Dir vorschlagen, Deine Symptome aufzuschreiben, seit wann sie Dir aufgefallen sind, in welchem Zeitraum sie sich verstärkten.
Kopfschmerzen kann man mit einer Skale von 0 (keine Schmerzen) bis 10 (unerträglich) beschreiben, insbesondere auch, in welchen Situationen sie auftreten (Liegen, Stehen, Stress, ...).
Das könnte Dir bei jedem Arzt helfen, nichts zu vergessen und vor allem auch, ernstgenommen zu werden.
KaSy

Catalyst

Danke für eure Antwort.
Was war denn bei dir @Andrea, wenn ich fragen darf? Wie wurdest du endlich doch noch ernst genommen?
Ich nehme weder die Pille, noch habe ich Extensions. Aber ja, es kann wirklich einiges sein. Allerdings passen meine Symptome erschreckend gut zu einem Tumor. Das macht mir Angst und es kann natürlich gut sein, dass ich mich da jetzt reinsteiger. Klingt es vielleicht doch nach einer simplen Migräne? Ist das normal?
Ich hoffe nur, dass ich auf das MRT bestehen kann und das auch gemacht wird. Ich möchte einfach Gewissheit haben, was los ist.

KaSy, ja ich denke das ist eine gute Idee, auch für den Fall, dass ich beim Arzt wieder etwas vergesse oder nicht richtig in der Lage bin alles zu erklären.
Kann ich denn zu einem Krankenhaus, wenn ich bei dem Neurologen keinen Erfolg habe, ohne eine Überweisung von meinem Hausarzt zu bekommen? Bei den meisten steht ja dran, dass man die Überweisung benötigt.

KaSy

Liebe Catalyst,
warte doch erstmal den Termin beim Neurologen ab.
Wenn Du dort sagst, dass Du große Sorgen hast, dass es ein Hirntumor sei, sollte er Dir eine Überweisung zu einem Schädel-MRT mit Kontrastmittel (!) geben.
Denn Du hast nicht nur die Symptome sondern auch Angst, die Dich psychisch bereits beeinträchtigt.
Du kannst auch ganz groß auf Deinen Symptom-Zettel schreiben, dass Du Angst vor einem Hirntumor hast.

In ein Krankenhaus kannst Du nur mit einer "Einweisung" gehen.
Für Sprechstunden (falls dort welche abgehalten werden) benötigst Du eine Überweisung.
KaSy

Andrea 1

Liebe Catalyst,
ich kann mich KaSy voll und ganz anschließen. Alles aufschreiben ist eine sehr gute Idee, denn "im Eifer des Gefechts" vergisst man oft entscheidende Infos, welche dem Arzt sehr gut bei der Diagnose helfen können.
Bei mir ging es damals um eine völlig andere Erkrankung und die wurde erst ernstgenommen, als man es direkt durch eine MRT-Untersuchung feststellte.
Obwohl ich den Ärzten die ganze Zeit sagte, dass es mir "dort" wehtat. Erst mit der Untersuchung mit Kontrastmittel sah man endlich die Stellen, dass diese hochgradig entzündet waren. Da ging es um meine ISG.

Meinen Hirntumor entdeckte man etliche Jahre später, da wurde ich aufgrund eines erneuten und sehr lange andauernden Grand Male per Notarzt eingeliefert. Mein Mann fand mich damals vor, ich lag auf meinem Bett und starrte stocksteif, wie eine Schaufensterpuppe ins Leere (seine Beschreibung), war nicht ansprechbar, also wählte er den Notruf, da ich in der Nacht zuvor ebenfalls ein GM hatte, welches aber "nur" ca.10 min andauerte.

Alles Gute für dich und, dass es möglichst kein Hirntumor ist!
LG Andrea

Äpfelchen

Hallo Catalyst,
ich bin noch nicht lange in diesem Forum und lese immer sehr interessiert die Chats. Ich kann sehr gut verstehen, dass du aufgrund deiner Symptome grosse Angst hast. Das würde so ziemlich jedem von uns so gehen. Aber erstmal heisst es, Ruhe zu bewahren. Der Weg zum Neurologen ist der 1. richtige Schritt. Ein MRT ist, denke ich, eine gute Entscheidung, um Klarheit zu bekommen. Solltest du, was ich mir nicht vorstellen kann, keine Überweisung für ein MRT bekommen, solltest du, sobald du das nächste Mal starke Symptome hast, als Notfall in eine Uni Klinik fahren. Bei mir hat erst der 5. Arzt, und er war der 2. Neurologe, den ich aufgesucht habe, eine Überweisung fürs MRT ausgestellt. Wie ist es denn mit Freunden und Familie? Gibt es da denn keine Unterstützung.... hört dir niemand zu?
Es wäre gut, du hättest jemanden an deiner Seite, der dich unterstützt und an den du dich auch mal anlehnen kannst.
Ich wünsche dir alles Liebe und dass du bald Gewissheit hast und die richtige Behandlung bekommst.
Liebe Grüße Äpfelchen

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