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cosmotix

Hallo Ihr Lieben,
vielleicht könnt ihr mir ja ein wenig helfen. Ich weiß noch nicht so richtig wie ich damit umgehen soll. In einem anderen Beitrag könnt ihr von meiner Diagnose lesen, Diese ist ja leider nicht die beste. Jetzt geht es für mich hier mal um eine sozial/ rechtliche Frage.
Seit Mitte Dezember bin ich nun krankgeschrieben. Wie lange ich noch krankgeschrieben sein werde ist nicht absehbar. Ich bin leitender Angestellter in einem Betrieb mit 1600 Mitarbeiten. Auf Grund meiner unbekannten Ausfallzeit möchte meine Firma die Stelle neu besetzen. Im Gegenzug habe ich eine andere Stelle angeboten bekommen, die ich besetzen kann, egal wann ich wieder komme. So ist zumindest mal der Job gesichert.
Das Verhältnis zu meinem direkten Vorgesetzten ist ganz gut, dennoch bin ich mir total unsicher welche Details er von mir zu meiner Krankheit wissen sollte. Eine Vertrauensperson gibt's auch. Da kann ich auch etwas mehr sagen.
Die Frage kam eben in mir auf weil man sich eben um so vieles nen Kopf macht, klar sollte die Gesundheit an erster Stelle stehen, aber das danach ist eben auch wichtig. Wieviel sollte eurer Meinung nach der Arbeitgeber bei so einem Krankheitsbild erfahren und was besse nicht?

Hier noch der Link zu meiner Diagnose:
https://forum.hirntumorhilfe.de/neuroonkologie/34-jahre-diagnose-ponsgliom-und-nun-10704.html

dine93

Hallo cosmotix,
Mir geht es ähnlich mit meinem job. Ich hatte letztes Jahr Anfang November meine op und durch diese extreme Ausfälle wie bei einem Schlaganfallpatient. Ich hab mit ihnen noch vor meiner op telefoniert das ich wenn alles gut läuft und ich keine Ausfälle han im März vielleicht wieder anfangen könnte aber es stehe alles noch in den sternen. Im Dezember hieß es schon ob ich nicht schon wieder kommen könnte da sie personalmangel habe wo ich dann erst mal schlucken mussten weil gerade die Person das War meine vorgesetzte wusste das es mir nicht gut geht und ich solche Probleme habe. Seit dem kommt bald monatlich die frage wann kommst du wieder und jedes mal muss ich leider antworten das ich es nicht weiß und wenn ich komm irgendwann erst einmal eine Eingliederung möchte um zu schauen ob ich es wieder packe.
Ich habe demnächst ein Gespräch mit einem Rechtsanwalt genau deswegen und werde mich mal beraten lassen.
Liebe grüße nadine

alma

Ich würde mich mit dem VdK in Verbindung setzen, der eine Rechtsberatung hat und sicher eine Menge Erfahrungen. Dafür muss man erst Mitglied werden, doch die Beiträge sind sehr niedrig.

LG, Alma

cosmotix

Dann werde ich mal Kontakt mit dem VdK aufnehmen. Danke, alma...

2more

Hallo,

wenn in Deiner Stadt oder in der Umgebung ein Integrationsfachdienst erreichbar ist, dann berät dieser kostenlos und ist an die Schweigepflicht gebunden. Erst wenn Du es möchtest, kann der Integrationsfachdienst ggf. ein gemeinsames Gespräch mit Deinem Arbeitgeber suchen.

Gruß
2more

Prof. H. Strik

Auch wenn man dem Arbeitgeber nichts über die Erkrankung sagen MUSS - aus meiner Erfahrung ist es immer das Beste, offen und fair miteinander umzugehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Es ist ja leider keine Grippe, die nach 2 Woche vorbei ist, sondern eine dauerhafte Erkrankung. Da braucht man den Arbeitgeber im Boot, wenn man über berufliche Wiedereingliederung nachdenkt und die Unterstützung des Arbeitgebers braucht. Man ist ja auch auf ein gewisses Verständnis angewiesen, wenn man zwar gesund aussieht, aber die Konzentrationsspanne vielleicht nicht mehr so ist wie früher.

Prof. Dr. med. Herwig Strik
Neurologie Uni Marburg

JenDoe76

Ich bin ja der persönlichen Meinung je offener und ehrlicher desto besser. Wenn man ernsthaft erkrankt muss man das offen aussprechen. Das heisst ja nicht, dass man alles haarklein darlegen muss, aber ich würde dem Kind schon einen Namen geben, damit alle Beteiligten wissen mit was sie es zu tun haben. Ich denke auch, dass dann das Verständnis für das Fehlen,

Es nützt doch jedem wenig, wenn die Gegenpartei - wie im Falle von @Dine93 dann ständig auf der Matte steht und drängt und man so noch - in dieser schweren Zeit - zusätzlich unter Druck gerät.

JenDoe76

..sorry Satz nicht zu Ende Gedacht..Das Verständnis für das Fehlen ein anderes Gewicht erhält.

Der VDK ist eine gute Anlaufstelle bei Streitfragen mit dem Arbeitgeber.

cosmotix

Also mein Arbeitgeber weiß schon das es sich um einen Hirntumor handelt. Zumindest mein direkter Vorgesetzter. In wie Weit die oberste Chefetage genau Bescheid weiß kann ich nicht sagen. Es wurde ja auch schon einiges für meine Weiterarbeit in der Firma getan. Es ist eben so, ab und zu wollen die ja mal ein Statusupdate haben. Was das in meinem Fall bedeutet möchte ich dann aber irgendwie noch nicht an meinen Arbeitgeber herantragen, ich muss ja selbst erstmal damit klarkommen.

KaSy

Hallo, cosmotix,
Dein Arbeitgeber sichert Dir Deinen Arbeitsplatz, das ist sehr viel Wert. Vermutlich ist die "Oberste Chefetage" zumindest darüber informiert, dass Du wegen einer schweren Krankheit auf lange Zeit ausfällst. (Bei mir war das so.)
Im Gegenzug zum Entgegenkommen Deiner Arbeitgeber solltest Du Dich ab und zu melden, um einfach nur mitzuteilen, dass Du noch da bist und dass Du an dem Arbeitsplatz interessiert bist. (Ich habe das so getan.)
Wenn Du noch nicht weißt, wann Du mit der Arbeit wieder beginnen kannst, dann kannst Du das genauso auch sagen.
Solltest Du Dir bezüglich der Wiederaufnahme der Arbeit in Deinem jetzigen Betrieb unsicher sein, also solltest Du über einen Wechsel nachdenken, so würde ich das nicht mitteilen.
Ich würde Dir raten (falls nicht schon geschehen), einen Behindertenausweis zu beantragen, der Dir bei Bewilligung bereits ab Antragstellung einen erweiterten Kündigungsschutz bietet sowie gegebenenfalls bei krankheitsbedingten Einschränkungen gewisse Erleichterungen am Arbeitsplatz durch den Arbeitgeber ermöglicht.
Ganz konkrete Aussagen zu Deiner Erkrankung und deren Folgen muss der Arbeitgeber nicht wissen, aber ich bin diesbezüglich recht offen gewesen und habe vertrauensvoll mit meinem Chef geredet, was mir nicht geschadet, sondern spätestens bei der Wiedereingliederung und der Zeit danach eher sogar genützt hat. (Mein Arbeitsplatz war auch sicher! Für wen das nicht gilt, der sollte vielleicht vorsichtiger sein.) Auch auf eventuelle missgünstige Reaktionen im Kollegenkreis während der langen Krankheitsdauer konnte der Chef ausgleichend reagieren, wenn er immer mal von mir kontaktiert wurde.
Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst.
Du nützt keinem Arbeitgeber, wenn Du Dich jetzt unter Druck setzt und dadurch womöglich länger für die Genesung brauchst. Melde Dich ab und zu und das nimmt Dir ein Stück Unsicherheit.
Alles Gute
KaSy

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